Formel-1-Live-Ticker Hockenheim: So lief der Trainingstag

Verregnetes Qualifying am Samstag?

Die Wettervorhersage prophezeit einen wechselhaften Samstag. Gegen Mittag steigt die Regenwahrscheinlichkeit auf bis zu 70 Prozent. Das 3. Freie Training (ab 12:00 Uhr) und das Qualifying (ab 15:00 Uhr) könnten nass sein. Und Regen sorgt bekanntlich immer für viel Action und eine (hoffentlich) durchmischte Startaufstellung. Wir berichten morgen wie gewohnt aus Hockenheim und halten dich mit allen wichtigen Infos auf dem Laufenden. Tschüss und bis morgen!

Zum Abschluss haben wir noch eine Technikfotostrecke für dich, mit vielen Nahaufnahmen und tollen Details der Autos. Klick dich durch!

Marko versteht fehlende Begeisterung in Hockenheim nicht

An diesem Wochenende könnte der vorerst letzte Grand Prix von Deutschland für eine längere Zeit stattfinden. "Ich finde es schade", sagt Helmut Marko im exklusiven Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich kenne Hockenheim noch aus meiner Zeit, aus anderen Zeiten. Was da hier für eine Stimmung war. Du bist im Auto gesessen und bist ins Motodrom hineingefahren. Da hast du es mitgekriegt, diesen Jubel, diese Begeisterung."

Seit einigen Jahren wurde es aber immer schwieriger, die deutschen Fans an die Rennstrecken zu ziehen – egal ob Hockenheim oder Nürburgring. Die Zeiten der "Schumania" sind längst vorbei, obwohl Deutschland mit Mercedes, Nico Rosberg, Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg genug heimische Zugkräfte hätte.

"Es ist ein bisschen unverständlich", findet Marko deshalb. "Vettel wohnt, glaube ich, nur 40 Kilometer entfernt [der Heimatort Heppenheim], Stuttgart ist auch nicht weit weg. Und es gelingt nicht, Begeisterung zu entfachen. Wenn man Österreich anschaut: Wir haben keinen einzigen Fahrer und wir haben einen toll besuchten Grand Prix mit 170.000 oder 185.000 Zuschauern."

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Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Deutschland

Fotostrecke

Das Ergebnis in Bildern

Mit dieser Fotostrecke auf unserer Schwesterseite Motosport.com kannst du dich noch einmal durch das Ergebnis klicken und alle Autos begutachten!

Die Highlights vom 2. Training

Renault gibt zu: Es ist schwer gegen Mercedes und Ferrari

Fünf Autos in den Top 10 wurden von Ferrari-Motoren angetrieben. Neben der Scuderia betrifft das auch die beiden Haas sowie den Sauber von Charles Leclerc. Wenn man Red Bull ausklammert, hat es Renault gegen die Ferrari-Kundenteams schwer. "Sauber ist hier wieder sehr schnell", sagt Nico Hülkenberg. "Ich bin mir sicher, sie werden auch morgen unsere Hauptgegner sein. Haas sehe ich im Moment leicht vor uns, denn sie haben ein ordentliches Upgrade gebracht, nicht nur auf Motorenseite."

Teamkollege Carlos Sainz stimmt zu: "Bevor wir nicht unser zweites Motorupgrade haben, das später in der Saison kommen wird, müssen wir unsere Chancen nutzen. Derzeit ist Ferrari sehr schnell. Bei langsamen Strecken wird die Situation anders sein. Wir müssen sicherstellen, dass sie uns nicht in der WM überholen, denn Hass und Sauber sehen sehr konkurrenzfähig aus."

Sainz, der FT2 als Zwölfter beendete, probierte verschiedene Mappings aus, "um mehr Performance aus der Power Unit zu holen". Das führte dazu, dass die Fahrbarkeit litt. "Zumindest probieren wir etwas, denn es ist nicht einfach gegen die Autos mit Ferrari- und Mercedes-Motoren." Den neuen Frontflügel hatte am Freitag nur Hülkenberg zur Verfügung.

© LAT

Reifen bei allen Teams das bestimmende Thema

Andrew Shovlin, der leitende Renningenieur bei Mercedes erklärt: "Die heißen Bedingungen machen den Reifen das Leben definitiv schwer. Der Ultrasoft ist ziemlich am Limit, er bietet zu Beginn guten Grip, muss aber sehr vorsichtig behandelt werden, damit er keine Blasen wirft. Den Soft- und den Medium-Reifen kann man etwas mehr belasten, was am Sonntag zu einer Reihe an Strategien sowie einem interessanten Rennen führen könnte."

