Lotus: Rote Flagge als Spielverderber für Razia

Luiz Razia durfte am Mittwoch im Lotus auf schnelle Zeiten losgehen, doch in seiner schnellsten Runde machte ihm eine Rote Flagge einen Strich durch die Rechnung

(Motorsport-Total.com) - Der Brasilianer Luiz Razia übernahm am zweiten Tag der Young-Driver-Tests in Abu Dhabi den Lotus-Boliden vom Venezolaner Rodolfo Gonzales. Während "Speedy", wie ihn das Team liebevoll nannte, eine Bestmarke von 1:44,022 Minuten und damit Platz zehn gelang, war Razia eine Spur schneller unterwegs: Der 22-Jährige brannte eine Zeit von 1:43,944 Minuten in den Asphalt und setzte sich damit auf den neunten Rang. Auf die Bestzeit von Jean-Eric Vergne im Red-Bull-Boliden fehlten ihm 3,806 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Luiz Razia

Luiz Razia durfte in Abu Dhabi hinters Steuer des Lotus T128

Vergleicht man Razias Bestzeit, die er in der 86. von 89 Runden drehte, mit den Qualifying-Zeiten der Stammpiloten Heikki Kovalainen und Jarno Trulli vom Samstagabend, dann fehlt ihm auf den Finnen zwar rund eine Sekunde, der Italiener war aber nur um eine halbe Zehntelsekunde schneller. Diese Vergleiche sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da die Strecke nun in einem anderen Zustand ist als während des Renn-Wochenendes: Der Asphalt weist bedeutend mehr Gummiabrieb auf, die hohen Temperaturen sind hingegen als Nachteil zu werten.

Razia erkennt Fortschritte bei Lotus

Für Razia war es nicht das erste Mal in einem Formel-1-Boliden: Der Brasilianer war im Vorjahr bei den Young-Driver-Tests für Marussia-Virgin im Einsatz. Auch der T128 von Lotus ist ihm nicht fremd: "Das letzte Mal fuhr ich den T128 in Barcelona", erinnert er sich. "Das Auto hat sich seitdem stark verbessert und ich merke auch, dass Pirelli bei den Reifen gute Arbeit geleistet hat. Das Auto ist leichter zu fahren und ich hatte mehr Vertrauen, zu pushen und das Maximum aus dem Auto herauszuholen."

"Diese 98 Runden haben mir gezeigt, wieviel man an einem Tag lernen kann", bilanziert der GP2-Pilot, der dieses Jahr nur Gesamt-Zwölfter wurde, zufrieden. "Vielleicht ist das der Grund, warum die Rookies in der Formel 1 zu Beginn Schwierigkeiten haben. Ich habe heute so viel gelernt - und jetzt kann ich mir über ganz viele Dinge Gedanken machen. Es ist entscheidend, gutes Feedback zu geben und darüber nachzudenken, was passiert. Außerdem muss man das Maximum aus dem Auto herausholen, was man natürlich nicht gewohnt ist. Daher ist es wichtig, dass es diesen Test gibt, denn diese Gelegenheit hat man nicht oft. Ich bin sehr dankbar und glücklich, die Zeit im Auto bekommen zu haben."

"Das Auto hat sich seit Barcelona stark verbessert und ich merke auch, dass Pirelli bei den Reifen gute Arbeit geleistet hat." Luiz Razia

Ärger über Rote Flagge

Am Vormittag arbeitete Lotus an den Dämpfern für die Saison 2012. "Wir probierten viele Einstellungen und evaluierten diese nach jedem Run", erzählt Razia. "Wir machten auch Performance-Runs, was sehr gut war, da ich bereits in der ersten fliegenden Runde auf Speed kam." Am Nachmittag standen dann Reifentests mit den 2012er-Pneus auf dem Programm: "Wir evaluierten diese und beobachteten, wie sie sich verhalten", sagt der Testpilot.


Fotos: Lotus, Young-Driver-Test in Abu Dhabi


Auch am Nachmittag ging Razia auf schnelle Zeiten los, "aber leider verhinderte eine Rote Flagge, dass ich meine schnellste Runde durchziehen konnte. Die Balance des Autos war gut und ich habe meine Zeiten verbessert, daher bin ich recht glücklich. Ich wollte so viele Runden wie möglich drehen, ich kann also mit 89 Runden zufrieden sein."

Lotus arbeitete schon für 2012

Auch Chef-Renningenieur Jody Egginton lässt den Tag Revue passieren: "Wie mit allen Fahrern während des Tests verbrachten wir heute Morgen die meiste Zeit damit, dass sich Luiz an das Auto gewöhnen konnte und mit den Pirelli-Reifen auf Speed kam. Zudem arbeiteten wir am Morgen an den Dämpfern und untersuchten die Korrelation mit unseren Bodenabstands- und Handling-Modellen in der Fabrik. Zudem blickten wir bereits auf das nächste Jahr. Das Programm heute Morgen war erfolgreich und wir erhielten ein gutes Feedback."

"Am Nachmittag schlossen wir den zweiten Teil unseres Pirelli-Tests für 2012 ab und verwendeten ihre drei Prototypen bei kurzen Runs. Auch hier erhielten wir gutes Feedback, das wir nun in die Fabrik mitnehmen und dort analysieren werden, bevor die nächste Saison beginnt. Am Ende des Tages führten wir einen Performance-Run auf den Superoft-Reifen durch, aber leider verloren wir durch eine Rote Flagge die schnellste Runde dieses Programms."

"Leider waren die Reifen schon über ihrem Zenit, weshalb wir nicht die erwünschten Zeiten erhielten." Jody Egginton

"Wir schickten Luiz noch einmal raus, um ihm noch ein paar Runden zu geben, aber leider waren die Reifen schon über ihrem Zenit, weshalb wir nicht die erwünschten Zeiten erhielten. Alles in allem war es aber ein guter Tag und Luiz brachte eine sehr gute Leistung und gab uns wertvolles Feedback, ohne einen Fehler zu machen."

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