• 09.02.2011 17:43

  • von Stefan Ziegler

Keine Rücktritts-Gedanken bei Williams und Head

Frank Williams und Patrick Head reduzieren ihre Teamanteile am Williams-Rennstall, werden dem Team aber trotz des Börsengangs erhalten bleiben

(Motorsport-Total.com) - Der angekündigte Börsengang des Williams-Teams sorgte in den vergangenen Tagen für diverse Spekulationen um die Eigentümer des Rennstalls. Teamchef Frank Williams und der ehemalige Technische Direktor Patrick Head werden ihre Anteile am Unternehmen etwas reduzieren, die Mannschaft aber keineswegs verlassen. Dies bestätigte das Duo auf einer Medienrunde in London.

Titel-Bild zur News: Frank Williams (Teamchef)

Frank Williams wird auch weiterhin der mehrheitliche Williams-Eigentümer sein

Rund 27 Prozent der Teamanteile sollen in den kommenden Wochen an private Investoren verkauft werden, wobei Head den größten Teil zur Verfügung stellt: Der Brite veräußert knapp 18 Prozent seiner Teamanteile und steht künftig bei 5,8 Prozent. 50,3 Prozent des Rennstalls bleiben in der Hand von Teamchef Williams, der seine Anteile anlässlich des Börsengangs um 6,4 Prozent verkleinert.

Williams schätzt die Formel 1 wie eh und je

Diese Veränderungen läuten aber keineswegs den Rückzug der beiden Formel-1-Urgesteine ein, wie Williams erläutert. "Ich möchte Folgendes klarstellen: Ich werde nach wie vor der größte Teilhaber dieses Unternehmens sein. Ich habe noch viel Energie, um sicherzustellen, dass das Team nicht nur floriert, sondern auch auf der Strecke immer besser wird", gibt der Williams-Teamchef zu Protokoll.

"Die Formel 1 ist ungeheuer konkurrenzfähig." Frank Williams

"Die Formel 1 ist ungeheuer konkurrenzfähig und man hat schier keine Zeit, sich auszuruhen - man kann ja kaum schlafen. Es gibt einige sehr kluge, engagierte, und überdurchschnittlich qualifizierte Leute, die wir schlagen müssen. Mit ihnen zu kämpfen ist eine ziemlich große Herausforderung", findet Williams. Auch Head trägt sich nicht mit dem Gedanken, der Formel 1 Lebewohl zu sagen.

"2004 übergab ich die Position des Technischen Direktors an Sam Michael. Seither war ich aber stets noch sehr intensiv in den Prozess des Formel-1-Autodesigns eingebunden", erklärt der Brite. "Ich unterstützte Sam dabei. Aus meiner Sicht heraus kann ich sagen, dass er mehr als fähig dazu ist, den Job alleine zu stemmen. Er konstruiert das Fahrzeug und ich helfe, wo ich kann", meint Head.

Head will weiterhin seinen Beitrag leisten

"Davon ausgehend hat er eine sehr gute Teamstruktur aufgebaut", sagt Head lobend. "In diesem Jahr werde ich 65 und halte mich für einen recht gesunden 65-Jährigen. Ich denke, ich kann noch einiges beitragen und genau das werde ich auch tun. Technisch gesehen ist Williams ein sehr starkes Unternehmen. So war es schon immer. Für Frank und mich war es ein Ziel, die Firma so aufzustellen."

"Technisch gesehen ist Williams ein sehr starkes Unternehmen." Patrick Head

"Ich bin ohnehin eher der Ingenieur als der Racer, wie Frank es nennen würde. Das Technische hat mich stets angetrieben und ich bin auch stark in Williams Hybrid Power eingebunden. Dort sind spezielle Techniker am Werk, doch ich unterstütze dieses Unternehmen ebenfalls. Es gibt gewisse Bereiche, in denen die Formel 1 einen Beitrag zu anderen Technologien leisten kann."

"Vielleicht sollte ich mich etwas mehr auf diese Dinge konzentrieren", hält der langjährige Technikchef des Williams-Rennstalls fest. Er werde der "Königsklasse" weiterhin verbunden bleiben. "Die Formel 1 werde ich nicht aus den Augen verlieren. Sollte ich irgendwo helfen können, würde ich das natürlich tun. Die Berichte über meinen Rückzug kommen jedenfalls etwas verfrüht", sagt Head.