Kubica-Cockpit: Lopez setzt auf Erfahrung

Im Zuge der Frage nach einem vorübergehenden Ersatz Robert Kubicas bei Renault spricht sich Genii-Boss Lopez für Erfahrung aus - Jerez-Test mit Bruno Senna

(Motorsport-Total.com) - Zu den Besuchern des am Sonntag schwer verunglückten Renault-Piloten Robert Kubica gesellte sich im Krankenhaus in Pietra Ligure inzwischen auch Gerard Lopez. Der Boss von Genii Capital und neue Besitzer des Renault-Teams berichtet genau wie seine Kollegen aus der Grand-Prix-Szene, die Kubica bereits einen Besuch abstatteten, von erfreulichen Fortschritten was die Genesung seines Piloten betrifft.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Gerard Lopez muss vorerst auf seinen Stammfahrer Robert Kubica verzichten

"Jetzt, da ich ihn besucht habe, fühle ich mich deutlich wohler und bin ich weitaus zuversichtlicher, was die Zukunft angeht", schildert Lopez gegenüber 'Autosport' sein erstes Treffen mit Kubica nach dessen Unfall. "Dennoch bedeutet der Ausfall von Robert einen schweren Verlust für das Team und hat zur Folge, dass wir unsere Pläne überdenken müssen. Es ist ganz klar eine schwierige Zeit", so Lopez weiter.

Bis der Pole in sein angestammtes Cockpit wird zurückkehren können, wird sich das Team zwangsläufig mit einem anderen Fahrer begnügen müssen. Generell werden die Namen Vitantonio Liuzzi, Nick Heidfeld, Bruno Senna und eventuell Kimi Räikkönen als mögliche Kandidaten gehandelt. Lopez allerdings setzt in diesem Zusammenhang klar auf den Faktor Erfahrung als Trumpfkarte.

"Für den Fall, dass Robert in dieser Saison nicht mehr ins Cockpit zurückkehren kann, brauchen wir einen erfahrenen Piloten", gibt Lopez zu Protokoll und führt an, dass das Schicksal des Teams in dieser Saison von Kubicas Nachfolger abhängen wird: "Was unsere Leistungsfähigkeit angeht, so ist es sehr schwer, eine Vorhersage zu treffen, wenn nicht Robert im Cockpit sitzt."

Für die Testfahrten in Jerez ist Senna bereits gesetzt, angesichts der Äußerungen Lopez' dürften seine Chancen, kurzfristig vom Test- zum Stammfahrer des Teams aufzurücken, allerdings äußerst gering sein. Liuzzi bemüht sich genau wie Christian Klien derzeit um das zweite HRT-Cockpit neben Narain Karthikeyan. Inwiefern er ernsthaft für Renault in Betracht kommt, bleibt abzuwarten. Heidfeld wäre die logische Wahl, auch aufgrund seiner Erfahrung mit den Pirelli-Reifen. Kimi Räikkönen weilt derzeit mit dem Rallyezirkus in Schweden, wo in dieser Woche die WRC-Saison beginnt. Ein klares "Nein" zum Renault-Engagement steht von Seiten des Finnen allerdings noch aus.