Renault-Motor durch Zwischengas-Verbot unzuverlässig?

Adrian Newey behauptet, dass ein Zwischengas-Verbot die Zuverlässigkeit des Renault-Motors gefährden würde und dass die Lösung legal ist

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Technikchef Adrian Newey ist das Zwischengas-Verbot ein Dorn im Auge. Kein Wunder, schließlich hat Red Bull das effektivste System eines vom Auspuff angeblasenen Diffusors entwickelt. Doch der Brite argumentiert nun, dass man mit dem Zwischengas-Verbot, das nach der Sitzung der Technischen Arbeitsgruppe am 16. Juni - also nach dem Grand Prix von Kanada - in Kraft treten könnte, das gesamte Konzept des Renault-Motors und vor allem dessen Zuverlässigkeit in Frage stellen könnte.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor)

Red-Bull-Designer Adrian Newey kämpft gegen das Zwischengas-Verbot

Der Brite verweist auf Artikel 3.15 des technischen Reglements: "Der Schlüssel zu 3.15 ist, dass darin von 'Fahrer-Vorrang und dann sollte das Gas geschlossen werden' die Rede ist, und in Klammern steht 'Nichtbetätigungs-Geschwindigkeit', was impliziert, dass das Gas bei Nichtbetätigung geschlossen sein sollte. Das ist eindeutig."

Doch Newey ortet auch eine Grauzone: "Was das Gas zu anderen Zeiten macht, ist in den Regeln nicht klar definiert, zumindest nicht so klar, wie man das erwarten würde. Im Fall von Renault öffnen sie das Gas bei Vorrang voll, um die Auslassventile zu kühlen, was Teil der Zuverlässigkeit des Motors ist."

Das Design-Genie wundert sich, wieso dies nun plötzlich ein Problem darstellt: "Das wurde jedes Jahr für die Prüfstand-Tests abgesegnet. Wenn sie das ändern müssten, dann wäre das für Renault ein großes Problem. Es ist nicht erwiesen, dass der Motor zuverlässig wäre, wenn das Gas in dieser Situation geschlossen wäre."

Bei anderen Motorenherstellern könnte das System hingegen laut Newey durchaus illegal sein: "Wenn natürlich andere Leute weiter gehen und den Motor vielleicht beim Überzug befeuern, dann hätte die Kühlung der Auslassventile ganz klar nichts damit zu tun. Das wäre dann etwas, was sie vermutlich erklären müssten, damit Charlie glücklich ist."