• 22.02.2014 16:57

  • von Roman Wittemeier

Caterham: Ohne Saft keine Kraft

Caterham wird am letzten Tag der ersten Bahrain-Testwoche von einem Elektrikdefekt gestoppt: Wenige Runden für Marcus Ericsson und Kamui Kobayashi

(Motorsport-Total.com) - Caterham hat sich zum Dauerläufer aus der Riege der Renault-Partnerteams gemausert. Die Mannschaft um Formel-1-Rückkehrer Kamui Kobayashi schaffte in der ersten von zwei Bahrain-Testwochen insgesamt 1.365 Kilometer und kam somit deutlich weiter als Red Bull (623 Kilometer), Toro Rosso (753) und Lotus (601), die ebenfalls auf den Antrieb aus Frankreich setzen. Am Samstag teilten sich Marcus Ericsson und Kobayashi die Arbeit, die jedoch von einem hartnäckigen Elektrikproblem lange Zeit unterbrochen wurde.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Mercus Ericsson schaffte am Morgen mit dem Caterham nur vier Runden Zoom

"Es ist natürlich nicht ideal, dass ich heute nicht so viel fahren konnte, aber insgesamt bin ich mit dem Bahrain-Test zufrieden. Ich habe am Freitag fast 100 Runden geschafft. Das war wichtig für mich, weil ich mich dadurch an die Systeme und an die Reifen gewöhnen konnte", bilanziert Ericsson, der am Morgen nur vier Runden weit kam. "Jetzt bleiben ein paar Tage zur Vorbereitung des nächsten Tests. Ich kann es kaum erwarten, wieder ins Auto steigen zu dürfen."

"Das Team hat hart gearbeitet, um das Elektrikproblem in den Griff zu bekommen, das meinen Teamkollegen am Morgen gestoppt hatte. Es war gut, dass ich in der letzten Stunde nochmal herausfahren konnte", erklärt Kobayashi. "Viel haben wir in der wenigen Zeit nicht mehr schaffen können, aber wenigstens konnten wir ein paar Dinge ausprobieren. Wir schauen uns am Abend die Daten an. Beim nächsten Test wollen wir Fortschritte bei der Performance machen, bevor wir dann nach Australien reisen."

"Insgesamt war es ein guter Test", sagt der stellvertretende Caterham-Cheftechniker Jody Egginton. "Renault hat seit Jerez große Fortschritte gemacht. Die vielen roten Flaggen haben uns in den vergangenen vier Tagen oft eingebremst, aber das ging allen Teams so. Wir sind mehr Runden gefahren als alle anderen Renault-Partnerteams. Wir haben erhebliche Fortschritte gemacht in Bezug auf den Betrieb des gesamten Pakets. Die Longruns haben uns wichtige Daten gebracht, über Auto, Antrieb und Reifen."

Renault will beim nächsten Test aufdrehen

"Es ist natürlich schade, dass wir heute wegen eines Elektrikproblems am Antrieb nicht mehr viele Runden fahren konnten. Wir haben im Tagesverlauf gemeinsam mit Renault intensiv an einer Lösung gearbeitet und konnten somit in der letzten Stunde immerhin einige weitere Kilometer abspulen. Es war also alles andere als ein verschwendeter Testtag", meint der Ingenieur.

"Bei Kamuis bester Rundenzeit am zweiten Tag haben wir erstmals in Sachen Performance etwas Druck gemacht. Da kommt noch mehr von Auto und Antrieb", verspricht Egginton. "Es gibt also genügend Gründe, dem finalen Test in Bahrain positiv entgegen zu sehen. Jetzt gibt es eine kurze Pause, aber die Arbeit hier und in Leafield geht weiter. Wir freuen uns auf einen weiteren erfolgreichen Test, der am kommenden Donnerstag beginnen wird."


Fotos: Caterham, Testfahrten in Sachir


"Wir können recht zufrieden sein, wie der Test aus unserer und aus Caterhams Sicht verlief", fasst Renault-Ingenieur Cedrik Staudohar zusammen. "Alle Mitarbeiter in Viry und an der Strecke haben großen Aufwand betrieben, um die Probleme aus der Welt zu schaffen. Die Laufleistung von Caterham zeigt, dass uns deutliche Fortschritte gelungen sind. Auch wenn uns das Elektrikproblem am Samstag gestoppt hat, so haben wir nun doch viel mehr Informationen über das System. Darauf bauen wir beim nächsten Test auf."

"Beim dritten Test werden wir die Performance des Antriebs nach oben drehen", sagt der Motorentechniker, der die Einsätze des Renault-Antriebs im Team von Caterham betreut. "Wir hoffen auf einer verbesserte Standfestigkeit. In den vergangenen vier Tagen haben wir gesehen, dass es nicht unmöglich ist. Die Ziele, die wir uns für Melbourne gesteckt haben, sind durchaus erreichbar."