Räikkönen zurück zu Sauber? Keine Sentimentalitäten, aber ...

Sauber-Teamchef Frederic Vasseur ist nicht abgeneigt von der Vorstellung, dass Kimi Räikkönen seine F1-Karriere bei dem Team beenden könnte, bei dem er sie begann

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei frustrierenden Jahren, in denen man die Konstrukteursweltmeisterschaft jeweils auf dem letzten Platz abschloss, ist Sauber mit Blick auf die Formel-1-Saison 2019 wieder zu einer interessanten Adresse geworden für Piloten, die sich nach einem Cockpit umsehen. Davon ist Teamchef Frederic Vasseur überzeugt.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Melbourne 2001: Kimi Räikkönen gibt im Sauber sein Formel-1-Debüt Zoom

Grund für das aufpolierte Sauber-Image sind zum einen die Husarenritte, die Rookie Charles Leclerc seit Wochen zeigt. Zum anderen sorgt das Budget von Titelsponsor Alfa Romeo dafür, dass in Hinwil plötzlich wieder deutlich größer gedacht werden kann als es in jüngerer Vergangenheit der Fall war.

Bei der Frage, wer den designierten neuen Ferrari-Piloten Leclerc bei Sauber ersetzen könnte, fällt auch der Name Kimi Räikkönen. Der Finne hatte seine Formel-1-Karriere in der Saison 2001 bei Sauber begonnen und ist nun derjenige, der sein Ferrari-Cockpit aller Wahrscheinlichkeit nach schon für die Saison 2019 für Leclerc räumen muss.

Sauber-Teamchef Frederic Vasseur gefällt die neue Situation, wenngleich er versucht realistisch zu bleiben. "Es ist ein gutes Gefühl, attraktiv zu sein. Die Fahrer sind ein Eckpfeiler der Performance und das wird auch so blieben. Da ist es für uns natürlich wichtig, dass wir auf dem Fahrermarkt eine Rolle spielen und nicht als Letzte auf die Entscheidung der anderen warten", so Vasseur.

"Jetzt, da die Cockpits bei Mercedes vergeben sind und wohl auch bei Red Bull alles klar ist, erhalten wir Stück für Stück ein klareres Bild an der Spitze", spricht der Sauber-Teamchef den aktuellen Transfermarkt an und fügt hinzu: "Direkt hinter der Spitze kommen dann auch wir. Wir werden so bald wie möglich eine Entscheidung treffen. Das ist ein gutes Gefühl und die Telefonnummern der Fahrer habe ich ohnehin."

Kimi Räikkönen

Sein Ferrari-Cockpit wird Räikkönen an Charles Leclerc verlieren - schon für 2019? Zoom

Konkret darauf angesprochen, ob er auch die Nummer von Räikkönen hat, entgegnet Vasseur, "ich habe die Nummern des kompletten Fahrerfeldes", und antwortet mit "Ja" auf die Frage, ob sein Telefon tatsächlich schon geklingelt hat.

Aber: Sentimentalitäten, wonach Räikkönen seine Formel-1-Karriere bei dem Team beenden könnte, bei dem er sie einst begann, sind für Vasseur nicht das Wichtigste. "Das Wichtigste für mich ist es, dass wir bei der Auswahl der Fahrer auf einer Wellenlänge liegen", spricht er auf die Tatsache an, dass auch Ferrari als Motorenpartner und Alfa Romeo als Titelsponsor ein Wörtchen mitzureden haben. "Ich will keinen Fahrer verpflichten, nur weil ich vor 15 Jahren mit ihm in der Formel 3 zusammengearbeitet habe oder weil er vor zehn Jahren schon mal für Sauber fuhr", stellt der Teamchef klar.

Gleichzeitig gesteht Vasseur, dass ein Fahrer vom Schlage eines Kimi Räikkönen fraglos reizvoll für Sauber wäre: "Wenn man einen Weltmeister bekommen kann, ist das immer besser als jemanden, der nichts gewonnen hat. Mir geht es um die Performance. Das Wichtigste für mich ist es, für das kommende Jahr und die Zukunft die bestmögliche Fahrerpaarung zu haben."

Frederic Vasseur

Sauber-Teamchef Frederic Vasseur: Holt er Kimi Räikkönen nach Hinwil zurück? Zoom

Bei dieser Frage spielt auch der bei Alfa Romeo hoch im Kurs Antonio Giovinazzi, der aktuell Ersatzfahrer für Ferrari, aber auch für Sauber ist, eine Rolle. "Es ist ein gutes Gefühl, dass Antonio mitspielen möchte. Darauf können wir stolz sein und natürlich wird er auf der Liste stehen keine Frage", so Vasseur, der darauf verweist: "Wir werden ihm ein paar Freitagseinsätze ermöglichen, denn das ist wahrscheinlich die beste Möglichkeit, ihn kennenzulernen und zu verstehen. Das Gleiche haben wir im vergangenen Jahr mit Charles gemacht und das war ein guter erster Schritt unserer Zusammenarbeit."

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