Formel-1-Live-Ticker: Sainz-Familienduell in der Wüste

Und schon sind wir am Ende des Tickertages angelangt. Mit diesen schönen Erinnerungen an die guten alten Zeiten verabschiedet sich Maria Reyer für heute. Auch morgen darf ich Dich begrüßen. Ich hoffe, Du bist wieder mit dabei! Noch einmal sei der Hinweis vermerkt, dass Du uns mit dem Kontaktformular jederzeit erreichen kannst. Bis morgen!

Ach, was waren das noch für Zeiten, als Fernando Alonso auf einem Formel-1-Podium stand. In Malaysia holte der spanische Doppelweltmeister drei Siege, insgesamt fünf Podestplätze. "Sepang, eine der besten Strecken in meiner Karriere", schreibt der McLaren-Pilot auf Instagram. Laut Eric Boullier könnte McLaren schon im kommenden Jahr wieder auf das Podium fahren (wir haben berichtet). Nur schade, dass die Königsklasse dann nicht mehr in Malaysia Halt machen wird.

Mercedes freut sich bereits auf das Wochenende in Malaysia, unbedingt will man den zweiten Sieg in Sepang holen. Valtteri Bottas und Lewis Hamilton sind bereits heute in Kuala Lumpur, auch weil ein großer Mercedes-Sponsor dort ansässig ist. Und das bedeutet für die beiden: PR-Marathon!

Zur Mercedes-Vorschau!

Nachdem das Rennen in Japan auch nicht mehr weit entfernt ist, hat Pirelli auch gleich die Reifenauswahl der Fahrer und Teams für Suzuka bekannt gegeben. Daniil Kwjat wird seine Reifensätze an Pierre Gasly abtreten.

Carlos Sainz wird uns jetzt noch erklären, wie man eine Runde in Malaysia optimal ausführt. Vielleicht sollte sich Kollege Gasly dieses Video auch anschauen, damit er weiß, was er am Wochenende zu tun hat ;-)

Was wir heute bereits vermutet haben, bestätigt Toro Rosso nun mit einer Pressemitteilung. In der Vorschau auf das kommende Wochenende ist auch bereits die Vorschau auf Japan in der darauf folgenden Woche enthalten: Pierre Gasly wird beide Rennen bestreiten. Als Startnummer hat er sich die Zahl #10 ausgesucht. Er freue sich sehr auf sein Debüt und fühle sich optimal vorbereitet.

Wow! Dass wir das noch erleben dürfen: Erstmals gibt es ein Formel-1-Rennen in voller Länge legal auf Youtube zu sehen. Richtig gelesen. Und zwar hat die Formel 1 anlässlich des letzten Malaysia-Rennens am kommenden Wochenende eine Umfrage gestartet. Fans konnten unter drei Rennen auswählen, das sie in voller Länger noch einmal schauen wollen. Der Grand Prix 2001 hat gewonnen - und wurde heute hochgeladen. 19 Tage wird das Video ab heute abrufbar sein, um 19 Jahre Formel 1 in Malaysia zu feiern. Also falls Du heute Nachmittag noch nichts vorhaben solltest, dann kannst Du hier reinklicken!

© LAT

"McLaren ist ein Fan von Budget-Obergrenzen", erklärt Geschäftsführer Zak Brown. Der US-Amerikaner erklärt, dass das britische Traditionsteam sogar auf Bonuszahlungen (CCB*: "constructors' championship bonus") verzichten würde, damit alle Teams eine ähnliche finanzielle Basis vorfinden können. "Wir wissen, dass das bedeuten würde, dass wir Kompromisse eingehen müssen. Wenn der Sport dadurch gesünder wird, profitieren wir schließlich alle davon", so Browns Überlegung. Er vergleicht die derzeit sehr ungleich aufgeteilten Budgets mit Fußballspielern: "Es ist natürlich ein Wettbewerbsvorteil, wie wenn man zwei Spieler mehr auf dem Feld stehen hätte."