"Wir gehen davon aus, dass die Temperaturen morgen etwas sinken, was die Arbeitsbedingungen etwas erträglicher gestalten und auch den Reifen ein wenig helfen würde. Zudem besteht für das Qualifying auch ein gewisses Regenrisiko, was zusätzlich für Abwechslung sorgen könnte."

© LAT

Lewis Hamilton: Strecke ist nicht sehr einfach

"Es ist sehr heiß, wodurch es im Cockpit sehr anspruchsvoll und anstrengend ist. Die Strecke ist zwar recht kurz, aber technisch dennoch recht anspruchsvoll", sagt Weltmeister Hamilton nach seinem Freitag. "Wir konnten heute unser Programm absolvieren, alle Sessions beenden und alle nötigen Informationen über die Reifen sammeln. Das Auto fühlte sich gut an, aber es geht sehr eng zu. Somit haben wir heute Abend noch viel zu tun."

"Wir haben an unseren Starts und einem besseren Verständnis für die Reifen sowie die Reifentemperaturen gearbeitet und dabei versucht, so perfekt wie möglich zu sein. Sowohl Ferrari als auch Red Bull waren heute sehr schnell und ich glaube, dass es morgen und am Sonntag sehr ähnlich aussehen wird. Sie werden uns richtig fordern und auf dieser Strecke ist es nicht einfach, alles richtig hinzubekommen. Deshalb müssen wir unser Bestes geben."

© LAT

Herumfliegende Motorabdeckung: Fehler lag bei Sauber

"Ich weiß nicht, was da passiert ist", sagt Markus Ericsson zu einer brenzligen Situation im ersten Training. Als der Sauber von Antonio Giovinazzi die Boxengasse verließ und der Italiener beschleunigte, flog die komplette Motorabdeckung auf der linken Seite weg. Zum Glück blieb sie am Streckenrand liegen. Niemand wurde getroffen. "In FT2 ist das nicht passiert, also sollte es okay sein", sagt Ericsson, der am Vormittag sein Auto an Giovinazzi abtreten musste.

Sauber-Teamchef Frederic Vasseur nimmt die Situation auf seine Kappe. "Es war ein Fehler unsererseits, aber wir konnten nach fünf Minuten wieder auf die Strecke fahren." Dieser Teil der Motorabdeckung wurde von einem Mechaniker nicht richtig befestigt. Seitens der Rennkommissare wurde bisher keine Strafe ausgesprochen, obwohl man das Auto nicht ordnungsgemäß auf die Strecke geschickt hat.

Neuer Williams-Frontflügel ein positiver Schritt

Wenn wir uns mit neuen Frontflügeln befassen, dann blicken wir gleich weiter zu Williams. Der britische Rennstall hat heute ebenfalls einen neuen Flügel getestet, der das Auto in den Kurven weniger nervös machen soll. "Es gibt interessante Dinge, die wir uns dabei anschauen können", meint Sergei Sirotkin. "Wir haben nie gesagt, dass uns der Flügel sofort bei der Rundenzeit hilft, aber wir sehen gute Fortschritte."

Und fühlt sich das Auto mit dem neuen Flügel nun leichter zu fahren an? "Wir haben definitiv eine stabilere Basis, einen stabileren Luftfluss", bestätigt der Russe. "Das können wir bereits sehen, obwohl wir noch nicht alles angepasst haben. Jetzt geht es darum, diese stabilere Basis in Performance umzuwandeln, denn das konnten wir bisher nicht. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber offensichtlich muss noch mehr kommen."

Vor allem beim Auto von Lance Stroll (Foto) wurde viel mit FloViz-Farbe gearbeitet.

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Ein schwieriger Tag für Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg beendete das zweite Training an der neunten Stelle. Vor allem die Blasenbildung war bei den Renault-Fahrern deutlich zu erkennen. "Mein Longrun war vernünftig, aber ich hatte keinen weiteren Reifensatz übrig. Wir haben Daten gesammelt, aber nicht so viele wie wir wollten. Mit dem Nachmittag bin ich nicht restlos zufrieden. Sauber und Haas sehen wieder schnell aus. Sie werden morgen sicher unsere Gegner sein."

Den neuen Frontflügel will der Deutsche noch nicht bewerten. "Der neue Frontflügel fühlt sich okay an, aber wir haben noch einiges zu lernen damit", so Hülkenberg. "Aber leider konnten wir nicht so viel damit fahren. Am Nachmittag verlor ich einen Run wegen eines Bremsplattens. Dadurch fehlte ein Vergleich. Unser Tag war also nicht sehr fruchtbar, wir sind nicht sehr zufrieden. Der Flügel fühlt sich okay an, aber wir müssen noch mehr lernen und können ihn sicher noch optimieren."

