Red Bull: Basis für WM-Triumph 2013 bereits gelegt?

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Brasilien wurde für Red Bull zur Nervenprobe. Das wechselhafte Wetter, die ständige Angst vor einem Defekt an der Lichtmaschine, die Startkollision und die Beschädigung am Auto von Sebastian Vettel sorgten am Kommandostand für erhöhten Puls - auch bei Red Bulls Motorsportkonsulenten Helmut Marko, der sich seiner Sache bis kurz vor Schluss nicht sicher war.

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Das Maß aller Dinge: Geht der Red-Bull-Siegeszug auch 2013 weiter? Zoom

Als nach Paul di Restas Crash das Safety-Car auf die Strecke geschickt wurde und das Rennen neutralisiert zu Ende ging, vergingen die Sekunden für den Österreicher besonders langsam, wie er gegenüber 'ServusTV' bestätigt: "Diese letzten Meter haben sich gezogen. Ich sehe ja die Drehzahl und die Temperatur und alles - und ich hab genau geschaut, ob auf diesen paar hundert Metern ja nichts in die Höhe geht!"

Marko rechnet mit weiteren Red-Bull-Erfolgen

Da Überholverbot galt, gab es nur noch einen technischen Defekt, der Vettel und Marko einen Strich durch die Rechnung machen hätte können: "Die taktischen Spielchen waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich." Als der Red-Bull-Pilot dann die Ziellinie passierte, fiel Marko, in dessen Heimatstadt Graz der Weltmeister am kommenden Samstag einen Showrun absolvieren wird, ein Stein vom Herzen: "Diese Erleichterung - das war schon sehr angenehm."

Doch was im Fußball gilt, gilt auch für die Formel 1: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die Entwicklung des RB9 läuft bereits auf Hochtouren, und Red Bull peilt nun den vierten Konstrukteurs-Titel in Serie an. Marko ist zuversichtlich, dass das aktuelle Dreamteam der "Königsklasse" weiter siegt: "Für Formel-1-Verhältnisse ist die Spitzencrew bei uns für einen langen Zeitraum gefestigt, und dazu gehört auch Sebastian. Und wir haben momentan so eine tolle Stimmung und so eine Leidenschaft, die das ganze Team auszeichnet, und ich glaube schon, dass wir das weiterführen können."

Alguersuari: Basis für Titel 2013 gelegt

Der enorme Erfolg kommt aber selbst für den ehemaligen Formel-1-Piloten und Le-Mans-Sieger überraschend: "Wenn mich vor vier Jahren jemand gefragt hat, ob wir ein Rennen gewinnen können, habe ich geantwortet: 'Ja, das ist unser Ziel'. Aber dass wir drei Mal Weltmeister werden ... da hätte ich jeden für verrückt erklärt! Aber jetzt schließe ich nichts mehr aus."

Das gilt nicht nur für Marko: Auch die Konkurrenz befürchtet, dass die Red-Bull-Serie weitergeht. Das Reglement 2013 wird im Vergleich zu 2012 kaum verändert, weshalb die Mannschaft aus Milton Keynes mit einem Startvorteil in die kommende Saison geht. "Ich fürchte, dass Red Bull den Titel 2013 bereits zu 49 Prozent in der Tasche hat", meint Jaime Alguersuari gegenüber 'AS'. "Das diesjährige Auto wäre - so wie es jetzt aussieht - auch 2013 konkurrenzfähig. Daher fürchte ich das Potenzial von Red Bull im nächsten Jahr."