Marko nimmt Auspuff-Vorwürfe nicht ernst

Helmut Marko gibt zu, dass er sogar selbst schon einmal menschlicher Schutzschild vor Fotografen war, dementiert aber die jüngsten Auspuff-Vorwürfe um Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Während der letzten zwei Testtage in Barcelona fiel bei Red Bull auf, dass die Mechaniker des Teams das jüngste Update-Paket besonders akribisch vor den Fotografen abschirmten. Nach jedem Run stellten sie sich sofort als menschliche Schutzschilder auf und konzentrierten sich dabei augenscheinlich besonders auf den Heckbereich.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko

Helmut Marko ist für das erste Rennen in Melbourne recht optimistisch

Das lässt einige hellhörig werden, schließlich wurde das Auspuffreglement dahingehend geändert, dass der Diffusor nicht mehr wie bisher angeströmt und aerodynamisch genutzt werden kann. "Ich selbst bin sogar einmal vor eine Kamera gelaufen", gibt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit der 'Kleinen Zeitung' zu. "Es geht um die Auspufföffnung und die damit verbundene Karosserieführung. So etwas kupfert man schnell ab und es ließe sich schnell nachbauen."

Illegal sei das Design des RB8 aber keineswegs: "Es wurde im Reglement lediglich die Position des Auspuffs innerhalb einer Bandbreite von, ich glaube, zehn Zentimetern festgeschrieben. Man hat eben gedacht, dass die Auspuffgase damit nicht mehr nutzbar sind", argumentiert Marko, den die jüngsten Verdächtigungen kalt lassen: "Das prallt an uns völlig ab. Vermutlich wird man es irgendwann gewohnt." Und: "Wie bewegen uns ganz klar innerhalb aller Normen."

Was den bevorstehenden Saisonauftakt in Melbourne angeht, ist der Österreicher nach den Testfahrten optimistisch. Zwar hat Teamchef Christian Horner bereits festgehalten, dass man sich nie ganz sicher sein könne, aber für die meisten Experten ist Red Bull als Weltmeister der Jahre 2010 und 2011 erneut Favorit Nummer eins auf den Titel. Als schärfste Konkurrenten schätzen viele das McLaren-Team ein.

Marko geht davon aus, erneut konkurrenzfähig zu sein: "Wir haben wieder ein Auto, das vorne fahren kann", gibt der ehemalige Formel-1-Pilot zu Protokoll. "Wie weit vorne, ist noch schwer zu sagen, weil bei Tests das wahre Potenzial zumeist verheimlicht wird. Unser großer Vorteil ist ein homogenes, hoch motiviertes Team, das auf Probleme sehr rasch reagieren kann und es jetzt auch versteht, Rückschläge aufzuarbeiten."