Horner: Pro Kundenchassis, contra RRA

Red Bull hält das Ressourcen-Restriktions-Abkommen für keine gute Idee, unterstützt dafür aber die Einführung von Kundenchassis in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Zwar sind sich grundsätzlich alle darüber einig, dass in der Formel 1 gespart werden muss, doch am Wie scheiden sich die Geister. Während zehn von zwölf Teams den Vorschlag unterstützen, das Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) der FOTA verbindlich ins Sportliche Reglement aufzunehmen, halten Red Bull und Toro Rosso das nicht für richtig.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner ist kein Freund des Ressourcen-Restriktions-Abkommens

"Ich glaube nicht, dass das RRA der richtige oder ein effektiver Weg ist", wird Red-Bull-Teamchef Christian Horner von der 'BBC' zitiert. "Und die FIA sollte sich auch nicht einmischen, denn es ist überladen mit Komplikationen." Derzeit ist das RRA ein rechtskräftiger Vertrag zwischen den Teams, die es ratifiziert haben, aber kein Bestandteil des FIA-Reglements. Zehn Teams haben FIA-Präsident Jean Todt jedoch in einem Schreiben gebeten, eine Aufnahme ins Reglement in Betracht zu ziehen.

Horner plädiert hingegen dafür, die Kosten durch das Technische Reglement zu senken: "Die Anzahl der Mitarbeiter zu kontrollieren, die wir zu einem Grand Prix mitnehmen, die Anzahl der Motoren und Getriebe, die Tests - das wäre ein richtiger und transparenter Weg, um Kosten im Rahmen zu halten", erklärt der Brite. Red Bull sei nicht gegen das Sparen, "aber es wie im RRA festgelegt mit einer Äquivalenzformel zu erreichen, ist mit Problemen überladen."

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Red Bull offenbar eines jener Teams ist, die sich bereits mit Bernie Ecclestone über ein neues Concorde-Agreement geeinigt haben. Demnach sollen die Österreicher künftig einen Doppelweltmeister-Bonus von 35 Millionen US-Dollar pro Saison kassieren. Auch Ferrari dürfte bereits an Bord sein - angeblich ebenfalls angelockt durch ein finanzielles Entgegenkommen seitens Ecclestone.

Was das Thema Kundenchassis angeht, schlägt sich Horner nun öffentlich auf die Seite von Ferrari und Ecclestone: "Das Kundenauto eliminiert deine Forschungs- und Entwicklungskosten. Du könntest unterm Strich ein fertig fahrendes Chassis kaufen, das noch dazu viel konkurrenzfähiger wäre als einige der Autos, mit den einige Teams momentan fahren", unterstützt Red Bull den Vorschlag von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo.