• 08.08.2008 14:21

  • von Roman Wittemeier

Honda: Detailarbeit für mehr Speed

Bei Honda ist die Entwicklung großer Updates beendet, Feinarbeit soll nun helfen - Teamchef Ross Brawn: "System noch nicht optimiert"

(Motorsport-Total.com) - Bei Honda muss man sich in den verbleibenden Rennen der aktuellen Saison mit Detailarbeit im Mittelfeld halten, denn die Zeit der großen Auto-Updates ist vorbei. Die japanische Werksmannschaft hatte zuletzt ein großes Verbesserungs-Paket samt neuer Aufhängung und Aerodynamik-Teilen ans Auto gebaut, in Jerez getestet und in Ungarn im Rennen gefahren. Das Ergebnis war zwar nur mäßig erfolgreich, da Jenson Button auf Platz zwölf und Rubens Barrichello auf Platz 16 weit von den Punkten entfernt waren, dennoch bleibt man zuversichtlich.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Teamchef Ross Brawn erwartet Fortschritte durch Detailverbesserungen am RA108

"Wenn man sich die Verbesserungen der Aufhängung zum Beispiel anschaut, dann kann man die Vorteile bezüglich der Rundenzeiten nur schwierig quantifizieren", gab Teamchef Ross Brawn zu bedenken. "Wenn die Dämpfer besser arbeiten, dann weiß man noch lange nicht, wie sich das in den Zeiten niederschlägt. Es wird interessant sein zu sehen, wie das alles zusammenspielt." Nach Ansicht des Briten hat man das gesamte Potenzial der Neuteile noch nicht ausgeschöpft.#w1#

"Das ganze System ist noch nicht optimiert, weil wir nicht genügend Zeit auf den Prüfständen hatten", erklärte Brawn gegenüber 'autosport.com'. "In der August-Pause haben wir etwas mehr Zeit auf den Testträgern und können es untersuchen und für Valencia genau einstellen." Der Teamchef gab zu, dass man die neue Aufhängung gar nicht nur aus Gründen der Perfomance-Verbesserung konstruiert hatte. "Einer der Gründe war auch, dass unser umstrukturierte Gruppe ein größeres Projekt erledigen sollte, bevor sie an das neue Auto gehen."

"Wir haben ein neues Management in der Firma, außerdem ein neues CAD-System. Es war also gut, ein großes Projekt zu absolvieren, um das System zu bewerten", so Brawn, der außerdem erklärte, dass die Ingenieure bei der neuen Aufhängung in ihren Möglichkeiten eingeschränkt waren. "Es ist immer noch ein Kompromiss, der uns vom Getriebe vorgegeben wird. Hätten wir bei der Aufhängung bei Null anfangen können, dann wäre es längst nicht so schwierig geworden."

"Es nutzt nicht das gesamte Potenzial, welches es uns hätte bieten können. Das liegt an der Konstruktion des Getriebes und an anderen Einschränkungen." Problem der Honda-Techniker: Das Getriebe darf aufgrund des aktuellen Reglements nicht in seinen äußeren Maßen verändert werden. "Es ist trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Brawn, aber fügte auch abschließend an: "Leider haben wir bei unserem Auto Grenzen."