Gutierrez: "Interessante Erfahrung für mich und das Team"

(Motorsport-Total.com) - Für Sauber verläuft das Formel-1-Jahr 2013 bisher alles andere als nach Plan. Nachdem man sich im Vorjahr als sechste Kraft hinter Red Bull, Ferrari, McLaren, Lotus und Mercedes etabliert hatte, rangiert das Schweizer Team nach den ersten sieben Rennen der laufenden Saison abgeschlagen auf Platz acht. Für die fünf eingefahrenen WM-Punkte zeichnet Nico Hülkenberg allein verantwortlich.

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Esteban Gutierrez steht nach sieben Rennen noch ohne WM-Punkt da Zoom

Esteban Gutierrez' beste Platzierung ist der elfte Platz beim Grand Prix von Spanien. Nach sieben Rennwochenenden gibt der Rookie aus Mexiko offen zu, dass er noch Nachholbedarf hat: "Natürlich muss ich mich verbessern. Das Talent bringt man mit, doch man muss seine Fähigkeiten stetig ausbauen, um gewisse Dinge besser zu machen. Darauf konzentriere ich mich."

Den Kurs in Silverstone, wo an diesem Wochenende der Grand Prix von Großbritannien stattfindet, kennt Gutierrez aus seinen GP3- und GP2-Jahren gut. "Als Fahrer kommt mir die Strecke entgegen. Ich habe hier immer gute Ergebnisse eingefahren, doch leider ist die Situation in diesem Jahr aufgrund unserer Performance eine andere. Wir können hier nicht viel mehr erwarten als bei den bisherigen Rennen", stellt der Mexikaner in Aussicht, dass es mit WM-Punkten wohl auch an diesem Wochenende nichts werden wird.

Fortschritt beim Young-Driver-Test?

So übt sich der 21-Jährige in Zweckoptimismus: "Wir können nicht mehr tun als konstant aufzutreten und versuchen, das Beste aus unseren gegenwärtigen Möglichkeiten herauszuholen. Wenn sich eine Chance bietet, dann müssen wir sie nutzen, aber ich rechne eigentlich nicht damit, denn wir haben hier leider keine Updates dabei."

Gutierrez rechnet erst beim Young-Driver-Test (17. bis 19. Juli in Silverstone) damit, dass es nach vorn geht. "An drei Tagen auf der Strecke sollten wir hoffentlich ein paar Rückschlüsse über das Auto und das Handling bekommen und unser Potenzial mit Experimenten beim Setup maximieren. Am Rennwochenende bleibt für drastische Umbauten einfach keine Zeit", sagt der Sauber-Pilot und fügt hinzu: "Hoffentlich können wir an den drei Testtagen dann auch ein paar neue Teile testen."

Seine Rookie-Saison beschreibt Gutierrez einen Monat vor der Sommerpause mit den Worten: "Ich persönlich fühle mich von Mal zu Mal wohler im Auto und mache stetig Fortschritte. Der Rückstand auf Nico ist kleiner geworden und die Kommunikation im Team ist deutlich besser geworden. Jetzt muss es mir gelingen, konstant näher an Nico dran zu sein. Insgesamt fehlt es mir einfach noch an Erfahrung. Ich glaube, das ist in der aktuellen Situation normal. Wir haben keinen Simulator und somit keine Möglichkeit, den Lernprozess für mich als Rookie zu beschleunigen."

Neuer Chefdesigner in den Startlöchern

Von Freudensprüngen ist angesichts der Ausbeute keine Spur, von Resignation allerdings auch nicht, wie der Mexikaner betont: "Sowohl für mich selbst als auch für das Team ist es eine interessante Erfahrung. Ich würde nicht sagen, dass ich frustriert bin. Erfahrungen wie diese sind einfach Teil des Lernprozesses. Meine Stärke ist meine Motivation. Mit einer positiven Einstellung gelingt es uns hoffentlich, schon bald positiver in die Zukunft blicken zu können."

Wie seine persönliche Zukunft genau aussieht, darüber macht sich Gutierrez noch keine Gedanken. "Es ist noch zu früh, um über das nächste Jahr zu sprechen. Die Situation im Moment ist natürlich nicht einfach. Unser Auto ist nicht so schnell wie vor der Saison erwartet. Das macht es für alle im Team schwierig, doch hoffentlich können wir uns so schnell wie möglich aus dieser Lage befreien." Wie inzwischen bekannt wurde, wird sich Sauber von Chefdesigner Matt Morris trennen. Nachfolger Eric Gandelin tritt schon am Montag seinen Dienst an.