Ricciardo: Ein Jahr nach der harten Formel-1-Premiere ...

Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo erklärt ein Jahr nach seinem Formel-1-Debüt in Silverstone, warum der Film für ihn damals zu schnell ablief und wie er jetzt profitiert

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Grand Prix von Großbritannien jährt sich das Formel-1-Debüt von Daniel Ricciardo. Der sympathische Australier, der bis dahin in der Renault-World-Series am Start gewesen war, wurde damals von Red-Bull-Juniorteam-Boss Helmut Marko beim Hinterbänklerteam HRT ins kalte Wasser geworfen. An der Seite von Ex-Red-Bull-Pilot Tonio Liuzzi - für Marko eine fixe Größe - musste er beweisen, dass er zu Höherem berufen sei.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo möchte nun von seinen harten Lektionen profitieren

"Ich war ab dem Dienstag an der Strecke und kam direkt von einem katastrophalen World-Series-Wochenende in Ungarn", spielt er auf sein blamables Ausscheiden in der Aufwärmrunde an. Doch auch in der Formel 1 hatte er zunächst große Schwierigkeiten - das Qualifying, wo sein österreichischer Chef Siege gegen Liuzzi forderte, bekam er erst nach einigen Rennwochenenden in den Griff.

Erstes Wochenende als enorme Hürde

"Es ging gleich richtig zur Sache", erinnert sich Ricciardo an den Auftakt des Silverstone-Wochenendes. "Natürlich versucht man, es zu genießen und alles aufzusaugen - was ich glaube ich getan habe -, aber das Ergebnis am Sonntag war nicht wirklich gut." Ricciardo hatte sich zu sehr auf das Qualifying konzentriert und daher im Rennen keine Chance gegen seinen Teamkollegen.

Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo vor einem Jahr bei seiner Formel-1-Premiere im HRT-Boliden Zoom

"Man muss einfach das erste Rennen hinter sich bringen", sagt er heute mit einem Jahr Erfahrung im Rücken. "Nach Silverstone spielte sich alles etwas besser ein." Heute ist er dankbar für seine ersten Gehversuche in der Formel 1, auch wenn es für ihn keine einfache Zeit war. Gegen Saisonende war er zunächst mit Liuzzi auf Augenhöhe, ehe er die Oberhand gewann und somit seinen Platz bei Toro Rosso für 2012 rechtfertigte.

Erntet Ricciardo jetzt die Früchte?

"Es war nützlich, in der ersten Hälfte 2011 am Freitagmorgen im Toro Rosso zu sitzen, aber je mehr, desto besser", sieht er sein halbes Lehrjahr bei HRT nachträglich positiv. "Hoffentlich werde ich jetzt für meine Erfahrungen in der zweiten Saisonhälfte belohnt. Ich denke, dass es sicher hilft, dass ich auf all diesen Kursen in einem Formel-1-Auto gesessen bin."


Fotos: Großer Preis von Großbritannien


Bereits jetzt erkennt er die Vorteile im Vergleich zu seinem Teamkollegen Jean-Eric Vergne, der als "Rookie" in die Saison ging: "Statt die Kurse zu lernen, kann ich mich auf Balanceprobleme oder die Entwicklung des Autos konzentrieren. Das beschleunigt dein Wochenende. Das macht dich vielleicht auf eine Runde nicht schneller, aber man hat in den entscheidenden Momenten des Wochenendes ein besseres Setup und daher mehr Möglichkeiten im Rennen. Wenn man nicht mit dem richtigen Fuß aufsteht, kann es ungemütlich werden."