• 01.06.2010 16:24

  • von Stefan Ziegler

Moss: Tilke hat keine Wahl

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Stirling Moss bricht eine Lanze für Streckenarchitekt Hermann Tilke und attestiert dem Deutschen eine gute Arbeit

(Motorsport-Total.com) - Seit über einen Jahrzehnt zeichnet Hermann Tilke für den Bau von neuen Rennstrecken rund um den Globus verantwortlich. Viele seiner Kreationen befinden sich im Kalender der Formel 1 und werden dementsprechend einem Millionenpublikum vorgestellt - die Begeisterung hält sich allerdings zumeist in überschaubaren Grenzen. Ex-Rennfahrer Stirling Moss will dies aber so nicht stehen lassen.

Titel-Bild zur News: Manama Bahrain International Circuit

Der Bahrain International Circuit ist eine Strecke aus der Feder von Hermann Tilke

Der frühere Formel-1-Fahrer hält die Arbeit des Aachener Architekten für gelungen, wie er im Gespräch mit 'ESPN' betont: "Es ist schön und gut zu sagen, dass Hermann Tilke keine aufregenden Strecken designt hat, aber man muss dabei auch immer bedenken, dass er diese Kurse im Rahmen von ungeheuer strengen Sicherheitsvorgaben entwerfen muss", gibt Moss zu Protokoll.#w1#

"Es spielt keine Rolle, wie talentiert du als Architekt bist. Wenn du große Auslaufzonen bauen musst, wird es natürlich schwierig, die Faszination auf die Zuschauer an der Strecke oder vor den TV-Bildschirmen zu übertragen", erläutert der Brite. "Wenn man die Regularien im Hinterkopf hat, denen er sich fügen muss, so hat er in meinen Augen die Erwartungshaltung an die Strecken erfüllt."

"Er legt seinen Fokus auf heftige Bremszonen, die das Überholen fördern sollen. Man muss bedenken: Spät zu bremsen ist genauso schwierig wie das Durchfahren von schnellen Kurven - vor allem in den modernen Autos mit dieser ganzen Aerodynamik", so Moss. "Schaut euch nur einmal Lewis Hamilton an: Ihn zu beobachten ist aufregend, weil er unheimlich spät in die Eisen steigt."