• 03.03.2016 12:49

  • von Roman Wittemeier

Force-India-Boss unter Druck: Gläubiger fordern Inhaftierung

Force-India-Besitzer Vijay Mallya drohen harte Konsequenzen nach der Pleite seiner Fluglinie Kingfisher: Gläubigerbank fordert Haft und Einzug des Reisepasses

(Motorsport-Total.com) - Force India hat nach Aussage der Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez einen "ruhigen und guten" Winter hinter sich. Das Formel-1-Team habe sich endlich mal ohne finanzielle Schwierigkeiten auf die Entwicklung des neuen VJM09 konzentrieren können, heißt es. Dennoch ziehen immer wieder dunkle Wolken über der Mannschaft aus Silverstone auf. Im Zentrum steht Teamboss Vijay Mallya, der wegen anderer Geschäfte in Indien arg unter Druck geraten ist.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

War bisher bei den Formel-1-Tests in Barcelona nicht zu entdecken: Vijay Mallya Zoom

Im Zuge der Pleite der Airline Kingfisher meldet sich nun eine der Gläubigerbanken zu Wort. Die State Bank of India (SBI) wollte Zugriff auf Mallyas Ertrag aus dem jüngsten Rückzug aus dem Spirituosengeschäft, erhielt aber keinen Cent aus dem 75-Millionen-Dollar-Deal mit Diageo. Anschließend platzierte man bei den indischen Behörden die Forderung, Mallya solle verhaftet und sein Reisepass eingezogen werden. Es bestehe Fluchtgefahr, weil der Inder einen Umzug nach Großbritannien angedeutet habe.

Die State Bank of India, einer von insgesamt 17 Gläubigern im Zusammenhang mit Kingfisher, erhält nach Informationen indischer Medien volle Unterstützung von den Behörden. "Momentan wirkt es auf die Öffentlichkeit so, als könnten die Reichen allen Konsequenzen entgehen, während der normale Bürger sofort zur Kasse gebeten wird", sagt SBI-Direktor Anil Sinha. "Das Vertrauen in das Gesetz wird untergraben, was gefährliche Folgen für die Demokratie haben könnte."

"In den indischen Medien sind ein paar Gerüchte aufgetaucht, die dann in der weiteren Verbreitung aufgebauscht wurden. Es gibt kein Problem. Vijay hält die Zügel bei Force India fest in der Hand", spielt Rob Fernley, stellvertretender Teamchef bei Force India, die aktuellen Entwicklungen herunter. Es gebe keine Unsicherheiten bezüglich der Position Mallyas im Formel-1-Team. Probleme gibt es allerdings an andere Stelle schon lange: Teamteilhaber Subrata Roy (hält 42,5 Prozent an Force India) sitzt seit bereits zwei Jahren in Haft.