Gascoyne: Bessere Kurse statt Überholhilfen

(Motorsport-Total.com) - Sind KERS und der verstellbare Heckflügel der Stein der Weisen in der seit Jahren andauernden Debatte über zu wenige Überholmanöver in der Formel 1? Obwohl die Überholhilfen noch nie im Renneinsatz getestet wurden, gibt es im Fahrerlager nur wenige Unterstützer. "Ich persönlich hätte das technische Reglement nicht geändert", meint zum Beispiel Lotus-Technikchef Mike Gascoyne gegenüber 'The National'.

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Lotus-Technikchef Mike Gascoyne hält das neue Reglement für überflüssig

Der Brite glaubt, dass man bei den Rennstrecken ansetzen sollte: "Ich hätte mir die Kurse angesehen, auf denen gar nicht überholt wird und hätte sie mit denen verglichen, auf denen es funktioniert. Dann hätte ich herausgefunden warum." Gascoyne gilt nicht gerade als großer Unterstützer der neuen, großteils von Rennstrecken-Architekt Hermann Tilke designten Kurse in Asien - eine Meinung, die er immer wieder kundgetan hat.

Das stieß durchaus auf Resonanz, wie Gascoyne nun bestätigt: "Auf Twitter gab es Rückmeldungen von Leuten aus diesen Ländern, die verständlicherweise sehr stolz auf ihre Anlagen sind. Die Kurse sind fantastisch und die Anlangen wirklich brillant, mein Kommentar war aber an die Leute gerichtet, die die Strecken designen. Wir benötigen schnelle Kurven im Motorsport."

Bei der Kritik an Tilke differenziert er: "Die Leute tendieren dazu, ihn zu kritisieren, aber wenn man nach Istanbul schaut, dann sieht man, dass die Kurve 8 eine der besten Kurven im Motorsport ist. Da sieht man, dass es möglich ist, wenn man darüber nachdenkt. Es benötigt vielleicht nur etwas mehr Gedanken."

Gascoyne verrät auch, dass die Streckenbetreiber in Abu Dhabi nach dem wegen mangelnder Überholmanöver heftig kritisierten Saisonfinale an die Teams herangetreten sind. Sie bitten um Ratschläge, wie man den sündteuren Kurs auf der eigens dafür aufgeschütteten Yas-Insel überholfreundlicher machen kann.