• 30.09.2009 15:47

Hockenheim-Rettung: Über Details schweigt man sich aus

Hockenheims OB Dieter Gummer ist erleichtert über die Einigung mit der FOA, aber wer künftig wie viel in das Rennen investiert, wird nicht verraten

(Motorsport-Total.com/SID) - Das Ende der Formel-1-Tradition in Hockenheim ist abgewendet: Die Königsklasse wird bis 2018 im Hardtwald gastieren. Nach monatelangen extrem schwierigen Verhandlungen und einem Entgegenkommen von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone gaben die Verantwortlichen heute sichtlich erleichtert die Vertragsverlängerung bekannt.

Titel-Bild zur News: Hockenheim

60.000 Zuschauer müssen kommen, damit sich Hockenheim rechnet

"Wir machen zwar keine Angaben über Vertragsinhalte, aber es ist so, dass die befürchteten sechs Millionen Euro Verlust für das Rennen 2010 nicht mehr in der Bilanz auftauchen", sagte Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer.#w1#

Nach einer finanziellen Übereinkunft mit der Formula One Association (FOA) um Ecclestone werde man in Zukunft "gemeinsam an den unternehmerischen Chancen und Risiken der Veranstaltung partizipieren".

"Die befürchteten sechs Millionen Euro Verlust für das Rennen 2010 werden nicht mehr in der Bilanz auftauchen." Dieter Gummer

Bis zuletzt war das Rennen wegen des befürchteten Verlustes von sechs Millionen Euro stark gefährdet. Der Deutschland-Grand-Prix ist bereits in den WM-Kalender aufgenommen worden und soll am 25. Juli 2010 als elfter WM-Lauf stattfinden. Der Vorverkauf soll Ende Oktober beginnen, die Eintrittspreise sollen stabil bleiben. 2011 ist gemäß der vereinbarten Rotation wieder der einstige Rivale Nürburgring Schauplatz des deutschen Formel-1-Rennens.

Laut Gummer habe man sich mit Ecclestone "in zahlreichen Telefonaten und sechs Verhandlungsrunden im Büro der FOA in London in den letzten neun Monaten" über die Zukunft der Formel 1 auf dem Hockenheimring geeinigt.

Karl-Josef Schmidt, Geschäftsführer der Hockenheimring GmbH, verteidigte nach der Einigung den häufig in der Kritik stehenden Ecclestone: "Man muss Herrn Ecclestone auch mal entdämonisieren. Es ging und geht nicht darum, ihm die Taschen voll zu stopfen, sondern dass die Formel 1 auf dem Hockenheimring eine Gewinn-Veranstaltung ist."

"Man muss Herrn Ecclestone auch mal entdämonisieren." Karl-Josef Schmidt

Unklar ist noch, mit welcher Summe sich das Land künftig an dem Rennen beteiligt. Im Gespräch ist eine Unterstützung von weiterhin etwa zwei Millionen Euro im Rhythmus von zwei Jahren.

Noch im Juni schienen die Lichter in Hockenheim auszugehen. Da hatte der Gemeinderat der Stadt einstimmig beschlossen, den Ausstieg aus dem Formel-1-Vertrag zu vereinbaren. Die Stadt Hockenheim ist zu 94 Prozent an der Hockenheimring GmbH und damit allen auftretenden Verlusten beteiligt.

Danach hatte Ecclestone einen neuen Rettungsplan für das Rennen in Hockenheim vorgelegt. Der Brite hatte dabei Bereitschaft gezeigt, beim Antrittsgeld Zugeständnisse zu machen. Dafür sollen mögliche Gewinne geteilt werden. Hockenheim braucht rund 60.000 Zuschauer, um mit dem deutschen Grand Prix aus der Verlustzone zu fahren.