Räikkönen: "2008 ist nicht mein Jahr"

Noch-Weltmeister Kimi Räikkönen entschuldigt sich beim Team für seinen Patzer in Singapur und hadert mit der nicht enden wollenden Durststrecke

(Motorsport-Total.com) - Viermal hintereinander ist Kimi Räikkönen nun schon leer ausgegangen - von den aktuellen Top 10 in der Fahrer-WM haben 2008 nur Sebastian Vettel und Timo Glock solche Durststrecken durchstehen müssen. Auf einen Sieg wartet der Ferrari-Pilot sogar schon seit dem Grand Prix von Spanien am 27. April in Barcelona.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen wird seinen WM-Titel wohl nicht erfolgreich verteidigen

"Egal ob bei Tag oder bei Nacht, 2008 ist definitiv nicht mein Jahr", seufzte der noch amtierende Weltmeister. "Ich bin in Singapur wieder ein paar Runden vor Schluss in die Mauer gekracht. Es stimmt, dass ich nicht um den Sieg gefahren bin, aber um sehr wichtige Punkte für das Team. Dann endete es genau wie in Spa mit einem weiteren Ausfall. Es scheint fast so, als würde immer mehr schief gehen, je mehr wir es probieren."#w1#

Alten Schumacher-Rekord eingestellt

"Wir hatten in Singapur wieder den richtigen Speed, aber nicht zum richtigen Zeitpunkt." Kimi Räikkönen

"Wir hatten in Singapur wieder den richtigen Speed, aber nicht zum richtigen Zeitpunkt", sagte Räikkönen, der mit seiner zehnten schnellsten Rennrunde in dieser Saison einen Rekord eingestellt hat. "Die schnellsten Runden bringen nichts, wenn man sie nicht dann fahren kann, wenn es darauf ankommt. Natürlich bin ich darüber traurig. Ich habe für diese dunkle Periode keine Erklärung und ich kann es nicht ändern. Wir müssen nach vorne schauen."

Schon die Trainingstage in Singapur waren nicht optimal verlaufen: "Am Freitagmorgen lief es noch wirklich gut, aber am Nachmittag änderten wir das Setup. Das war ein Schritt in die falsche Richtung. Im dritten Training hatten wir ein Problem mit dem Lenkrad, das mich wertvolle Zeit kostete, weil ich die harten Reifen nicht mehr auf die schnelle Runde ausprobieren konnte. Das war natürlich keine perfekte Vorbereitung auf das Qualifying", so der 28-Jährige.

In der Anfangsphase des Rennens handelte er sich dann gleich mal acht Sekunden Rückstand auf Leader Felipe Massa ein: "Ich fand keinen Rhythmus, weil ich zu wenig Reifendruck hatte", erklärte Räikkönen. "Ich brauchte einige Runden, um das hinzubekommen. Als die Reifen wieder gingen, war ich richtig schnell und ich konnte auf Hamilton aufholen." Doch das Aufflackern dieser Hoffnung dauerte nicht lange...

Safety-Car als Todesstoß

"Als das Safety-Car kam, wusste ich, dass meine Chancen dahin sind." Kimi Räikkönen

"Als das Safety-Car kam, wusste ich, dass meine Chancen dahin sind, denn bei einem Doppelstopp eines Teams kannst du als Zweiter nichts tun", so der "Iceman". "Ich kämpfte mich trotzdem auf Platz fünf zurück und war dann mit einem schnelleren Auto hinter Glock. Ich wartete auf den richtigen Moment, um ihn zu überholen, aber dann traf ich einen Kerb, das Auto hob ab und ich verlor die Kontrolle. Ich krachte in die Mauer und das Rennen war vorbei."

"Das tut mir sehr leid für das Team, denn sie haben großartige Arbeit geleistet und den F2008 verbessert. Es tut weh, diese Punkte zu verlieren. Wir wissen aber, dass wir in den letzten drei Grands Prix um Siege kämpfen können", kündigte Räikkönen an. Um mehr geht es für ihn realistisch betrachtet auch kaum noch, denn 27 Punkte Rückstand sind in nur drei Rennen praktisch nicht mehr aufzuholen...


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Singapur, Sonntag