*CCB: Dieser erlesene Kreis umfasst derzeit Ferrari, Mercedes, Red Bull und McLaren. Insgesamt werden aus dieser Säule 143 Millionen Dollar ausgeschüttet, wobei Mercedes und Red Bull (39 Millionen) am meisten bekommen und McLaren (30) am wenigsten. Alle Details zum FOM-Geld!

Niemand konnte öfters in Malaysia gewinnen als Sebastian Vettel, bisher gelang ihm das Kunststück viermal (zuletzt feierte er 2015 dort seinen ersten Ferrari-Sieg). Diesen Rekord wird er auch am Sonntag behalten, egal was passiert. Denn Lewis Hamilton hat erst einen Triumph zu Buche stehen und Fernando Alonso, der derzeit bei drei steht, wird im McLaren wohl kaum den vierten Sieg einfahren können.

Auch bei den Führungsrunden liegt der Deutsche mit 175 knapp vor Alonso (169) und Hamilton (114). Diese drei Herrschaften teilen sich mit jeweils fünf Stück auch die meisten Podestplatzierungen in Malaysia. Nur bei den Pole-Positionen ist der Brite ungeschlagen (vier). Holt er am Samstag die fünfte, dann zieht er mit Michael Schumacher gleich!

Ferrari steht als Team mit sieben Siegen ganz oben auf der Liste. Red Bull mit vier und McLaren und Renault mit jeweils zwei Erfolgen kommen dahinter. Mercedes konnte interessanterweise überhaupt erst einmal (2014) in Sepang triumphieren.

© LAT

Wollen wir uns doch gleich noch ein wenig auf das Rennwochenende einstimmen. In unserer Fotostrecke findest du die Triumphe und Tragödien vergangener Tage. Da hat sich schon einiges abgespielt auf dem Sepang International Circuit.

Die Fakten: Der Kurs besteht aus 15 teils mittel bis schnellen Kurven, die Bremsbelastung ist ebenfalls relativ hoch. 56 Prozent Vollgasanteil sollten Mercedes in die Karten spielen, die durchschnittliche Geschwindigkeit liegt bei 214 km/h pro Runde. Eine besondere Herausforderung ist die Kühlung der Autos, da die Temperaturen nur selten unter 30 Grad Celsius klettern.

---

Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Malaysia

Fotostrecke

Wir kommen noch einmal auf die Gasly-Kwjat-Rochade zu sprechen. Denn es ist wirklich verblüffend, wie sehr der Russe seit seinem letzten Podest in China 2016 abgebaut hat. Sky Sports hat ausgerechnet, dass Carlos Sainz in dieser Saison 92,3 Prozent der 52 WM-Punkte von Toro Rosso geholt hat. Nur bei Sauber steht die Quote noch eindeutiger für einen Piloten (100 Prozent für Pascal Wehrlein). Gar nicht einmal so eindeutig schaut es beim Qualifyingduell aus: Da steht es 6:8 für Sainz.

Nein, damit ist keine Trash-TV-Sendung gemeint, sondern ein wirklich cooles Video. Carlos Sainz fordert Vater Carlos sen. heraus. In der Wüste duellieren sich die beiden Rennfahrer. Der Vater hat natürlich einen kleinen Vorteil, schließlich hat er auf eben diesem Untergrund zwei Titel geholt und die Rallye Dakar gewonnen. Deshalb fordert der Junior eine Revanche auf Asphalt. Wir dürfen also gespannt bleiben!

Meine Kollegen Ruben Zimmermann und Jonathan Noble haben sich genau angesehen, wie der WM-Kampf in den letzten sechs Saisonrennen ausgehen könnte. Vor welchem Rennen sich Lewis Hamilton am meisten fürchtet, wo Ferrari einen Vorteil hat und warum auch Red Bull eine wichtige Rolle spielen könnte - das alles und noch viele weitere Details erfährst Du in unserer neuen Fotostrecke!

---

Fotostrecke: Prognose: Wer ist im Titelkampf im Vorteil?

