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Formel-1-Live-Ticker: Hamiltons Motto? "Einfach genießen"
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Lewis Hamilton musste in Baku mit seinem Mercedes W07 kämpfen +++ Nico Rosberg baut WM-Führung wieder aus +++
Der Tag danach...
Wir starten heute wieder zur gewohnten Zeit mit unserem Formel-1-Live-Ticker. Maria Reyer ist auch heute wieder für dich da. Wir widmen uns gleich noch einmal der Baku-Premiere gestern, natürlich müssen wir über das Drama rund um Weltmeister Lewis Hamilton sprechen. Wir haben natürlich auch noch unsere Analysen und Fotostrecken zum Wochenende vorbereitet. Du darfst dich also auf viele tolle Dinge freuen ;) Falls du eine Kontaktmöglichkeit zur Redaktion suchst, dann habe ich hier den richtigen Link für dich!
Mahlzeit!
Heute habe ich mich gleich mal auf Snapchat umgeschaut, weil man dort relativ schnell Reaktionen zum Wochenende finden kann. Und so geschah es auch heute: Während Ski-Star Lindsey Vonn ihrem Kumpel Lewis Hamilton in Österreich die Daumen gedrückt hat (was eher weniger geholfen hat), verdaut dieser in der Nacht den Frust mit Süßigkeiten. Dass Hamilton angefressen war, kann man gut nachvollziehen. Er ging mit einer falschen Motoreinstellung ins Rennen, wodurch er nicht die volle Leistung seines Hybridsystems abrufen konnte. Es folgten verzweifelte Funksprüche aus dem Weltmeister-Cockpit, doch sein Ingenieur durfte dem Briten aufgrund des Funkverbots nicht sagen, welcher Schalter an der falschen Position war. Das Problem löste sich im Laufe des Rennens zwar von selbst, trotzdem hatte Hamilton keine Chance mehr aufs Podium. Von Startplatz zehn konnte er sich immerhin noch auf den fünften Platz retten, trotzdem hat er nun wieder 24 Punkte Rückstand auf Nico Rosberg in der WM-Wertung. Dieser hatte übrigens das gleiche Problem, allerdings selbst verursacht, wodurch er die Einstellung auch selbst wieder ändern konnte.
Nicos Botschaft aus Baku
Nico Rosberg hat uns gestern noch mitgenommen auf seinem Weg zum Flughafen. Der Deutsche konnte in Baku seinen fünften Saisonsieg feiern und ist dementsprechend glücklich. Er flog mit der Formel-1-Fluggemeinschaft zurück nach Hause, wie man im zweiten Video unschwer hören kann ;)
Übrigens: Hier erfährst du, was er zu Hamiltons Setup-Problemen zu sagen hat. Sehr amüsant!
Die Gang
Und hier kommt gleich noch ein Foto von der Formel-1-Fluggemeinschaft, die gemeinsam aus Baku abgereist ist. Felipe Massa, Max Verstappen, Nico Rosberg, Daniil Kwjat, Jenson Button und David Coulthard hatten bestimmt Spaß auf dem Heimflug. Wir vermissen allerdings Daniel Ricciardo, der sonst eigentlich auch immer dabei ist. Auf dem Hinflug war außerdem noch Esteban Gutierrez an Bord.
Was gestern geschah...
...schauen wir uns jetzt noch einmal an! Und zwar in unserer Highlights-Fotostrecke. Der fünfte Saisonsieg für Nico Rosberg, das siebte Karriere-Podest für Sergio Perez (wodurch er mit dem bisher erfolgreichsten Mexikaner Pedro Rodriguez gleichzieht) und der dritte zweite Platz für Sebastian Vettel in dieser Saison. Warum das Rennwochenende für Nico Rosberg gar nicht gut begann, was Lewis Hamilton im Qualifying fabrizierte und warum sich Sergio Perez sein Leben am Wochenende selbst schwer gemacht hat, das alles und noch viel mehr kannst du jetzt erfahren. Außerdem habe ich hier noch einmal die wichtigsten Links zum Europa-Grand-Prix:
- Rennbericht
- Ergebnis Rennen
- Chronologie des Rennens
- Weitere Statistiken & alle Teamanalysen
- WM-Stand
Zerbricht Hülkenberg an Perez?
