• 24.03.2012 16:24

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Mercedes im Qualifying: "Schumi" dauerhaft obenauf?

Nico Rosberg musste sich auch in der Qualifikation von Malaysia hinter Michael Schumacher anstellen: Gibt es einen neuen Trend bei Silber?

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen zwei Saisons hatte Nico Rosberg seinen Teamkollegen Michael Schumacher im direkten Stallduell meist im Griff - zumindest in der Qualifikation war Rosberg oft der schnellere der beiden Mercedes-Piloten. Davon kann in diesem Jahr aber bislang keine Rede sein, denn "Schumi" landete in den Zeittrainings von Australien und Malaysia jeweils vor seinem Silberpfeil-Stallgefährten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher eroberte 2012 bisher die besseren Mercedes-Startplätze

Läutet Schumacher etwa im dritten Jahr seit seinem Comeback endlich eine Trendwende ein? Der 43-Jährige möchte diese Teilerfolge gegen Rosberg nicht überbewertet wissen: "Das Wichtige ist doch, was am Ende dabei herauskommt. Ob ich im Qualifying eine gute Runde fahre oder nicht, ist die eine Sache. Für mich ist viel wichtiger, was dann beim Rennen dabei herauskommt", sagt Schumacher.

Keine Freude trotz Comeback-Bestleistung?

"Da sind wir ganz klar und ganz generell als Paket besser aufgestellt. Wir haben einen riesigen Sprung nach vorne gemacht", findet der Deutsche. Dass er selbst besser zurechtkomme, macht Schumacher an mehreren Faktoren fest: "Ich denke, das ist eine Kombination aus unterschiedlichen Dingen. Auto und Reifen sind jetzt etwas verständlicher für mich. Das schon im Winter der Fall."

"Ich verstehe eindeutig, warum und weshalb", meint Schumacher. Trotzdem gab sich der Mercedes-Fahrer nach seiner Fahrt zu Startplatz drei in Malaysia - es ist sein bestes Qualifyingergebnis seit Japan 2006 - erstaunlich gefasst. "Innerlich habe ich mich schon darüber gefreut, gar keine Frage", sagt Schumacher und fügt hinzu: "Ich weiß nicht, ob ich das gezeigt oder nicht gezeigt habe."

"Ich verstehe eindeutig, warum und weshalb." Michael Schumacher

"Ich weiß aber sehr wohl: Die Qualifikation ist nur das Eine, das Wichtige kommt hinterher. Insofern bin ich deshalb ein bisschen zurückhaltend, um mich dann noch mehr freuen zu können, wenn es auch am Sonntag gut läuft." An Siege denkt der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten im Augenblick aber noch nicht: "Darüber brauchen wir uns derzeit keine Gedanken zu machen."

Schumacher schielt noch nicht auf Siege

"Das wäre ein bisschen zu optimistisch", findet Schumacher und hält fest: "Wir haben uns verbessert. Hoffentlich können wir das auch im Rennen von Malaysia unter Beweis stellen." Das Zeittraining sei jedenfalls nicht mehr so wichtig, wie das früher vielleicht einmal der Fall gewesen sei. Ob Rosberg diese Aussage unterschreiben würde? Der 26-Jährige fasst sich bei seiner Analyse recht kurz.

Ihm sei - wie schon in Melbourne - ein Fehler unterlaufen, und darüber ärgere er sich. "Ich bin natürlich nicht zufrieden, denn bei meiner Runde heute wäre viel mehr drin gewesen", erläutert Rosberg. Wie viel mehr, das wisse er nicht zu sagen, "aber sicher einiges mehr". Er müsse sich jedoch damit abfinden. "So ist es nun einmal und da muss ich durch", gibt Rosberg zu Protokoll.

"So ist es nun einmal und da muss ich durch." Nico Rosberg

Der junge Deutsche verspricht: "In drei Wochen in Schanghai mache ich es besser." Teamchef Ross Brawn nimmt seinen Piloten aber in Schutz und spricht Rosberg Mut zu: "Er machte einen kleinen Fehler. Weil das Feld derzeit so eng ist, rutschte er deshalb gleich drei, vier Positionen zurück. Er hat aber ein recht gutes Auto für den Sonntag." Dann startet Rosberg aber trotzdem hinter Schumacher.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Malaysia