Haug: Warum Vettel nicht zu Mercedes wechselt

Nach Ferrari soll laut Helmut Marko auch Mercedes seine Fühler nach Vettel ausgestreckt haben - Norbert Haug will davon aber nichts wissen

(Motorsport-Total.com) - Als Weltmeister ist man ein begehrter Pilot. Diese Erfahrung hat Sebastian Vettel in der Winterpause der Formel 1 gemacht. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat bereits Interesse am deutschen Youngster angemeldet. Und laut Red-Bull-Motorsport-Konsulent Helmut Marko ist auch Mercedes-Motorsport-Leiter Norbert Haug "auf jeden Fall" hinter Vettel her. "Wissend, dass Sebastian bei uns einen Vertrag hat, wirbt Mercedes ganz massiv um ihn", behauptet der Österreicher in der 'Kleinen Zeitung'.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef), Sebastian Vettel

Ziehen Sebastian Vettel und Norbert Haug in Zukunft an einem Strang?

Haug bestreitet gegenüber 'Autobild motorsport' (Jetzt abonnieren!) keineswegs, dass man mit Vettel in Kontakt stehe: "Ich habe zu Sebastian einen guten Kontakt, noch aus früherer Zeit. Da hat er mich schon durch unheimlich beherzte Rennen beeindruckt. Und dann kam die traumhafte Karriere mit Red Bull, die ihn seit frühester Zeit gefördert haben. Deshalb ist es auch richtig, dass Red Bull als Erster den Genuss hatte, mit ihm Weltmeister zu werden."

Laut dem Schwaben ist es aber noch zu früh für einen Wechsel zu den "Silberpfeilen". Er bestreitet, dass es diesbezüglich Annäherungsversuche gab: "Wir haben aktuell keine Vertragskontakte. Und für Sebastian gilt, dass er dahin gehen wird, wo er das beste Rüstzeug erhält. Im Moment würde er wahrscheinlich nicht in das Team wechseln, das im letzten Jahr das viertbeste Auto hatte."

Das soll sich aber bald ändern: "In Zukunft wollen wir solche Autos bauen, dass die besten Fahrer bei uns anrufen." Da Vettel kulturell gut in das deutsche "Nationalteam" Mercedes passen würde, wäre er ein potenzieller Kandidat für eine etwaige Nachfolge von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. Doch Haug meint, dass dies kein wichtiger Faktor sei.

"Entscheidungskriterien sind: Wie gut ist der Fahrer? Ist er ein Teamplayer? Wie gut ist sein Charakter? Zuletzt kommt die Nationalität", sagt Haug. Und fügt im Nachsatz an: "Wenn der Fahrer, der diese Kriterien erfüllt, auch noch deutsch ist: umso besser!"