Formel 1 wohl nie wieder in Indianapolis

Bernie Ecclestone arbeitet fieberhaft an einer Rückkehr in die USA, Indianapolis scheint der Formel-1-Boss aber nicht auf dem Radar zu haben

(Motorsport-Total.com) - Achtmal fand zwischen 2000 und 2007 ein Grand Prix der USA in Indianapolis statt, doch nach derzeitigem Stand der Dinge wird die Formel 1 wohl nie wieder an den "Brickyard" zurückkehren. Das hat Tony George, Präsident des Indianapolis Motor Speedway (IMS), im Rahmen des IndyCar-Saisonfinales am vergangenen Wochenende in Chicago angedeutet.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Die Formel 1 will wieder in die USA zurück, aber nicht mehr nach Indianapolis

George hatte sich bei den Verhandlungen mit Bernie Ecclestone im Jahr 2007 nicht auf dessen enorme finanzielle Forderungen eingelassen und stattdessen den MotoGP-Zirkus für sich gewonnen und für Valentino Rossi und Co. sogar eigens die Grand-Prix-Strecke umgebaut. Zu Gesprächen mit der Formel 1 wären die IMS-Verantwortlichen durchaus bereit, zuletzt gab es jedoch keine Signale mehr in diese Richtung.#w1#

Das mangelnde Interesse liegt aber weniger auf Seiten der Amerikaner als vielmehr auf Seiten von Ecclestones Formel-1-Imperium. Teams und Hersteller drängen den 77-Jährigen wegen ihrer kommerziellen Interessen zu einer Rückkehr in die USA, aber Indianapolis wäre dabei nur zweite Wahl. Stattdessen wären zwei US-Grands-Prix - einer an der West- und einer an der Ostküste - das Wunschszenario der meisten Beteiligten.

Zumindest eine Hälfte dieses Szenarios könnte auch schon bald Wirklichkeit werden, denn mit Geschäftsleuten in der westlich gelegenen Spielermetropole Las Vegas sollen in den vergangenen Monaten wieder ernsthafte Gespräche stattgefunden haben. Schon 2010, so hört man, könnte dort unter optimalen Umständen wieder gefahren werden. Im Vergleich zu einer Glamourstadt wie Las Vegas hat das zentral gelegene Indianapolis natürlich herzlich wenig Appeal.

Wesentlich schwieriger könnte sich das Vorhaben gestalten, auch an der Ostküste mittel- bis langfristig wieder ein Formel-1-Rennen auszutragen. Zwar träumt Ecclestone schon lange von einem Grand Prix in New York, doch dort ist die europäische Königsklasse des Motorsports bestenfalls eine Randsportart - und dass Bürgermeister Michael Bloomberg dafür den Times Square sperren würde, erscheint mehr als unwahrscheinlich...