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Bottas rechnet mit engem Kampf um die Pole

"Es geht wie erwartet eng zu", kommentiert Bottas das Trainingsergebnis. "Bei Red Bull sind zwar Strafen zu erwarten, aber sie sehen sehr schnell aus. Ich schätze, es wird ein enger Kampf um die Pole." Vor allem das Heck des Silberpfeils wirkte im Training nervös. Dazu gab es auch den einen oder anderen Verbremser.

"Das Auto ist noch nicht perfekt, aber es wurde mit jedem Versuch besser. Wir müssen auch noch an der Vorderachse arbeiten, denn es gibt verschiedene Kurven. In manchen habe ich Probleme, das Auto um die Kurve zu bringen und dann aufs Gas zu steigen."

Vor allem in Sektor zwei lässt der Finne etwas Zeit liegen. Bottas sagt außerdem, dass der Abtrieb in Hockenheim sehr wichtig ist. Das ist eine Erklärung, warum Red Bull sich so stark präsentiert hat. Viele Fragen an den Finnen drehten sich auch um seinen neuen Vertrag. Mehr dazu folgt in Kürze in einer eigenen News.

© LAT

Sebastian Vettel sicher: "Wir können noch zulegen"

Der Ferrari-Star verfolge am Freitag sein eigenes Programm. "Wir haben den Tag genutzt, um verschiedene Sachen zu probieren", erläutert Vettel. "So fuhren wir beispielsweise mit unterschiedlichen Reifenmischungen. Jetzt müssen wir schauen, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen. Auf eine schnelle Runde gesehen liegen wir, denke ich, noch etwas zurück. Das geht aber noch besser, denn der eine Versuch, den ich mit den Ultrasoft-Reifen hatte, war nicht perfekt. Bei der Hitze gab es mit den Ultrasofts ein paar Blasen an den Hinterreifen. Insgesamt liegt das Auto aber gut und ich denke, wir können noch zulegen."

© LAT

Helmut Marko rechnet mit Außenseiter-Chance

Mein Kollege Stefan Ehlen hat im Fahrerlager Helmut Marko getroffen und den Österreicher exklusiv zum Training befragt. Und was sagt der Red-Bull-Verantwortliche zu einem möglichen Sieg von Verstappen? "Eine Außenseiter-Chance, würde ich sagen. Es wird davon abhängen, inwieweit sich der Party-Modus, wie er so schön heißt, im Qualifying auswirken wird. Und dann auf die Renndistanz, wie wir ausschauen mit dem Reifenverschleiß. Aber wir sind auf alle Fälle mit dabei."

© Sutton

Ricciardo konzentriert sich auf das Rennen

Da Daniel Ricciardo den Grand Prix von hinten starten muss und das Qualifying für ihn keine Rolle spielt, verlegte Red Bull die Priorität auf die Rennpace. "Ja, wir versuchen ein gutes Rennauto auf die Beine zu stellen, weil ich am Sonntag einige Fahrer vor mir habe", sagt der Australier. "Deswegen haben wir uns darauf konzentriert."

Und ist die Strafe angesichts der gezeigten Performance frustrierend? "Ja, aber wenn man das schon im Vorfeld weiß", meint Ricciardo. "Es ist frustrierender, wenn es erst einen Tag vorher passiert. Ich konnte mich also darauf vorbereiten und freue mich darauf, durch das Feld zu fahren und etwas Spaß zu haben. Ich versuche immer die richtige Einstellung zu haben. Mein Longrun sieht vernünftig aus und das Auto wirkt recht stark."

Dafür weiß Ricciardo, dass er auf dem Hungaroring keine Gridstrafe zu erwarten hat. Für Budapest rechnet sich Red Bull viel aus.

© Sutton

Warum Verstappen den Longrun abbrechen musste

"Es war nur ein kleines Ölleck", nennt Max Verstappen den Grund für den Defekt. "Das konnten wir reparieren und wieder auf die Strecke fahren." Es war also kein Problem mit dem Getriebe. Die Red-Bull-Fans müssen sich keine Sorgen machen.

Ob er am Sonntag tatsächlich Mercedes und Ferrari herausfordern kann, will Verstappen nicht beurteilen: "Ich weiß es nicht. Ich bin keinen vernünftigen Longrun gefahren, aber das Handling des Autos war gut. Damit bin ich zufrieden. Wir müssen aber das Qualifying abwarten, wenn sie ihre Motoren aufdrehen."

© LAT

Das Ergebnis der Freitagstrainings

- Link zum Ergebnis von FT2

- Link zum kombinierten Ergebnis FT1 & FT2

- Link zum ausführlichen Trainingsbericht