• 07.09.2008 20:37

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Keine Eile bei Ferrari, Lob für Räikkönen

Wie man bei Ferrari mit der neuen Situation in der Weltmeisterschaft umgeht, möchte man noch erarbeiten - Lob für Kimi Räikkönens Fahrt

(Motorsport-Total.com) - Der Rückstand von Kimi Räikkönen in der WM-Wertung auf Lewis Hamilton beträgt nach dem Rennen in Belgien 19 Punkte. Bei nur noch fünf ausstehenden Rennen stellt sich die Frage, ob Ferrari nicht schon jetzt teamintern die Weichen in Richtung Felipe Massa stellen sollte. Doch Teamchef Stefano Domenicali ließ einen solchen Schritt noch offen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Erleichtert Kimi Räikkönens Unfall die WM-Ausrichtung bei Ferrari?

"Wir werden solche Entscheidungen im Interesse des Teams treffen", erklärte er. "Die Situation, die wir jetzt haben, müssen wir ohne Eile durchdenken. Denn das würde auch die Herangehensweise für die Rennen beeinflussen. Wenn wir das Gefühl haben, dass die Zeit dafür gekommen ist, werden wir es tun."#w1#

Das Rennen in Spa-Francorchamps habe gezeigt, was alles passieren kann. Somit stehen die Vorbereitungen auf das Heimrennen in Monza im Vordergrund. "Für uns ist Monza keine ideale Strecke, auch, weil wir keine sehr hohen Temperaturen erwarten", erklärte er. "Wir können also nur sehr, sehr hart arbeiten, weil wir wissen, dass McLaren vor allem in Monza sehr stark sein wird."

"Das zeigt aber auch, wie eng diese Meisterschaft ist und wie eng sie gegen Ende sein wird", fuhr er fort. "Wir wissen, dass sie sehr stark sind. Wir dürfen keine Sekunde lang nachlassen. Wir erlebten heute eine weitere Lektion. Man muss Geduld haben, das haben wir immer gesagt, aber heute wurde das besonders deutlich: Man muss nicht nur bis zum Ende des Rennens warten, sondern noch darüber hinaus. Das zeigt, wie kompliziert die Situation ist."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Belgien


Für Räikkönen indes könnte die Situation immer einfacher werden. Zwar zeigte er ein starkes Rennen in Spa-Francorchamps, verlor aber dann beim einsetzenden Regen die Kontrolle über sein Auto. Dennoch erhielt er viel Lob von seinem Teamchef. "Es ist wirklich schade, dass er das Rennen nicht beenden konnte, denn er hat sich fantastisch geschlagen", so Domenicali.

"Man konnte an den Rundenzeiten sehen, dass er gepusht hat", fuhr er fort. "Auf dem letzten Reifensatz, mit den harten Pneus, empfand er das Fahren allerdings als schwieriger. Er konnte nicht so angreifen, wie er wollte. Letztlich flog er dann ab. Es gibt viele Dinge, die den Ausschlag zu der einen oder anderen Seite geben können. Als Lewis von der Strecke abkam, konnte Kimi in der Mitte durchfahren, kam dann aber selbst von der Piste ab. Aber es ist schön zu sehen, dass er motiviert ist und so hart wie er kann angreift."