Neue Fahrerpaarung: Mercedes gegen Red Bull im Nachteil?

Helmut Marko behauptet, dass Red Bull nach dem Rücktritt von Nico Rosberg die beste Fahrerpaarung der Formel 1 habe, Niki Lauda räumt Schwäche bei Silber ein

(Motorsport-Total.com) - Mit neuem Reglement macht sich Red Bull 2017 Hoffnungen, die Formel-1-Dominanz von Mercedes beenden zu können. Laut Motorsportberater Helmut Marko setzt sich die Wettbewerbsfähigkeit eines Teams nämlich aus drei Komponenten zusammen: Motor, Chassis und Fahrerpaarung. Auf dem Motorensektor deuten sich laut dem Österreicher Fortschritte an, auf Chassisseite ist Red Bull meist ohnehin gut aufgestellt.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen, Daniel Ricciardo, Nico Rosberg

Hat Red Bull nach dem Abgang von Nico Rosberg die besten Fahrer? Zoom

Es bleibt die Fahrerpaarung, die in der kommenden Saison den Unterschied ausmachen kann. Und dort sieht Marko eine Chance darin, dass Nico Rosberg nach seinem Weltmeistertitel zurückgetreten ist. "Traurig sind wir nicht", erklärt er bei 'ServusTV'. Er ist überzeugt: "Mit dem Abgang von Rosberg hat Red Bull mit Verstappen und Ricciardo die deutlich stärkste Fahrerpaarung."

Selbst Mercedes-Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda muss einräumen, dass der Abgang von Rosberg ein herber Verlust für das Team ist, der auch mit Valtteri Bottas oder Pascal Wehrlein nicht kompensiert werden kann: "Wir hatten bis jetzt die beste Fahrerpaarung", behauptet der Österreicher, "aber wir machen da gegenüber Red Bull eine Flanke auf, die wir wahrscheinlich von der Fahrerseite her nicht mehr schließen können."

Bei den Bullen hört man das natürlich gerne. Daniel Ricciardo und Max Verstappen gelten als große Talente, die auch noch langfristig an das Team gebunden sind. Aus diesem Grund blickt man in Milton Keynes relativ positiv in die Zukunft und stichelt noch einmal in Richtung der silbernen Konkurrenz: "Mercedes ist sich auch bewusst, dass diese Überlegenheit der vergangenen drei Jahre nicht mehr so ist. Sonst würden sie eine Spur Risiko beim zweiten Fahrer nehmen", tönt Marko.


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Der Österreicher zeigte sich verwundert, dass man laut seinen Informationen nicht auf seinen eigenen Junior Pascal Wehrlein setzt, wie es Red Bull konsequent durchzieht, sondern stattdessen nach Williams-Mann Valtteri Bottas angelt. "Es geht ja auch um die Markenweltmeisterschaft, die für Mercedes sehr entscheidend ist. Wahrscheinlich ist das mit ein Grund, warum man mit Bottas auf eine Größe setzt, die man kalkulieren kann", so der Motorsportberater.

"Kann ich die Sinnlosdiskussion unterbrechen?", wirft Lauda ein und betont, dass man derzeit dabei sei, alle Optionen zu evaluieren. "So einfach ist das natürlich nicht", sagt der dreimalige Weltmeister, den es ärgert, dass neben der Umwälzung des Reglements auch die eigene Fahrerpaarung aufgebrochen wird. "So wird alles neu gewürfelt. Und deswegen schmerzt es uns ganz besonders, dass einer der Topfahrer weg ist", so Lauda.


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"Wir haben ein Riesenproblem", gibt er weiter zu und will dieses nun lösen. Deshalb sei auch die Entscheidung des zweiten Piloten an der Seite von Lewis Hamilton noch nicht gefallen. "Es gibt zwei Wege: Den Jungen nehmen, der vielleicht ein Verstappen-Talent ist, oder eben einen erfahrenen. Und da sind wir noch lange nicht fertig, weil es eine Riesendiskussion ist."