Kalender: Ecclestone zweifelt an Austin

Bernie Ecclestones Rede zur Lage des Rennkalenders: Manama ist seiner Meinung nach sicher, Istanbul hat eine Chance auf ein Comeback, aber Austin wackelt

(Motorsport-Total.com) - Sich wiederholende Medienberichte über Baustopps an der Rennstrecke und behördliche Schwierigkeiten in Austin scheinen nun erstmals ernst genommen zu werden. Denn inzwischen sind es nicht nur kritische Journalisten, die daran zweifeln, dass der für 18. November 2012 geplante US-Grand-Prix in der texanischen Hauptstadt tatsächlich stattfinden wird.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Pasquale Lattuneddu

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone mit seinem Assistenten Pasquale Lattuneddu

Veranstalter Full Throttle Productions mit Tavo Hellmund als Chef habe eine "mühselige Aufgabe" vor sich, befindet inzwischen sogar Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone: "Ich weiß nicht", ob das Rennen stattfinden wird, meint er. "Wir versuchen es. Es gibt zwei Parteien. Eine hat die im Bau befindliche Strecke, die andere hat den Vertrag." Die Chancen seien aber nicht wesentlich schlechter geworden: "Sie wollen, dass es klappt."

Chance für die Türkei?

"Überhaupt kein Problem" gebe es hingegen in New Jersey, wo ab 2013 ein Stadt-Grand-Prix vor der Skyline von Manhattan ausgetragen werden soll. Sollte Austin tatsächlich kippen, könnte zum Beispiel Istanbul nachrücken: "Ich wollte das Rennen nie verlieren. Wir versuchen, es mit der Regierung irgendwie zu lösen", sagt Ecclestone. Dass es schon 2012 wieder einen Grand Prix der Türkei geben wird, "bezweifelt" er zwar, "aber man weiß nie".

Fest steht nach Ansicht des 81-Jährigen, dass der Grand Prix von Bahrain wie geplant als viertes Saisonrennen am 22. April über die Bühne gehen wird. "Sonst hätten wir ihn nicht in den Kalender aufgenommen. Das mussten wir ja nicht tun, aber wir wussten, dass wir dort sein werden", wischt Ecclestone alle Bedenken vom Tisch. Auch hat er keine Angst vor politisch motivierten Anschlägen: "Warum sollten sie das tun?"

¿pbvin|512|4224||0|1pb¿2011 musste das Rennen in der Nähe der Hauptstadt Manama wegen politischer Unruhen abgesagt werden. Auch in den vergangenen Wochen soll es immer wieder zu Ausschreitungen und Menschenrechtsverletzungen gekommen sein. Doch Kronprinz Salman bin Hamad bin Isa Al Chalifa geht genau wie Ecclestone davon aus, dass der 2012er-Termin eingehalten werden kann. Große Hoffnungen setzt er in den Lagebericht einer unabhängigen Untersuchungskommission.

Al Chalifa sieht keine Probleme

Dieser soll schon in den nächsten Tagen Entwarnung geben: "Wir sind sehr guter Hoffnung, dass der Bericht mit vielen der im Raum stehenden Unklarheiten aufräumen wird", sagt Al Chalifa und fordert: "Diejenigen, die sich einer Sache schuldig gemacht haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden, und diejenigen, die alles versucht haben, um das Land zusammenzuhalten, sollten stolz auf ihre Arbeit sein."

¿pbvin|512|4222||0|1pb¿Das Formel-1-Rennen sei "ein Symbol für unsere nationale Einigkeit, ein Zeichen unserer Leidenschaft. Ich freue mich darauf. Das Rennen war nie ein Ziel der Aufständischen. Das einzige Statement, das die Opposition herausgegeben hat, war im Juni - und zwar dass sie die Rückkehr des Rennens begrüßen, weil es wichtig für die Wirtschaft des Landes ist. Die Regierung will das Rennen, das Volk von Bahrain will es. 13.000 Bürger haben eine Petition unterschrieben."

Dass die Formel 1 in Bahrain auch Gegner hat, sei nur natürlich und habe nicht zwingend mit der aktuellen politischen Situation zu tun. "In Europa stellen sich die Grünen in manchen Ländern auch gegen ihr Rennen, oder?", ätzt der Kronprinz, der extra persönlich nach Abu Dhabi gekommen ist, um den Verantwortlichen zu versichern, dass es in Bahrain im nächsten Frühjahr keine Sicherheitsprobleme mehr geben wird.