• 29.01.2014 14:24

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Red Bull hofft auf Umdenken bei Pirelli

Newey und Vettel sind nicht sicher, was sie vom neuen Pneu erwarten sollen, hoffen aber auf härtere Mischungen - Haltbarer durch geringere Kurvengeschwindigkeiten?

(Motorsport-Total.com) - Seit drei Jahren sind die Pirelli-Reifen der Dauer-Zankapfel der Formel 1. Die kühnsten Optimisten sehen Indizien, dass sich die Situation in der Saison 2014 entspannt, schließlich wollen die Italiener mit ihren novellierten Pneus einen konservativeren Ansatz wagen - als Zugeständnis an die neuen, komplizierten V6-Turbomotoren und ihre Hybridkomponenten, die den Teams ordentlich Arbeit bescheren dürften. Im Red-Bull-Lager, zuletzt Keimzelle der Kritik, ist man vorsichtig optimistisch gestimmt.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Red Bull wünscht sich mehr als frische Farben für das Reifenregal Zoom

Adrian Newey glaubt, dass "Pirelli mit Dingen gut umgehen" könne und nach den Vorfällen beim Großbritannien-Grand-Prix umgedacht hätte. "Sie waren schockiert über das, was damals passiert ist. Sie haben daraus gelernt, und ich wäre überrascht, wenn es die Sicherheitsprobleme aus dem vergangenen Jahr geben würde", erklärt der Red-Bull-Stardesigner. Dass die Mischungen tatsächlich so hart werden wie angekündigt, sieht Newey nicht als gegeben an und befürchtet Probleme beim Aufwärmen.

Auch Sebastian Vettel tappt noch im Dunkeln, wenn um die neuen Gummis geht: "Bis auf den Test kurz vor Weihnachten in Bahrain hatten wir noch keine Möglichkeit, die Reifen kennenzulernen", bemerkt der Weltmeister, kann sich aber eine Revolution der Konstruktion gut vorstellen: "Es kann sein, dass er von Haus aus in einem ganz anderen Fenster operiert im Vergleich zum 2013er Modell." James Key hat ein Problem mit Wintertests in Europa: Wegen der oft kalten Witterung sagen sie wenig über die Realität in Australien oder Malaysia aus.

Der Toro-Rosso-Technikchef ist froh, dass Pirelli reagiert hat: "Gut, dass es einen speziellen Reifen gibt", so der Brite, der auf ein länger haltbares Modell hofft: "Es gibt Unterschiede, aber sie sind nicht massiv. Es ist nicht im Interesse aller Teams, die Reifen so hart ranzunehmen, dass es mit Vier-Stopp-Rennen endet." Den Schlüssel zum Erfolg sieht Key in einer sanften Kraftübertragung der drehmomentstarken Turbomotoren. "Mit weniger Abtrieb sind auch die Kurvengeschwindigkeit geringer. Ich will einfach glauben, dass es klappt", fügt er an.