• 04.10.2007 16:31

Webber: "Hamilton machte einen Scheiß-Job"

Der Red Bull Racing-Pilot in der Pressekonferenz über die pikante Situation hinter dem Safety Car, seine Lebensmittelvergiftung und den Kampf gegen Williams

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kannst du uns über die Probleme berichten, die man hat, wenn man hinter demjenigen fährt, der das Feld gerade hinter dem Safety Car kontrolliert?"
Mark Webber: Das ist ziemlich einfach, wenn die Lichter am Safety Car eingeschaltet sind, denn dann kann man zum einen alles sehen, wenn du der erste Kerl hinter dem silbernen Mercedes bist, und du musst einfach nur versuchen, einen vernünftigen Rhythmus dahinter einzuhalten. Und in der ersten Safety Car-Phase und klarer Weise in der zweiten Safety Car-Phase gab es keinen vernünftigen Rhythmus."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber ist mit dem Verhalten von Lewis Hamilton unzufrieden

"Wenn die Lichter ausgeschaltet werden, dann ist klar, dass es keinen großartigen Rhythmus gibt, denn wir bereiten uns auf den Restart vor, wenn die Lichter ausgeschaltet sind. Und ich denke, dass Jenson manchmal Nick sehr nahe kam. Ich denke, dass Jenson manchmal Nick beinahe überholt hat und ich kam manchmal an Jenson vorbei, weil die Geschwindigkeit einen massiven Yo-Yo-Effekt zeigte."#w1#

"Wir wissen, welche Geschwindigkeit das Safety Car fahren kann, und ich kann ein wenig verstehen, dass man in dieser Situation vielleicht ein wenig gelangweilt ist, weil wir viele Runden fuhren, und manchmal bereitet man sich auf das Losfahren vor. Das hat definitiv dazu beigetragen, dass mich Sebastian hinten traf, da wir irritiert darüber waren, was das andere Auto (Lewis Hamilton; Anm. d. Red.) machte, denn er tat nicht das, was man tun sollte. Ganz klar."

Frage: "Würdest du sagen, dass Hamiltons Manöver im vergangenen Rennen nicht weit davon entfernt war, unfair zu sein?"
Webber: Ich denke, dass er hinter dem Safety Car einen Scheiß-Job gemacht hat. Er hat einen Scheiß-Job gemacht und das ist es. Er sprach in der Fahrer Besprechung darüber, welch gute Arbeit er geleistet hat, und dann leistete er die gegenteilige Arbeit, wir wissen dies jetzt für das nächste Mal, es ist kein Problem."

Frage: "Und ist dies etwas, was du bei der Fahrer-Besprechung ansprechen wirst?"
Webber: Ja. Wir werden darüber sprechen, etwas Sauerstoff verbrauchen und weitermachen."

Frage: "Du warst am Sonntagabend sehr enttäuscht, aber heute bist du wieder mit deinen Ingenieuren zur Arbeit zurückgekehrt. Wie lässt du das hinter dir?"
Webber: Das ist Teil des Spiels, in dem wir mitmachen. Es ist kein Rasen-Bowling, es ist die Formel 1. Wir müssen uns selbst nach enttäuschenden Wochenenden wieder aufraffen. Es war vergangenes Wochenende einer der Tiefpunkte meiner Karriere angesichts der Tatsache, dass ich mich ohne Zweifel in der Position befand, um den Sieg zu fahren."

"Diese wurde uns nicht einmal durch einen Zwischenfall im Rennen weggenommen, sondern als wir hinter dem Safety Car lagen, das war sehr hart zu verdauen. Aber ja, es ist nun den Bach runter geflossen. Wir erhalten diese Chance niemals mehr zurück und wir müssen uns jetzt auf dieses Rennen hier konzentrieren."

Frage: "Im Rennen sind wir 20 Runden hinter dem Safety Car gefahren. Was denkst du im Hinblick auf das Spektakel für die Zuschauer am Fernsehen und der Strecke diesbezüglich?"
Es war schwierig. Es fällt uns schwer eine Idee davon zu bekommen, wie stark der Regen ist, wenn wir uns im Auto befinden. Alles was wir wissen ist, dass die Sicht sehr, sehr schlecht war. Ich war besonders besorgt darüber, dass jemand sein Auto auf der Gerade verliert, wenn wir das Rennen wieder aufnehmen, denn dann hätten wir einen sehr heftigen Unfall gehabt, denn man konnte nichts sehen."

"Als wir wieder losfuhren denke ich, dass die Bedingungen in den ersten paar Runden in Ordnung waren, es war nicht allzu schlecht, ich muss dazu jedoch sagen, dass das Feld dort, wo ich fuhr, ziemlich auseinander gezogen war. Wenn die Autos enger zusammen liegen, ist es immer schwieriger. Aber ich denke, dass dem Safety Car das Benzin ausging und es sowieso reinkommen musste."

Frage: "Da Sebastian Vettel bestraft wurde, hätte die FIA auch Hamilton untersuchen und vielleicht Sanktionen gegen ihn aufgrund seines Verhaltens einleiten sollen?"
Webber: In einem normalen, langweiligen, trockenen Grand Prix haben sie Dinge, die sie sich anschauen können, aber es passierte eine Menge und es war leicht passiert, dass sie sich durch andere Dinge ablenken ließen. Ich denke, dass dies etwas ist, das sie verwenden können, nicht als eine Entschuldigung, aber es war für sie zum Handhaben ein sehr schwieriges Rennen und ein schwieriges Rennen auf der Strecke. Rückblickend muss man sich die Dinge anschauen, wenn sich alles beruhigt hat, und sagen ja, das war keine sehr gute Arbeit, aber zu dieser Zeit war es für sie nicht sehr einfach."

Frage: "Die Seitenwände der Cockpits sollen im kommenden Jahr erhöht werden, um die Sicherheit für die Fahrer zu verbessern. Denkst du nicht, dass Rad-an-Rad-Kämpfe und die Sicht im Regen dadurch behindert werden könnten?"
Webber: Die Tests, die wir bisher gemacht haben, zeigen, dass die Cockpit-Wände sehr gut sind, um damit Rennen zu fahren. Dies beinhaltet Rad-an-Rad-Kämpfe und auch das Fahren im Regen."

Frage: "Ich habe gehört, dass du am Sonntagmorgen krank warst und auch während des Rennens. Was hast du am Samstagabend gegessen, woher könnte das kommen?"
Webber: Ich denke, dass es Thunfisch war. Es war eine Lebensmittelvergiftung und ich war am Sonntagmorgen und vor dem Rennen sehr krank, und auch während des Rennens. Es war für mich ist der schwierig zu fahren, aber ich war am Montag 100-prozentigen Ordnung, was frustrierend war. Es war nur ein 24-Stunden-Bazillus, der mich ziemlich hart getroffen hat."

Frage: "Das Team hofft, dass es Williams in der Konstrukteurswertung überholen kann. Wie schätzt du die Chancen ein? Du hattest drei Zielankünfte bei den Rennen, die hier abgehalten worden sind."
Webber: Ganz ordentlich. Ich denke, dass fünf Punkte für das Team unter trockenen Bedingungen nicht leicht zu erreichen sind. Wir werden sehen. Wenn Nico wieder dabei ist - er hatte ja beim vergangenen Rennen eine Strafe... Aber es sind noch zwei Rennen zu fahren und fünf Punkte. Wenn wir punktgleich abschneiden, dann können wir sie dennoch schlagen, es steht also absolut außer Frage, dass wir versuchen, sie zu schnappen."