• 10.02.2011 12:20

Heidfeld vor Renault-Verpflichtung

Nick Heidfeld testet am Wochenende und war schon in Enstone zur Sitzanpassung - Management und Team wollen sich noch nicht äußern

(Motorsport-Total.com/SID) - Die Verpflichtung von Formel-1-Pilot Nick Heidfeld als Ersatz für den verletzten Robert Kubica bei Renault steht offenbar unmittelbar bevor. Heidfelds Manager Andre Theuerzeit wollte den Wechsel aber heute Vormittag nicht bestätigen. "Wir wollen uns dazu im Moment noch nicht äußern. Nick wird aber auf jeden Fall am Wochenende testen", sagt Theuerzeit. Auch das Team gab auf Nachfrage keine weiteren Kommentare ab.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld könnte bei Renault statt Robert Kubica fahren

Renault hatte den Mönchengladbacher am Mittwochabend offiziell für die Testfahrten von Donnerstag bis Sonntag in Jerez nominiert und ihn als "potenziellen Ersatz für Robert Kubica als Stammfahrer" bezeichnet. Am Freitag soll entscheiden werden, wie er sich die Testarbeit am Samstag und Sonntag mit dem neuen Renault-Ersatzfahrer Bruno Senna aufteilen wird.

Um sich auf die Testfahrten vorzubereiten, war Heidfeld bereits in der Renault-Fabrik im englischen Enstone. Dort passte der 33-Jährige bereits einen Sitz an. Möglicherweise gibt es noch im Laufe des Donnerstags weitere Entwicklungen in Bezug auf eine Vertragsunterschrift.

Renault braucht einen erfahrenen Ersatzmann für Kubica, der nach seinem schweren Rallye-Unfall am vorigen Sonntag um die Fortsetzung seiner Karriere kämpft. Gegenüber Senna, der erst eine Saison in der Formel 1 auf seinem Konto hat, verfügt Heidfeld über viel mehr Routine. Er fuhr bereits 173 Grand Prix, ist allerdings noch ohne Sieg. Acht zweite Plätze, zuletzt in Malaysia 2009, sowie eine Pole Position sind seine besten Resultate.

Robert Kubica

Robert Kubica kann seine verletzte rechte Hand wieder bewegen Zoom

Schon nach Ende der vorigen Saison hatte Renault-Teamchef Eric Boullier "Quick Nick", der das Jahr 2010 als Ersatzfahrer bei Mercedes begonnen hatte und nach einem Intermezzo als Reifentester für Pirelli dann für die letzten fünf Rennen des Jahres zu seinem früheren Sauber-Team zurückgekehrt war, im Visier.

Damals allerdings als Kollege von Kubica und Ersatz für den Russen Witali Petrow, der bis zu seinem starken Auftritt beim Saisonfinale in Abu Dhabi selten überzeugt hatte. Dort hatte der erste Russe in der Königsklasse Ferrari-Pilot Fernando Alonso 39 Runden hinter sich gehalten und damit Sebastian Vettel den Weg zum WM-Titel geebnet. Zwei Tage vor Weihnachten wurde Petrows Vertrag dann aber doch um zwei Jahre verlängert.

Der Pole Kubica war am Sonntag als Gaststarter bei einer Rallye in Italien verunglückt und hatte dabei schwere Verletzungen am rechten Arm, an der rechten Hand und am rechten Bein erlitten. Nach einer siebenstündigen Operation und einem künstlichem Koma ist Kubica inzwischen wieder ansprechbar und darf auf eine vollständige Genesung hoffen. Am gestrigen Mittwoch konnte er wieder seine rechte Hand bewegen.

In dieser Saison wird der 26-jährige Kubica aber wohl keine Rennen fahren können. Nun steht erneute Operation auf dem Programm, bei der die Frankturen in seiner rechten Schulter und seinem rechten Fuß stabilisiert werden sollen. Drei oder vier Tage später ist eine weitere Operation am Ellbogen geplant.

Heidfeld war beim BMW Sauber F1 Team von 2006 bis 2009 Teamkollege von Kubica. Mit Ausnahme von 2008 lag er in der WM-Wertung immer vor dem Polen, der 2007 schon einmal einen schweren Unfall hatte. Den Crash in Montreal überstand er aber fast unverletzt und pausierte nur ein Rennen. Ersatzmann für Kubica war damals in Indianapolis der heutige Weltmeister Vettel, der gleich in seinem ersten Rennen als Achter einen Punkt holte. 2008 holte Kubica erneut in Montreal dann vor Heidfeld den einzigen Sieg für BMW Sauber F1.