Geld kein Motiv: Bahrain hat schon bezahlt

Bernie Ecclestone will unbedingt am Grand Prix von Bahrain festhalten, bietet den Australiern aber einen vorzeitigen Ausstieg aus ihrem Vertrag an

(Motorsport-Total.com) - Dass Bernie Ecclestone und die FIA keinerlei Anstalten machen, trotz der politischen Unruhen in Bahrain den dortigen Grand Prix am 22. April abzusagen, finden viele Mitglieder des Formel-1-Paddocks fragwürdig. Geld scheint aber nicht die primäre Motivation zu sein, weshalb die Verantwortlichen den Event unbedingt durchführen wollen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone pokert wieder einmal knallhart an allen Fronten

Zwar stimmt es, dass die Grand-Prix-Gebühr geschätzte 40 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 30 Millionen Euro) beträgt, aber: "Sie zahlen auch, wenn es kein Rennen gibt", wird Ecclestone vom 'Telegraph' zitiert. "Das Geld befindet sich schon auf der Bank. Wir gehen also nicht dorthin, weil wir sonst nicht bezahlt werden. Das hat nichts damit zu tun."

Allerdings war die Ausgangslage im Vorjahr nicht anders, denn auch damals hätte Bahrain rein rechtlich bezahlen müssen, obwohl der Event abgesagt wurde. Doch weil die Optik, ein mit eigenen Problemen kämpfendes Land auch noch um einen zweistelligen Millionenbetrag zu bringen, denkbar schief gewesen wäre, erließ Ecclestone der Regierung die fällige Gebühr. Von dieser hätten je zur Hälfte die Inhaber der kommerziellen Rechte und die Teams profitiert.

Um Geld geht es indes auch in Australien, wo am 18. März der Saisonauftakt stattfinden wird. Die politischen Diskussionen um das Rennen in Melbourne tauchen jedes Jahr auf, weil es Strömungen in der Provinz Victoria gibt, die finden, dass die Formel 1 zu teuer ist und die hohen Kosten trotz der großen internationalen Werbepräsenz nicht rechtfertigen kann. 2011 hat der Grand Prix die Steuerzahler mit umgerechnet 40 Millionen Euro belastet.

Doch Ecclestone wäre durchaus bereit, Melbourne vor Ablauf des bis 2015 laufenden Vertrags vom Kalender zu streichen: "Wenn die Regierung das will, würden wir uns sicher einig werden", sagt er gegenüber der 'Herald Sun'. "Es wäre nur nett, wenn jemand zu mir sagt: 'Bernie, definitiv und zu 100 Prozent wollen wir unseren Vertrag nicht mehr verlängern.'"