Unser Chefredakteur Christian Nimmervoll hat sich heute schon Gedanken über den Verlierer des Wochenendes gemacht. Und leider hat es diesmal einen Deutschen getroffen. Nein, nicht Pascal Wehrlein, der gestern aufgrund von Bremsproblemen das Rennen aufgeben musste. Und auch nicht Sebastian Vettel, der keine Chance auf den Sieg hatte. Es trifft Force-India-Pilot Nico Hülkenberg. Der Emmericher konnte von der tollen Pace seines Boliden nicht profitieren und verschenkte mit einem Dreher im Qualifying schon alle Hoffnungen auf das Podest. Zu allem Überfluss musste er dann auch noch zusehen, wie Teamkollege Sergio Perez abermals aufs Treppchen kletterte - und er selbst leer ausging. Nun wartet Hülkenberg, der vor einem Jahr noch als Le-Mans-Sieger bejubelt wurde, schon seit sechs Jahren auf das erste Formel-1-Podium. Derzeit hat Perez außerdem doppelt so viele Punkte auf dem WM-Konto. Sorry Nico, aber das war keine schwierige Wahl!
© xpb.cc
Hülkenberg: "Bestes Rennen in Brasilien 2012"
Wir bleiben noch bei der Personalie Nico Hülkenberg. Der Deutsche hat vor dem Rennwochenende mit der 'BBC' ein nettes Interview geführt. Hier gibt's einen kleinen Ausschnitt davon:
Frage: "Wer ist dein Held?"
Hülkenberg: "Das hängt vom Tag ab. Manchmal ist es diese Person, dann jene. Manchmal Ironman, manchmal Hulk, manchmal ich selbst."
Frage: "Warum kommen so viele gute Fahrer aus Deutschland?"
Hülkenberg: "Weil wir einfach hoch qualifizierte Leute sind, wir sind gut im Bauen von Autos (lacht)."
Frage: "Deutschlands Chancen bei der Fußball-Europameisterschaft?"
Hülkenberg: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir gewinnen werden."
Frage: "Deine realistischen Ziele mit Force India in dieser Saison?"
Hülkenberg: "Wir wollen weiterhin gut arbeiten und den fünften Platz, den wir im Vorjahr einfahren konnten, halten. Wir sind jetzt zwar Fünfter, aber es sind noch 14 Rennen zu fahren. Wir haben jetzt ein Auto, dass uns erlaubt, regelmäßig in den Top 10 zu sein. Wir wollen jedes Rennen so viele Punkte wie möglich holen."
Frage: "Du hast in jeder Serie gewonnen, in der du gefahren bist - außer in der Formel 1. Wann wirst du gewinnen?"
Hülkenberg: "Ich hoffe früher als später."
Frage: "Wirst du für Mercedes fahren?"
Hülkenberg: "Das würde ich gerne alsbald wissen. Geh doch und frag Toto. Es würde mir nichts ausmachen. Ich wäre möglicherweise interessiert (lacht)."
Frage: "Was war das beste Rennen deiner Karriere?"
Hülkenberg: "Für mich war das Brasilien 2012. Obwohl ich nicht das Resultat bekam, das ich bekommen hätte sollen an diesem Tag, war es immer noch mein bestes Rennen und darauf bin ich sehr stolz."
In Brasilien 2012 konnte Hülkenberg das Rennen unter regnerischen Bedingungen anführen. Er verlor allerdings in Kurve 1 die Kontrolle über seinen Force India und krachte in Lewis Hamilton, als er diesen im Renngeschehen überholen wollte. Er wurde daraufhin mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und wurde am Ende noch Fünfter.
