Kundenautos: Lowdon kritisiert Montezemolo

Marussia-Virgin-Geschäftsführer Graeme Lowdon ist nicht begeistert von Luca di Montezemolos Idee, Ferrari-Boliden an Kundenteams zu verkaufen

(Motorsport-Total.com) - Ferrari setzt sich neuerdings wieder verstärkt für die Idee ein, Kundenautos an andere Teams verkaufen zu dürfen. Sollte das durchgehen, könnte es beispielsweise passieren, dass Marussia-Virgin einen aktuellen Ferrari kauft, in den eigenen Farben lackiert und für Timo Glock einsetzt. Laut Ferrari würde das Kosten sparen und die Chancen junger Fahrer erhöhen.

Titel-Bild zur News: Graeme Lowdon

Geschäftsführer Graeme Lowdon legt sich mit dem Ferrari-Präsidenten an

Doch nicht alle nehmen die Idee mit offenen Armen auf: "Montezemolo hat viel über dritte Autos geredet", erklärt Marussia-Virgin-Geschäftsführer Graeme Lowdon im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Er sagt, dass das die Kosten senken und jungen Fahrern helfen würde. Aber die Logik funktioniert nicht, denn wenn es schon Kundenautos geben soll, dann sollten es unsere sein und nicht die von Ferrari - denn ein Ferrari ist in der Produktion viel teurer."

"Er sagt auch, dass das Starterfeld zu klein wird und die kleinen Teams eines der Topautos kaufen sollten, um das Starterfeld zu füllen. Aber warum dreht man das nicht um und verwendet dafür ein viel billigeres Auto, das immer noch ziemlich aufregenden und engen Rennsport zulässt? Ich will das nicht als Lösung vorschlagen, aber ich frage mich, ob der wahre Grund für seinen Vorschlag die Kostenkontrolle ist", kontert Lowdon.

"Wenn dem so ist, dann sollten die billigsten Autos die Kundenautos sein, nicht die teuersten", argumentiert er. "Wenn das nicht die einzigen zwei Gründe sind, sondern wenn er in Wahrheit nur allen einen Ferrari verkaufen will, dann sollte das auch so gesagt werden. Ich stelle nicht seine Logik oder seine Ziele in Frage, denn die sind sehr ehrenhaft, aber ich sage: Es gibt zwei Sichtweisen, wie man dieses Thema betrachten kann."