Kobayashi spottet: "Sollten das GP2-Auto einsetzen"

Kamui Kobayashi ist frustriert über den bisherigen Testverlauf und spricht seinem Auto aktuell das Formel-1-Niveau ab: "Wir müssen uns jetzt bewegen!"

(Motorsport-Total.com) - Auch 2014 wird Caterham wieder mit zwei Teams im Rahmen der Formel 1 unterwegs sein: zum einen natürlich mit dem Formel-1-Rennstall und zum anderen mit dem gleichnamigen GP2-Trupp. Kamui Kobayashi ist sich allerdings noch nicht sicher, welches der beiden Autos er beim Saisonauftakt einsetzen würde. Im Moment würde er sogar eher zum GP2-Boliden tendieren, wenn es denn möglich wäre.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi legt seine Stirn in Sorgenfalten: Caterham muss nachbessern Zoom

"Unter Rennbedingungen sollten wir derzeit das GP2-Auto einsetzen", lästert der Japaner. Zum einen sei der CT05 aus der Formel 1 genauso schnell, zum anderen aber viel unzuverlässiger als sein kleinerer Kollege. "Wir haben so viele Probleme mit dem Auto und werden viel arbeiten müssen. Wenn wir jetzt Rennen fahren müssen, dann denke ich, hätte es kein Formel-1-Niveau", so Kobayashi bei 'crash.net'.

Schaut man auf die Liste der Bestzeiten der vergangenen Testwoche in Bahrain, dann liegt der ehemalige Sauber-Pilot nur auf Rang 16, Teamkollege Marcus Ericsson gar nur auf Rang 21: "Wenn wir auf die Rundenzeiten schauen, dann müssen wir uns Sorgen machen. Ich kann nicht glücklich sein", muss er zugeben, dass er sich sein Comeback anders vorgestellt hätte. Bis Australien gilt es zudem noch die spärliche Zuverlässigkeit in den Griff zu bekommen. Das habe oberste Priorität. "Wir müssen auch an diese Seite denken - genau wie an die Performance", sagt Kobayashi.

Geht es also in Melbourne erst einmal nur darum, überhaupt ins Ziel zu kommen? Doch Kobayashi winkt ab: Eine solche Denkweise liegt ihm fern. "Darauf schaue ich nicht. Ich denke nicht daran, nur Rennen zu beenden. Ich muss auch auf die Performance schauen. Das ist die größte Herausforderung für das Team, und dabei versuche ich zu helfen. Es gibt Möglichkeiten, doch derzeit sind wir weit weg von der Musik."


Fotos: Caterham, Testfahrten in Sachir


Doch das Zauberwort in der Erklärung heißt "derzeit". Denn Kobayashi ist davon überzeugt, dass in seinem grünen Dienstgefährt viel mehr steckt, als man aktuell zu zeigen imstande ist: "Wenn ich auf die Basisrundenzeit schaue, und was wir tun können, dann ist das beeindruckend. Die Möglichkeit ist da", sagt er über eine gute Saison. "Wir müssen einfach nur viel arbeiten. Ich muss an mein Team glauben, und dann werden wir in Melbourne weitersehen."

Trotz aller Kritik hat der Japaner seinen Sprung zu Caterham bislang nicht bereut. "Wir respektieren einander und werden versuchen, durch harte Arbeit unsere Ziele zu erreichen und uns zu verbessern." Von harter Arbeit kann bei Kobayashi bislang allerdings keine Rede sein. Bei seinem Auftritt in Bahrain stand der Caterham-Pilot mehr rum als zu fahren. "Wir haben so viele Testpläne, aber es gibt nichts zu tun, da das Auto nicht läuft", seufzte er am letzten Testtag. "Wir warten nur und essen Mittag. Aber wir kommen hier zum Testen her - und nicht zum Essen."

Alexander Rossi

Könnte der GP2-Bolide der Grünen derzeit wirklich die bessere Alternative sein? Zoom

Vier Testtage bleiben Caterham und Kobayashi noch, bevor es Mitte März in Melbourne wirklich ernst wird. Der Japaner fordert von seinem Team nun volle Konzentration: "Es ist wichtig, dass wir keine Zeit verlieren. Wir müssen uns jetzt bewegen, sonst werden wir sehr schwach sein. Die nächsten vier Testtage werden wichtig für jedermann - aber besonders für unser Team."