© LAT
Button: "In der Formel 1 gibt es mehr Respekt"
Eines müssen wir uns nach diesem Grand Prix in Baku aber schon fragen: Warum haben alle vor dem Rennstart das ultimative Chaos prophezeit, wenn am Ende gerade einmal vier Autos ausgeschieden sind - und das nur aufgrund technischer Probleme? Wir haben keine einzige Safety-Car-Phase gesehen, also auch keinen Plechsalat. Die Fahrer waren anscheinend durch das Tohuwabohu beim GP2-Rennen vorgewarnt. "Wir haben ihnen die Bilder der GP2 gezeigt", erklärt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Ich glaube, das hat sie dann einigermaßen traumatisiert, wie viele halbe Autos da auf der Strecke gelegen sind. Und dann war zu unserer aller Überraschung gar nichts."
Jenson Button haben die fehlenden Tumulte nicht überrascht. "Wir haben in den Nachwuchsserien Zwischenfälle gesehen, aber genau deshalb sind sie auch Nachwuchsserien", meint der Brite nach dem Rennen. In diesen Serien würden alle Piloten versuchen, sich in Szene zu setzen, um in die Formel 1 zu kommen, erklärt der Ex-Weltmeister. "Es ist also total verständlich, dass es dort mehr Unfälle gibt. In der Formel 1 gibt es mehr Respekt und ein bisschen mehr Verständnis", glaubt der McLaren-Pilot.
Er ist wieder da
Minttu Virtanen zeigt uns das Innenleben der Räikkön'schen Familienkutsche. Sogar mit "Iceman"-Stickerei, nett. Der Finne ist wieder zu Hause angekommen, vermeldet seine Verlobte, und kann sich jetzt von seinem Rennwochenende erholen. Das lief nicht nach Wunsch, denn durch eine 5-Sekunden-Strafe (Grund: Überfahren der weißen Linie bei der Boxeneinfahrt) verspielte er das Podest. Was da genau passiert ist, und warum uns Kimi gestern vor allem durch sein Teamradio unterhalten hat, kannst du hier nachlesen!
Red Bull kämpft in Baku mit den Pneus
Eigentlich haben wir uns ja auf einen Fight zwischen Mercedes, Red Bull und Ferrari in Baku gefreut, daraus geworden ist aber nichts. Denn vor allem Red Bull konnte mit den anderen beiden Teams nicht mithalten. Man litt unter starkem Reifenverschleiß auf dem Soft und Supersoft, daher fuhr man den letzten Stint im Rennen auch auf Medium. Dies verschuldete der zu geringe Abtrieb und die geringe Reifentemperatur. "Man hat ein sehr geringes Arbeitsfenster. Die heutigen Temperaturen und der geringe Abtrieb haben dazu geführt, dass das Auto zu sehr herumgerutscht ist, wodurch das Körnen auf den Hinterreifen entstanden ist", schildert Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Wenn man da reinkommt, ist es eine Welt des Schmerzes", erklärt der Brite nach dem Rennen. - Zur Red-Bull-Analyse!
Perez: "Bereue Zeit bei McLaren nicht"
Wird Kimi Räikkönen in Rente geschickt? Ersetzt ihn Sergio Perez oder doch Carlos Sainz? Wird Nico Rosberg bei Mercedes unterschreiben? Was macht Pascal Wehrlein nach seiner ersten Formel-1-Saison? Und überhaupt, geht Jenson Button zu Williams? Wir merken an: Die "Silly Season" hat in der Formel 1 Einzug gehalten.
Vor allem Sergio Perez ist nun in den Fokus gerückt, da er in Baku bereits das zweite Saisonpodium holen konnte. Er wird mit Ferrari in Verbindung gebracht, doch hat er nicht noch ein Trauma von seiner letzten Topteam-Erfahrung? 2013 wechselte er für nur ein Jahr zu McLaren. Dort konnte er nicht glänzen und wurde bald wieder aussortiert. Am Baku-Wochenende hat er mit 'Sky Sports F1' auf dieses lehrreiche Jahr zurückgeblickt: "Es war eine schwierige Phase in meiner Karriere. McLaren ist ein großartiges Team, aber das Problem war, dass sie einfach kein konkurrenzfähiges Auto hatten. Ich mag das Team, aber es war einfach die Zeit, in der Martin (Whitmarsh; Anm.) und Ron miteinander gestritten haben", schildert er ganz offen. Die Atmosphäre sei dadurch nicht gut gewesen und die Ergebnisse haben nicht gestimmt.
