Häkkinen: "Michael muss von Beginn an Vollgas geben"

Für Mika Häkkinen hat Michael Schumacher im vergangenen Jahr einen guten Job gemacht - 2011 muss der Deutsche aber mehr zeigen

(Motorsport-Total.com) - Lange Jahre waren sie Konkurrenten und haben um Siege und Weltmeistertitel gekämpft: Mika Häkkinen und Michael Schumacher waren Ende der Neunzigerjahre und Anfang des neuen Jahrtausends erbitterte Rivalen auf der Rennbahn, aber neben der Strecke kamen die beiden Stars gut miteinander aus. Der Finne kehrte Ende 2001 der Formel 1 den Rücken und genießt nach einigen Jahren in der DTM seinen Ruhestand.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Mika Häkkinen

Mika Häkkinen und Michael Schumacher haben sich immer respektiert

Natürlich beobachtet Häkkinen die Formel 1 nach wie vor. Im Gegensatz zu Schumacher hat der zweifache Weltmeister nie ein Comeback in der Königsklasse versucht. Nach einem schwierigen ersten Jahr für Mercedes steht Schumacher unter Zugzwang. "Michael ist in einer unglaublich spannenden Situation. Er hat sich zum Comeback entschieden und darf nun gegen diese jungen Talente antreten", wird Häkkinen von 'Spox.com' zitiert. "Das ist eine unglaublich harte Aufgabe. Ich hätte das nicht gemacht..."

"Man muss aber immer wissen, was man leisten kann. Das ist die Realität. Man muss den Tatsachen ins Gesicht sehen. Sich fragen: Kann ich das? Michael hat diese Fragen mit 'ja' beantwortet - und im letzten Jahr auch einen guten Job gemacht. Abgesehen davon, dass ihn sein Teamkollege laufend geschlagen hat."

"Das soll Michaels Leistung nicht schmälern. Keinesfalls. Es zeigt viel mehr, dass die jungen Fahrer - wie hier: Nico Rosberg - unglaublich stark sind. Es ist so hart, die gesamte Saison auf so hohem Niveau zu fahren. Doch er hat es geschafft. Er hat sich kaum Fehler erlaubt." Der Finne glaubt, dass Schumacher in seiner zweiten Comebacksaison trotzdem mehr zeigen muss.

"Er muss alles zeigen. Er muss in diesem Jahr richtig Vollgas geben. Von Beginn an. Wenn er nicht gleich bei den ersten Rennen vorne mit dabei ist, wird es schwer für ihn. Auch psychologisch. Er ist großartig. Als Typ und als Fahrer. Er will es noch einmal wissen und ich wünsche ihm das Beste, aber er muss extrem hart arbeiten, um seine Ziele zu erreichen."


Fotos: Michael Schumacher, Testfahrten in Jerez


Auf einen WM-Favoriten kann sich Häkkinen nicht festlegen. Zu schwierig sind die Eindrücke der ersten Testfahrten zu interpretieren. "Die Teams fangen gerade erst an, ihre neuen Boliden und die neuen Pirelli-Reifen zu verstehen. Deshalb sind exakte Tipps unmöglich. Da müssen wir die ersten Rennen der Saison abwarten."

"Bisher sieht es so aus, als wäre Red Bull wieder extrem schnell, aber ich persönlich drücke natürlich Mercedes die Daumen", sagt Häkkinen, der seit Mitte der Neunzigerjahre mit der Marke verbunden ist. "Aber wie gesagt: Für eine genaue Vorhersage ist es einfach noch zu früh. Ich weiß nur, dass es auf jeden Fall wieder eine sehr spannende Saison wird. Das kann ich garantieren."

Folgen Sie uns!