Glock: "Lewis hat das Feld aus dem Rhythmus gebracht"

Wegen seiner gefährlichen Fahrweise hinter dem Safety-Car in Fuji sollte Lewis Hamilton nach Meinung von Timo Glock bestraft werden

(Motorsport-Total.com) - Für viele Diskussionen sorgt derzeit jenes Internetvideo, welches klar belegt, dass sich Lewis Hamilton beim Regenrennen in Fuji hinter dem Safety-Car zumindest grenzwertig verhalten hat. Der spätere Sieger hat so indirekt die Kollision zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel ausgelöst und könnte dafür im Nachhinein bestraft werden.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock ist 2006 in der GP2 noch selbst gegen Lewis Hamilton gefahren

"Es haben sich viele beschwert über die Fahrweise, wie Lewis versucht hat, seine Bremsen und seine Reifen auf Temperatur zu halten. Ich glaube, es war ein Schritt zu viel", erklärte BMW Sauber F1 Team Testfahrer Timo Glock. "Man muss auch an die Leute im Mittelfeld denken - da ist so ein Spray, die können gar nichts sehen. Ich habe mit Robert (Kubica; Anm. d. Red.) gesprochen, der gesagt hat, er war zu 90 Prozent im Blindflug unterwegs und hat nur raten können, wo die Gegner waren."#w1#

"Durch das ständige Beschleunigen und Bremsen gibt es oft diesen Auffahrunfall, wie man ihn auch auf der Autobahn oft sieht", fuhr er fort. "Ich glaube, man kann seine Bremsen auch anders warm halten, indem man einen konstanten Speed fährt und das Bremspedal mit zehn bis 15 bar belastet. Aber jeder hat da seine eigene Art und Weise. Vielleicht war bei ihm auch die Nervosität dabei, weil es ja doch um viel ging, und er wollte sein Auto so gut wie möglich auf den Restart vorbereiten."

"Was man im Video gesehen hat, war schon ziemlich auffällig." Timo Glock

Für Glock sei es "schwierig", die Situation zu kommentieren, weil er ja nicht selbst am Rennen teilgenommen hat, "aber was man im Video gesehen hat, war schon ziemlich auffällig. Er hat das ganze Feld aus dem Rhythmus gebracht, hat beschleunigt, gebremst, beschleunigt, gebremst - und in schnellen Kurven ist er teilweise sehr langsam gefahren, hat dann wieder beschleunigt, dann kam eine langsame Kurve, da hat er wieder gebremst." Dies habe zu einem "Ziehharmonikaeffekt" geführt.

Natürlich will sich der 25-jährige GP2-Champion nicht anmaßen, der Rennleitung die Entscheidung vorwegzunehmen, aber eine Strafe für den WM-Führenden wäre seiner Meinung nach durchaus angemessen: "Das müssen die Stewards entscheiden", wich Glock zunächst aus, ehe er anfügte: "Es sind nicht umsonst die Diskussionen zustande gekommen und ich glaube schon, dass vielleicht noch die eine oder andere Strafe kommen wird."