• 07.09.2008 19:24

McLaren-Mercedes legt Protest ein

Mercedes-Sportchef Norbert Haug kann die Strafe gegen Lewis Hamilton nicht nachvollziehen - Silberpfeile protestieren gegen Entscheidung

(Motorsport-Total.com/sid) - Erst Triumph, dann Katzenjammer: Lewis Hamilton hat seinen Sieg im Regenchaos auf der Rutschbahn von Spa-Francorchamps nachträglich an seinen schärfsten WM-Konkurrenten Felipe Massa verloren und damit im Titelrennen einen herben Rückschlag erlitten. Zweieinhalb Stunden nach der Zieldurchfahrt brummten die Rennkommissare dem britischen McLaren-Mercedes-Piloten wegen unerlaubten Abkürzens einer Schikane eine 25-Sekunden-Zeitstrafe auf, durch die er sogar auf den dritten Platz zurückfiel.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen

Dieses Manöver bei Bus-Stop wurde Lewis Hamilton zum Verhängnis

Damit fand das ereignisreiche Rennen einen unrühmlichen Abschluss am Grünen Tisch. Hamilton hatte vergeblich darauf verwiesen, dass er in der umstrittenen Situation nach dem Abkürzen der Schikane Kimi Räikkönen wie von der Regel gefordert zunächst wieder vorbeigelassen habe.#w1#

"Wir verstehen die Argumentation nicht. Die Situation war nicht siegentscheidend. Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen alles richtig gemacht, um den Vorteil zu kompensieren. Lewis hat Kimi wieder vorbeigelassen und ihn dann bei der nächsten Gelegenheit überholt. Mir ist nicht bekannt, dass es dafür eine vorgeschriebene Distanz gäbe", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der allerdings direkt seinen Kampfgeist wiederfand: "Abhaken und weitermachen."

Hamilton hatte vor der Entscheidung gesagt, dass "etwas mit dem System nicht stimmt", sollte er eine Strafe erhalten. Die Kommissare waren dennoch der Meinung, dass sich der 23-Jährige gegenüber dem Finnen Räikkönen einen unerlaubten Vorteil verschafft habe.

Nach dem Studium der Telemetriedaten enthüllte McLaren-Mercedes, dass Hamilton beim Überfahren der Start- und Ziellinie um sechs km/h langsamer war als Räikkönen, was das Argument, er habe beim Schneiden der Schikane mehr Schwung mitnehmen können, entkräftet. Man habe daher gar keine andere Wahl, als gegen die Entscheidung der Rennleitung zu protestieren.

Inzwischen wurde offiziell bekannt gegeben, dass man gegen die Entscheidung Protest einlegen wird. Eine entsprechende Notiz wurde auch der FIA ausgehändigt. FIA-Pressechef Richard Woods hatte zuvor erklärt, dass nach seinem Kenntnisstand ein Einspruch in diesem Fall gar nicht möglich sei. Falls doch, dann wird das Internationale Berufungsgericht der FIA in letzter Instanz urteilen.