• 29.09.2008 16:21

Schumachers Trost für Ferraris Pannencrew

Nach Singapur: Michael Schumacher hofft auf Ferrari: "Genügend Rennen zum Aufholen" - Lewis Hamilton "auf der Pole" zum Titel

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach der schwarzen Nacht von Singapur kam der Trost für Ferraris Pannencrew aus berufenem Munde. "Es gibt noch genügend Rennen, um das wieder aufzuholen", sagte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher auf seiner Homepage.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Da war die Ferrari-Welt noch in Ordnung: Felipe Massa siegte im Start-Duell

Mit dieser Meinung stand Ferraris langjähriger Chefpilot zumindest am Montag recht alleine da, denn von allen Seiten prasselten Hohn und Spott auf die Scuderia ein. Mitgefühl gab es allein für Felipe Massa, den das Desaster an der Box am Ende den Titel kosten kann. "Schade, denn er ist ein guter Pilot", stellte 'Tuttosport' nüchtern fest.#w1#

Nutznießer des Ferrari-Debakels ist Lewis Hamilton. "Er steht nun auf der Pole Position Richtung Titel", schrieb der 'Daily Telegraph', und der frühere Formel-1-Pilot Christian Danner war ebenfalls voll des Lobes: "Hamilton hat immer angekündigt, mit Köpfchen fahren zu wollen, jetzt hat er es tatsächlich getan. Er hat so viel Vorsprung, dass er nur noch zu Ende fahren muss."

Derweil zeigte der bis zu dem folgenschweren Zwischenfall souverän führende Felipe Massa in einer der wohl bittersten Stunden seiner Karriere Größe. "Wir sind alle Menschen, und wir können alle Fehler machen", sagte der Brasilianer und nahm den untröstlichen Mechaniker in Schutz, der ihm viel zu früh das grüne Licht zum Losfahren gegeben hatte.

Massas Rückstand auf den in Singapur drittplatzierten WM-Spitzenreiter Hamilton ist bei drei noch ausstehenden Rennen auf sieben Punkte angewachsen (77:84). "Aber es sind für drei Siege noch 30 Punkte zu vergeben, und wir haben ein schnelles Auto", meinte der 27-jährige Brasilianer. Aus eigener Kraft kann er es aber nicht mehr schaffen, denn Hamilton würden schon drei zweite Plätze zum Titel reichen.


Fotos: Großer Preis von Singapur


Der vielleicht größte Verlierer von Singapur war aber gar nicht Massa, sondern der amtierende Weltmeister Kimi Räikkönen, der in Fuji/Japan, Shanghai/China und Sao Paulo/Brasilien zum Wasserträger für Massa degradiert wird. Das verkündete Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali, nachdem der "Iceman" in der Hitze der Nacht kurz vor Ende des Rennens sein Auto gegen eine Mauer gesetzt und seine eigenen Titelchancen endgültig zerstört hatte.

Für den dreimaligen Weltmeister Niki Lauda ist in Singapur eine "absolute Vorentscheidung Richtung Hamilton" gefallen: "Er ist intelligent gefahren und hat mit Platz 3 sechs Punkte geholt." Der McLaren-Mercedes-Pilot hat anscheinend aus der vorigen Saison gelernt, als er trotz seines Punktepolsters in der Schlussphase der WM immer noch voll auf Angriff fuhr und den Titel dadurch noch verspielte. In Singapur verkniff er sich die Attacke gegen den hinter Fernando Alonso auf Platz zwei fahrenden Nico Rosberg.

Die Zeitungen auf der britischen Insel haben jedenfalls keine großen Zweifel mehr an Hamiltons WM-Sieg. "Die Panik von Ferrari ist Treibstoff für Hamiltons Titelhoffnungen", schrieb die 'Times', und 'Daily Mail' meinte: "Sollte Hamilton die Saison als Weltmeister beenden, wird er sich an ein grünes Licht erinnern: Das 'Go'-Signal von Ferraris Boxen-Crew für Felipe Massa."