• 23.04.2004 11:52

Jaguar-Piloten: Erinnerungen an Ayrton Senna

Die Jaguar-Piloten Mark Webber, Christian Klien und Björn Wirdheim erinnern sich ganz persönlich an Ayrton Senna

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Könnt ihr euch daran erinnern, wo ihr gewesen seid und was ihr gerade getan habt, als ihr von Sennas Tod gehört habt?"
Mark Webber: "Ich kann mich daran erinnern, dass ich zu Hause in Queanbeyan das Rennen spät abends mit meinem Vater gesehen habe. Ich bin nach dem Rennen ins Bett gegangen - Michael Schumacher gewann, nachdem Ayrton ins Krankenhaus geflogen wurde. Durch die Zeitverschiebung wusste ich nicht, dass Senna gestorben war, bis ich am nächsten Morgen aufwachte. Das war natürlich ein trauriger Tag für uns alle."
Christian Klien: "Ich war zu dieser Zeit zehn Jahre alt und habe das Rennen zusammen mit meinem Vater gesehen. Ich erinnere mich, dass ein Williams in die Absperrung in der Tamburello crashte, und zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob es Senna oder sein Teamkollege Damon Hill war. Als ich realisierte, dass es Ayrton war, war es ein großer Schock, denn er war einer derjenigen Fahrer, von denen man so etwas nicht erwartet hätte. Es war ein sehr trauriger Tag."
Björn Wirdheim: "Ich erinnere mich, dass ich das Qualifying gesehen habe, als Ratzenberger seinen Unfall hatte, aber ich war zu diesem Zeitpunkt nicht vor dem Fernseher. Ich war dann auf einer Kart-Strecke, weil wir ein Rennen auf unserer Hausstrecke austrugen und ein Freund erzählte es mir. Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich dachte, er mache einen Scherz, wegen dem, was am Vortag passierte, und ich war wirklich besorgt, weil Ayrton zu meinen Lieblingsfahrern zählte. Ich erinnere mich, dass mein Vater und ich nach Hause sind, um das Rennen zu sehen. Wir schalteten auf 'Eurosport' und das Erste, was ich sah, war, wie er in den Hubschrauber geschoben wurde. Ich war erleichtert, weil ich dachte, er wäre okay, aber in Wirklichkeit war das nur der Anfang eines Gedenkprogramms. Es ist lange her und ich war noch sehr jung, aber ich kann mich an alles genau erinnern."#w1#

Titel-Bild zur News: Ayrton Senna

Die Jaguar-Piloten erinnerten sich an Ayrton Senna

Frage: "Was ist eure erste Erinnerung an den Brasilianer?"
Webber: "Für mich muss es Ayrton im schwarzen JPS-Lotus von 1985/86 sein. Ich dürfte da neun oder zehn Jahre alt gewesen sein, und seine Fahrt zum Sieg in Portugal 1985 war schon etwas Spezielles."
Klien: "Ich erinnere mich, dass ich ihn in Hockenheim getroffen habe, als ich noch ein Junge war. Für mich war er wirklich ein großer Held zu dieser Zeit, das hat mir also viel bedeutet. Ich habe all seine Rennen gesehen und seinen aggressiven Fahrstil gemocht."
Wirdheim: "Vor zehn Jahren war ich gerade einmal 14 Jahre alt und habe erst ein paar Jahre zuvor angefangen, die Formel-1-Rennen zu sehen. Aber ich erinnere mich, wie Ayrton in Japan Alain Prost abschoss und auch an einige Zweikämpfe zwischen ihnen. Das sind schon ziemlich spezielle Erinnerungen, denn so etwas sieht man heute nicht mehr. Die beeindruckendste Aufzeichnung, die ich je gesehen habe, war eine Runde mit Ayrton in Monaco. Ich habe das auf meinem Computer und es ist wirklich interessant. Ich wünschte, dass ich zu dieser Zeit etwas älter gewesen und schon Formel 1 gefahren wäre, denn diese Autos müssen fantastisch zu fahren gewesen sein."

Frage: "Könnt ihr euch an ein besonders aufregendes Rennen erinnern?"
Webber: "Das war wohl Donington 1993 im Regen, als er als Siebter gestartet ist und sechs Fahrer, inklusive Schumacher und Hill, überholt hat und am Ende der erste Runde führte."
Klien: "Ich war noch ziemlich jung am Ende von Ayrtons Karriere, aber ich erinnere mich an die aufregende Runde, die er 1993 im Donington Park fuhr. Ich muss da so neun Jahre alt gewesen sein."
Wirdheim: "Das erinnerungswürdigste Rennen war wohl Donington 1993 im Regen."

Frage: "Welche Bedeutung hat der Name und die Mystik von Ayrton Senna zehn Jahre später?"
Webber: "Zehn Jahre danach verbinde ich mit dem Namen Ayrton Senna jemanden, der aggressiv, schnell und emotional war. Die Art, wie er seine Arbeit anging und die Ergebnisse, die er einfuhr, stehen dafür, dass er einer der größten Namen in der Formel-1-Geschichte ist."
Klien: "Für mich ist er einer der größten Fahrer, die jemals aktiv waren. Ich fand es toll, ihm zuzusehen, als ich noch jung war und meine Kart-Karriere begann. Wie ich schon sagte, er war einer meiner größten Helden."
Wirdheim: "Es ist schwierig, Fahrer aus verschiedenen Epochen zu vergleichen. Man liest immer wieder, dass Magazine Ayrton, Michael und andere vergleichen, aber für mich war er einfach einer der Besten. Wenn du etwas über ihn liest, dann schnappst du einiges auf und denkst darüber nach, wenn du selbst fährst. Hoffentlich hilft mir das, ein besserer Fahrer zu werden."

Frage: "Wie sehr hat sich die Sicherheit in der Formel 1 seitdem verändert?"
Webber: "Nach diesem Tag wurde der Sport viel sicherer und wir arbeiten ständig an den Kursen weiter, um sie noch sicherer zu machen. Leute wie Jackie Stewart haben viel für die Sicherheit in der Formel 1 geleistet."
Wirdheim: "Die Änderungen, die nach dem Unfall getätigt wurden, haben einigen anderen Fahrern das Leben gerettet. Es war sofort klar, was nach dem Unfall passieren musste, es ist nur eine Schande, dass das niemand zuvor realisiert hatte."

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