Regentänze bei Red Bull: "Dann wären wir sogar noch besser"

Bei Red Bull hofft man in Ungarn auf eine Wiederholung des Monaco-Wochenendes - Bei der Weiterentwicklung des RB11 scheint endlich der Durchbruch gelungen

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat diese Saison nur noch zwei Schüsse übrig: der erste an diesem Wochenende in Ungarn, der zweite beim Nachtrennen in Singapur. Beide Kurse verfügen über zahlreiche Kurven, Abtrieb anstatt von Motorleistung ist gefragt. Und das kommt dem RB11 wie das Layout in Monaco, wo Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo auf den Plätzen vier und fünf knapp das Podest verpasst haben, besser entgegen.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Wunschbedingungen: Bei Regen sollte der RB11 in Ungarn noch besser laufen Zoom

"Seit Monaco wird diese Strecke ganz klar am meisten unserem Auto gerecht", bestätigt Ricciardo. "Ich weiß nicht, ob wir hier konkurrenzfähiger sein werden als in Monaco, aber selbst wenn wir so stark sind wie in Monaco, wäre ich glücklich."

Ricciardo wünscht sich Schlechtwetter

Im Vorjahr gelang dem "Aussie" auf dem Hungaroring sogar der Sieg, doch bei Red Bull ist man nach dem Debakel in Kanada, wo man 2014 ebenfalls triumphiert hatte, mit Prognosen vorsichtig geworden. "Es ist sehr schwierig, irgendwas mit dem Vorjahr zu vergleichen", wirft Kwjat ein. "In der Theorie liegt uns die Strecke in Ungarn etwas besser, weil es nicht so viele Geraden gibt. Hoffentlich können wir also konkurrenzfähig sein."

Ricciardo blickt in Richtung Himmel und grinst. Trotz der aktuellen Hitzewelle in Zentraleuropa ging heute über dem Hungaroring ein Regenschauer nieder. Der Red-Bull-Pilot wünscht sich mehr davon. "Ehrlich gesagt: Wenn das Wetter so bleibt wie jetzt, dann könnten wir sogar noch konkurrenzfähiger sein", glaubt er. "Unser Auto produziert viel Abtrieb, und ich denke, wir haben ein gutes Auto bei Nässe."

Keine Angst vor dem Motorwechsel

Beim vergangenen Rennen in Silverstone musste Ricciardo mit einem Elektronikdefekt, der beide Elektromaschinen der Antriebseinheit betraf, vorzeitig aufgeben. Ein Motorwechsel beim Grand Prix von Ungarn, der eine Rückversetzung in der Startaufstellung zur Folge hätte, auf einer Strecke, die das Überholen beinahe verunmöglicht, wäre eine Horrorvorstellung, zumal Ricciardo dann auf das kommende Motorenupdate von Renault einige Rennen lang warten müsste.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Ungarn

Doch er gibt Entwarnung: "Soweit ich weiß ist alles in Ordnung. Ich glaube nicht, dass ich irgendwelche neuen Komponenten brauche." Die Red-Bull-Piloten haben diese Saison ohnehin schon einiges durchgemacht. Als Siegkandidaten in die Saison gegangen, wurden Ricciardo und Kwjat durch die Renault-Probleme zu Statisten degradiert - auch das Chassis hat dieses Jahr Schwächen bei der Traktion.

Kwjat nach vergangenen Rennen "ermutigt"

Zudem wurde Neuankömmling Kwjat zu Saisonbeginn von Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko kritisiert, hat sich aber inzwischen gesteigert. "Zu Saisonbeginn war es für mich ein persönlicher Kampf, aber wir alle erleben diese Momente, und jetzt sieht es viel besser aus", blickt der junge Russe zurück. "Das ist das Wichtigste. Jeder hat Hochs und Tiefs."

Er glaubt, dass die Ingenieure nun bei der Weiterentwicklung des Boliden auf dem richtigen Weg sind. "Die Jungs arbeiten mit Vollgas, denn wir geben die Entwicklung des Autos nicht auf. In den vergangenen Rennen fanden wir ein paar mögliche Wege. Das ist ermutigend, aber wir benötigen mehr Schritte wie diese, wenn wir wieder nach oben kommen wollen."