Sein bestes Ergebnis war ein fünfter Platz in Indien: "Das trifft dich als Rennfahrer. Es gab Gerüchte, dass ich in Zukunft nicht mehr dort sein würde. Es war einfach eine harte Zeit, nachdem meine Sauber-Tage so großartig waren." Bei Sauber feierte er seine ersten Erfolge mit drei Podestplätzen 2012. "Ich hatte die Möglichkeit zu Ferrari gehen, doch dann kam McLaren. Das Team hat den Sport mit Red Bull dominiert, und die Regeln sollten sich nicht groß verändern. Als McLaren angeklopft hat, habe ich nicht zweimal nachgedacht. Aber ich bereue nichts. Ich habe so viel von McLaren gelernt, und das hat mich zu einer besseren Person und zu einem besseren Fahrer gemacht."
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Button zu Williams? Claire Williams nicht abgeneigt
Weil wir zuvor auch Jenson Button erwähnt haben, dieser könnte im nächsten Jahr seine womöglich letzte Saison mit Williams bestreiten. Claire Williams ist durchaus nicht abgeneigt, lässt sich aber auch nicht in die Karten schauen. "'Button zurück bei Williams' ist eine großartige Headline", meint sie gegenüber 'Sky Sports News HD'. "Er hat seine Karriere hier begonnen, er ist ein Weltmeister und extrem intelligent, wenn es darum geht, ein Team um ihn herum aufzubauen und das Auto mit den Ingenieuren zu entwickeln. Natürlich wird er ein attraktives Angebot sein, wenn er verfügbar ist. Aber wir sprechen derzeit mit vielen Piloten - er ist möglicherweise auf der Liste", so die Tochter von Teamgründer Frank Williams.
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Perez Klassenbester
Du hast (hoffentlich) beurteilt, wir haben beurteilt und Christian Klien hat beurteilt - und das ist diesmal bei unserem Fahrerranking herausgekommen: Mit einer 4,4 wird Lewis Hamilton abgestraft. Der Brite wird in der Benotung Letzter und muss nachsitzen. Bei Kimi Räikkönen waren wir uns nicht wirklich einig - im Gegensatz zu Sergio Perez, der als Klassenbester mit einer 1 abschneidet. Das Ergebnis im Detail!
Alonso hat sich durch Horrorcrash verändert
"Vielleicht nicht beim Rennfahren, aber im alltäglichen Leben", schildert Fernando Alonso, als er auf seinen Horrorunfall von Australien angesprochen wird. Sein Leben habe sich zwar im Cockpit kaum verändert, außerhalb jedoch schon. "Man weiß, dass es gewisse Risiken gibt. Auch wenn du das im Auto nicht fühlst. Aber außerhalb des Autos gibt es gewisse Prioritäten im Leben. Da beginnst du dann, darüber nachzudenken, wenn du solche Unfälle hast, wie auch in Barcelona beim Testen im vergangenen Jahr. Da durchschreitest du einen gewissen Prozess, du lernst das Leben wieder mehr schätzen", erzählt der McLaren-Pilot.
Zu seinem Unfall in Melbourne meint der 34-Jährige: "Im Auto fühlt sich alles weniger spektakulär an und viel langsamer. Es fühlt sich wie ein normaler Unfall an, man berührt ein Auto und fliegt ab in die Mauer, danach überschlägst du dich. Alles passiert viel langsamer. Wenn du dir das dann von außen ansiehst, ist die Geschwindigkeit viel beängstigender. Darüber denkst du im Auto nicht nach."
