• 13.09.2001 09:10

  • von Marcus Kollmann

Montezemolo: "In Monza wird es keine Party geben"

Der Ferrari-Präsident erklärt, weshalb man auf die geplante Party verzichtet und das Rennen stattfinden sollte

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo vor einer Gruppe Journalisten, dass Ferrari auf Grund der tragischen Ereignisse in den USA die für das Rennwochenende geplante Party, wo man mit den Fans den Gewinn der beiden Weltmeistertitel gebührend feiern wollte, abgeblasen hat.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo ist für die Austragung des Rennens

"Mitte August, nachdem wir unseren dritten Konstrukteurstitel in Folge gewonnen hatten, trafen wir uns mit der internationalen Presse der Formel 1. Zur damaligen Zeit konnte niemand die tragischen Ereignisse in Amerika vorhersehen. Ich selbst war auf der Frankfurter IAA als es geschah und tief betroffen", so Montezemolo in einer ersten Aussage.

Auf die Frage, ob denn das Rennen in Italien überhaupt ausgetragen werden sollte, antwortete der Italiener: "Ich fühle mich mit den USA persönlich sehr verbunden, denn ich ging in New York auf die Universität. Ich bewundere die Demokratie in Amerika und darüber hinaus ist es für uns der wichtigste Markt für so viele Jahr gewesen. Monza ist in guten und schlechten Zeiten immer ein traditioneller Ort für Ferrari gewesen. Das Rennen wird ein sportliches Ereignis sein, denn das Leben muss weitergehen. Es wird aber keine große Party geben, es wird nur ein ganz gewöhnlicher Motorsporttag sein. Unsere Herangehensweise an diesen Grand Prix ist die gleiche wie bei anderen Rennen. Ich möchte unsere Fans jedoch bitten, sich entsprechend anständig zu benehmen. Wir sind Teilnehmer dieser Veranstaltung und nicht die Ausrichter, werden aber jeder Entscheidung folgen."

Damit machte di Montezemolo klar, dass er und sein Team auch angesichts der Ereignisse in Amerika, die weltweit die gesamte Menschheit berühren, sich nicht dem Terror einzelner Staaten oder Gruppen unterordnen will und deshalb die Austragung des Grand Prix gutheißt. Sollten die Veranstalter jedoch aus Solidarität erwägen, dass das Rennen abgesagt wird, so würde man auch diese Entscheidung akzeptieren. Gleichzeitig machte di Montezemolos an die Fans gerichtete Bitte, sich entsprechend der allgemeinen Stimmungslage zu benehmen, jedoch auch deutlich, dass niemanden zum Feiern zu Mute ist.