Fotostrecke

Die neue Partnerschaft mit Renault hat noch nicht einmal wirklich begonnen, schon träumt man in Woking vom Podest. "2018 ist es unser Ziel, um den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM zu kämpfen", erklärt McLaren-Rennleiter Eric Boullier gegenüber 'Marca'. "Aber ich hoffe, dass wir mehr schaffen und nach so vielen Jahren wieder gewinnen." Zwar möchte er keine falschen Hoffnungen wecken, doch "glaube ich, dass wir zumindest ein Rennen gewinnen werden." Bescheidenheit klingt jedenfalls anders...

© xpbimages.com

"Durch den Fahrerwechsel haben wir die Gelegenheit, eine fundierte Entscheidung bezüglich unserer Fahrerwahl für die Formel-1-Saison 2018 zu treffen", erklärt Teamchef Tost. Durch den Einsatz von Gasly bei mindestens zwei Rennen könne man den Franzosen "auf der Strecke evaluieren, wenn er ein komplettes Rennwochenende bestreitet". Mehr dazu hier!

Das schmerzt: Daniil Kwjat wird von Red Bull erneut fallen gelassen. Nachdem er 2016 in Spanien durch Max Verstappen bei Red Bull ersetzt wurde und zu Toro Rosso zurückkehren musste, wird er in Malaysia nun durch Pierre Gasly ersetzt. "Aus unterschiedlichen Gründen - manches ist technischen Problemen zuzuschreiben, manches eigenen Fehlern - hat Daniil Kwjat in diesem Jahr bisher nicht sein wahres Potenzial umgesetzt. Deshalb wird er in den kommenden Rennen pausieren", erklärt Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. Wie bereits vorhin erwähnt, wird er wohl nicht nur in Sepang zuschauen müssen, auch der Österreicher spricht von mehreren Rennen. Dennoch wird betont, dass der Russe Teil der Red-Bull-Familie bleiben werde.

Kwjat konnte seit seiner Rückkehr zu Toro Rosso nicht glänzen, erst in Singapur krachte er wieder einmal in die Mauer. Acht Punkte holte er seit Spanien 2016.

© xpbimages.com

"Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, die dazu beigetragen haben, mir diese Motorsport-Chance zu ermöglichen – besonders bei Red Bull, Helmut Marko und Toro Rosso", meint der Franzose zu seinem Formel-1-Debüt. "Für mich ist es eine großartige Gelegenheit. Ich fühle mich absolut bereit, zumal ich durch meine Rolle als dritter Fahrer bei Red Bull ohnehin gut vorbereitet bin. Ich werde mein Bestes geben, um für Toro Rosso in den kommenden Rennen eine gute Leistung zu erbringen."

So schnell geht's: Hier kommt die Bestätigung von Toro Rosso, dass Pierre Gasly in Malaysia statt Daniil Kwjat fahren wird!

Paul di Resta ist seit 2016 Ersatzpilot bei Williams. In Ungarn kam sein großer Moment: Er durfte für Felipe Massa einspringen und den Grand Prix bestreiten. Im Qualifying kam er zum ersten Mal überhaupt in den Genuss, den aktuellen Williams-Boliden zu fahren. Er wurde 19., sieben Zehntelsekunden fehlten auf Lance Stroll. Im Rennen musste er vorzeitig aufgeben. Dennoch hat er sich durch diese Leistung zurück in die Köpfe der Formel-1-Bosse gekämpft. Nun steht er neben Felipe Massa und Robert Kubica auf der Liste für das zweite Williams-Cockpit.

"Es wäre falsch zu sagen, dass ich meinen Appetit verloren hätte. Je länger man weg ist, desto schwieriger wird es", schildert der Schotte. "Ich konnte mir dadurch beweisen, dass ich es immer noch drauf habe. Vielleicht hat es außerdem der Außenwelt gezeigt, dass das nur ein kleiner Teil davon ist, was möglich wäre, wenn ich eine richtige Chance bekommen würde."

