Force-India-Teamchef Vijay Mallya gibt Spirituosenfirma ab

Force-India-Teamchef Vijay Mallya zieht sich als Geschäftsführer seiner Spirituosenfirma zurück - Smirnoff bleibt Sponsor des Rennstalls

(Motorsport-Total.com) - Sportlich sorgte das Force-India-Team beim ersten Formel-1-Wintertest mit einer Tagesbestzeit von Nico Hülkenberg für Schlagzeilen. Hinter den Kulissen sorgt Teamchef Vijay Mallya für andere Nachrichten. Nun wurde bekannt, dass der Inder als Vorsitzender von "United Spirits Limited" (USL) zurücktritt. Der 60-Jährige hielt diese Position seit dem Jahr 1983, bevor er 2012 die Mehrheitsanteile an den Getränkehersteller Diageo verkaufte. Mallya hielt selbst nur noch eine Minderheit der Aktien.

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Vijay Mallya zieht sich von seiner Spirituosenfirma zurück Zoom

Nun fand der Geschäftsmann aus Indien eine Vereinbarung mit Diageo. Er legt seine Position nieder und wird nur noch als ehemaliger Firmengründer aufgeführt. Mallya hat damit innerhalb der Firma keine Rechte und auch keine Vorteile mehr. Dieser Rücktritt wird fürstlich entlohnt, denn der 60-Jährige wird innerhalb der nächsten fünf Jahre insgesamt 75 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 68 Millionen Euro) erhalten. Vor einigen Jahren waren finanzielle Unregelmäßigkeiten bei USL aufgetreten. Mallya kann nun mit seinem Rücktritt nicht dafür haftbar gemacht werden.

Gleichzeitig gab Diageo bekannt, dass die bekannte Wodka-Marke Smirnoff das Force-India-Team auch in den nächsten fünf Jahren sponsern wird. Pro Saison erhält der Rennstall 15 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 13,6 Millionen Euro). In einer Aussendung begründet Mallya sein Ausscheiden bei USL, dass es "das Vermächtnis seiner Familie" absichert. Außerdem wolle er sich nach England zurückziehen und mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.

Derzeit besitzt Mallya 42,5 Prozent des Force-India-Teams. Partner Sahara hält ebenfalls 42,5 Prozent. Die restlichen 15 Prozent liegen bei der Mol-Familie. Offen ist, ob sich die Besitzverhältnisse in absehbarer Zeit verändern. Subrata Roy, der Gründer und Geschäftsführer von "Sahara India Pariwar", wurde Anfang 2014 wegen Betrugs verhaftet. Er soll bei Gericht bereits deponiert haben, dass er seine Anteile am Rennstall verkaufen will.