Motorenreglement: McLaren unterstützt Mercedes

Technikchef Paddy Lowe erklärt, dass McLaren in der Debatte um das neue Motorenreglement Mercedes unterstützt und für "grüne" Technologien eintritt

(Motorsport-Total.com) - Noch ist unklar, wann das neue Motorenreglement in der Formel 1 umgesetzt wird - es ist allerdings ein Faktum, dass es passieren wird. Der FIA-Weltrat hat die deutlich verbrauchsärmeren Vierzylinder-Turbomotoren mit 1,6 Liter Hubraum beschlossen, die das derzeitige V8-Aggregat mit 2,4 Liter Hubraum ablösen sollen. Auch der Hybridantrieb wird ausgebaut - KERS wird zu ERS erweitert. Dabei handelt es sich um ein Energy Recovery System, das nicht nur die Bremsenergie speichert, sondern auch beim Beschleunigen aufgeladen wird.

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Paddy Lowe findet, dass die Formel 1 für die Autoindustrie relevant sein muss

Doch nun droht die Zerreißprobe: Ferrari, Mercedes und Cosworth möchten die neue Motorenformel später als geplant einführen, Renault pocht aber auf eine Umstellung vor der Saison 2013 und droht mit Ausstieg, sollte das nicht passieren. Doch wie stehen Teams wie McLaren zur neuen Motorenformel?

"McLaren fühlt sich der Partnerschaft mit Mercedes-Benz und dem jeweiligen Motor, den sie 2013 liefern, verpflichtet", gibt Technikchef Paddy Lowe eine diplomatische Antwort. "Derzeit glauben wir, dass die neuen Turbomotoren bestätigt sind. Wir werden den Mercedes-Benz-Motor verwenden. Sollte das Reglement nicht durchgezogen werden - und da gibt es noch ein paar Fragezeichen - dann werden wir ihren Weg gehen, welcher Weg auch immer das sein wird."

Das gilt auch für die Einführung, "grüner" Technologien. Lowe ist der Meinung, dass sich die Formel 1 den Trends der Zukunft nicht verschließen darf, um ihr auch langfristig eine Existenzberechtigung zu verleihen und für Automobil-Konzerne attraktiv zu bleiben: "Ich denke, dass Technologien wie KERS für die Automobil-Industrie und für die Botschaft, die dadurch um die Welt geht, sehr gut sind. Wir müssen darauf achten, angemessene Technologien zu entwickeln. Das ist nicht etwas, wo man ohne Hintergedanken aufspringt."

Aus diesem Grund unterstützt auch McLaren die Herangehensweise der Hersteller: "Alle Hersteller haben das neue Reglement gemeinsam erdacht - das gilt auch für ERS, ein komplexeres Hybridsystem, ohne K. Sie haben viel darüber nachgedacht und ich unterstütze sie beim Gedanken, dass es für die Automobil-Industrie relevant sein sollte."