• 23.07.2010 20:00

  • von Fabian Hust

Rosberg: Habe Michaels Frontflügel übernommen...

Nach seinem kleinen Ausrutscher im Freien Training ist Nico Rosberg zu Scherzen aufgelegt und blickt optimistisch nach vorn

(Motorsport-Total.com) - Für Nico Rosberg lief es nicht nur im verregneten Training am Vormittag rund, sondern auch unter trockeneren Bedingungen am Nachmittag. Am Vormittag kam der Mercedes-Pilot mit 1,747 Sekunden Rückstand auf Position sechs, die zweiten 90 Trainingsminuten beendete er mit 0,562 Sekunden Abstand auf Rang fünf.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Rosberg kann sich einen kleinen Stich in Richtung Red Bull nicht verkneifen

"Heute ging es vor allem darum, zu überprüfen, wie unsere Updates arbeiten", so Rosberg. "Ich denke, dass wir dies gut hinbekommen haben. Im Hinblick auf das Wochenende sehen wir also ganz gut aus. Aber wir müssen noch abwarten."#w1#

"Der heutige Tag war nicht allzu schlecht, ich denke jedoch, dass viele Dinge aufgrund der Bedingungen ein wenig anders waren. Und da man nicht viel fuhr, sollte man diese Zeiten nicht allzu wichtig nehmen. Zudem denke ich, dass wir besser abschneiden können, als wir dies in Silverstone geschafft haben, oder zumindest auf demselben Niveau. Ich glaube, dass wir ein gutes Wochenende haben werden."

Problematisch sei das Training aufgrund der Witterungsverhältnisse gewesen: "Einfach deswegen, weil sich die Bedingungen die gesamte Zeit über veränderten. Wir begannen auf einer sehr, sehr nassen Strecke, also mussten wir die vollen Regenreifen aufziehen. Dann sind wir etwas gefahren, haben also viel gelernt, sollte es morgen regnen."

"Besonders unter diesen Bedingungen wäre ich sehr zuversichtlich. Am Morgen sind wir sehr schnelle Zeiten gefahren, zumindest war ich heute Morgen sehr schnell. Sollte es solche Bedingungen geben, wäre ich also sehr zuversichtlich."

"Im Trockenen war die Strecke zu Beginn immer noch etwas feucht. Sie veränderte sich also stark. Zudem musste man im Hinblick auf das Rennen mit viel Benzin an Bord fahren, und versuchen, alles innerhalb einer Stunde bei trockenen Bedingungen hinzubekommen, die wir am Ende schlussendlich haben. Es ist schwierig, wenn man so viel Arbeit am Setup und solchen Dingen zu erledigen hat."

Zeit verlor der Mercedes-Pilot auch durch einen Vorfall im Training, der ihn den Frontflügel kostete. Der Wiesbadener kürzte die erste Kurve zu stark ab: "Der Poller war einfach zu groß". Der Frontflügel knickte ab, was Rosberg in Anspielung auf die "Frontflügel-Affäre" um Red Bull zum Scherzen veranlasste: "Ich nahm Michaels! Er wechselte zum alten zurück."

Interessant ist an diesem Wochenende die Reifenwahl, denn Bridgestone hat sich für den weichsten und den härtesten entschieden - ein Abstand, wie es ihn noch nie gegeben hat: "Im Moment scheint der weiche kein allzu großes Problem darzustellen, er scheint sogar tatsächlich zu passen", so Rosberg. "Es wird also nicht wie in Montréal sein, als der Reifen innerhalb von zehn Runden am Ende war."

"Sie scheinen besser zu sein, vielleicht wird es also das Problem sein, den harten ordentlich zum Arbeiten zu bewegen, denn dieser sieht wirklich sehr hart aus. Das ist wohl im Moment der Trend. Aber es ist schwierig zu sagen, wie es sein wird, denn wir sind wohl nicht ausreichend Runden gefahren, und die Strecke ist nicht in dem Zustand, wie sie am Sonntag sein wird."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Deutschland, Freitag


Natürlich hofft Rosberg auf ein erfolgreiches Wochenende, schließlich ist es sein Heimrennen: "Ich habe in jeder Kategorie gewonnen, mit der ich hierhergekommen bin, es wäre also nicht allzu schlecht, dies auch in der Formel 1 zu schaffen. Es ist eine sehr spezielle Sache, mit dem Silberpfeil hier zu fahren, schließlich bin ich in Bezug auf den Rennsport 20 Kilometer entfernt aufgewachsen. Dort war das Rennteam meines Vaters stationiert, für das ich alle Rennen absolvierte, als ich mich nach oben gearbeitet habe."

"Es ist ein großartiges Gefühl, hier vor allen Zuschauern zu fahren. Hoffentlich werden wir auf den Tribünen jede Menge Silber-Kappen sehen, welche uns zujubeln. Es wird unglaublich sein, für alle ein gutes Ergebnis zu erzielen, für das Team, für die Teams, das wäre einfach großartig."