Pirelli warnt: Ist das 2017er-Reglement ein Sicherheitsrisiko?

Warum Pirelli Motorsportchef Paul Hembery beim neuen Reglement für die Saison 2017 ein Sicherheitsrisiko ortet und wieso man dies hätte wissen müssen

(Motorsport-Total.com) - Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery warnt beim neuen Aerodynamik-Reglement für die Saison 2017 vor einem Sicherheitsrisiko. Eine Verbesserung der Rundenzeiten um fünf Sekunden bedeute "eine dramatische Verbesserung der Performance in den Kurven", sagt der Brite. Man müsse sich das gut überlegen, "ob das der richtige Weg für die Formel 1 ist".

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Pirelli-Motorsportchef Hembery warnt davor, das Kurventempo zu unterschätzen Zoom

Ab 2017 sollen in der Formel 1 breitere Autos zum Einsatz kommen: Statt 180 Zentimeter sind 200 Zentimeter Gesamtbreite geplant, bei den Vorderreifen ist eine Verbreiterung von 24,5 auf 30 Zentimeter, bei den Hinterreifen von 32,5 auf 40 Zentimeter angedacht.

"Einige Teams meinten, dass die Autos beim aktuellen Reglement zwischen 2015 und 2017 um drei Sekunden schneller werden", rechnet Hembery vor. "Die breiteren Reifen werden eineinhalb Sekunden ausmachen, also sind wie bei vier bis fünf Sekunden. Die Frage ist aber: Brauchen wir das wirklich?"

Der Pirelli-Motorsportchef verweist auf die Situation, als der italienische Reifenhersteller im Jahr 2011 in die Formel 1 einstieg: "Damals hat die Reifen-Arbeitsgruppe, die von Ross Brawn angeführt wurde, klargestellt, dass der Anstieg der Kurvengeschwindigkeiten aus Gründen der Sicherheit heikel ist."

Hembery geht davon aus, dass die Zeitenverbesserung ausschließlich auf die Kurvengeschwindigkeiten zurückzuführen sein wird. "Die Geschwindigkeiten auf der Geraden werden wahrscheinlich ein bisschen sinken, weil die Reifen mehr Luftwiderstand produzieren werden", sagt er.