Update: Alle Details zu di Restas möglicher Formel-1-Rückkehr findest Du hier!

© LAT

Während Romain Grosjean seinen Jungs nachweint, freut sich Felipe Massa über die nette Kulinarik-Überraschung in seinem Hotelzimmer. Freud und Leid liegen oft sehr eng beisammen.

Marcin Budkowski, Chef der Technikabteilung der FIA, hat seinen Posten mit sofortiger Wirkung verlassen. Das hat unser Kollege Adam Cooper herausgefunden. Budkowski übernahm erst zu Beginn des Jahres die Technikabteilung von Charlie Whiting und wurde als dessen Nachfolger aufgebaut. Zuvor war er als Aerodynamiker für Ferrari, McLaren und Prost tätig. Wer ihm nun nachfolgen soll, ist noch nicht bekannt. Er wurde für die dreimonatige Kündigungsfrist freigestellt. Seine zukünftigen Pläne sind ebenso ungewiss.

Gasly hat schon vor Wochen für Wirbel gesorgt, da er behauptet hatte, hoffentlich in Sepang zum Einsatz zu kommen. Danach ruderte er via Twitter zurück und distanzierte sich von seiner Aussage. Er habe lediglich gemeint, dass er hoffe, in Sepang dabei zu sein. Das scheint nun der Fall zu sein!

Übrigens meinte schon Red-Bull-Teamchef Christian Horner, dass der GP2-Meister des Vorjahres "die logische Wahl" für die Nachfolge von Sainz bei Toro Rosso wäre.

Update: Mein Kollege Ruben Zimmermann hat nun die neuesten Entwicklungen hier zusammengefasst!

Hintergrund zu der Story: Bereits vor Wochen ist darüber spekuliert worden, dass Carlos Sainz bereits in Sepang für Renault antritt. Doch Jolyon Palmer beharrt auf seinem Vertrag, der Spanier wird daher wohl erst 2018 zu den Franzosen wechseln können. Anscheinend wurde aber Ersatzmann Pierre Gasly versprochen, dass er in Malaysia zum Einsatz kommt.

Gasly soll demnach Daniil Kwjat ersetzen, der seit seiner Degradierung zurück zu Toro Rosso nicht mehr zu seiner alten Form gefunden hat. Sainz und Gasly dürften wohl in Malaysia und womöglich auch in Japan für Toro Rosso antreten. In Austin wird Gasly das Finale der Super-Formula in Japan bestreiten, weswegen Kwjat dort zurück im Cockpit sein könnte. Offiziell bestätigt ist die Rochade bei den Jungbullen von Seiten des Teams noch nicht.

Pierre Gasly soll bereits an diesem Wochenende sein Formel-1-Debüt geben! Wie wir soeben erfahren haben, wird Toro Rosso den jungen Franzosen einsetzen - und Daniil Kwjat pausieren lassen. Das wird als Vorbereitung für seinen möglichen Stammplatz 2018 gesehen. Mehr dazu gleich bei uns auf der Seite!

© LAT

Daniel Ricciardo hat gestern im Ticker gemeint, dass er nicht glaubt, dass Lewis Hamilton und Sebastian Vettel wirklich so viel besser fahren als die Red-Bull-Jungs. Selbstvertrauen hat der Australier. Dazu außerdem noch viel Humor und gute Laune. Das beweist er uns mit diesem Video einmal mehr. Er scheint sich bereits auf das Wochenende einzugrooven. Laut aufdrehen!

Willkommen im Formel-1-Ticker an diesem Dienstag. Die Formel 1 nimmt schön langsam wieder Fahrt auf, diesmal Richtung Malaysia. Viele Piloten haben sich bereits in Kuala Lumpur eingefunden. Deshalb wollen wir gar keine Zeit mehr verlieren. Maria Reyer begrüßt Dich heute - los geht's!

Bei Fragen oder Anregungen kannst Du gerne unser Kontaktformular verwenden!