• 17.02.2016 11:33

  • von Dominik Sharaf

Keine Verkaufsgespräche: Force India trotzt Turbulenzen

Die zwei größten Teilhaber Subrata Roy und Vijay Mallya haben juristische Probleme, können derzeit aber nicht auf finanzielle Quantensprünge durch einen Verkauf hoffen

(Motorsport-Total.com) - Ein geplatzter Aston-Martin-Deal, der verkaufswillige Mitbesitzer Subrata Roy hinter Gittern und ein exzentrischer Boss mit weniger Partylaune, dazu mit strauchelndem Firmenimperium: Es gäbe Grund, sich über die Zukunft Force Indias in der Formel 1 Gedanken zu machen. Bernie Ecclestone ist überzeugt, dass die Truppe aus Silverstone nicht aus der Boxengasse verschwindet: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das Letzte wäre, was Vijay (Mallya; Anm. d. Red.) tun wollen würde", sagt er 'Reuters'.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Will laut Bernie Ecclestone nicht verkaufen: Teamboss Vijay Mallya Zoom

Dabei spricht er weniger über einen Zusammenbruch der sportlich seit geraumer Zeit im Aufwind befindlichen Force-India-Truppe als über einen Verkauf der Anteile durch Mallya und Roy, die beide je 42,5 Prozent an dem Rennstall halten. Ecclestone bemerkt, dass viele Teams Anteile oder sogar die Mehrheit abgeben würden, wenn sie einen entsprechenden Preis angeboten bekämen. "Nicht weil sie wollen, aber weil sie es kommerziell wahrscheinlich für richtig halten", erklärt der 85-Jährige.

Für einen solchen Coup scheint es aber nicht der richtige Zeitpunkt zu sein. Experten gehen davon aus, dass Mallya und Roy für ihre Anteile am Rennstall derzeit kaum einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag erhalten würden - den bräuchte der Sahara-Boss mindestens, um seiner juristischen Probleme ledig zu werden. Mallya hat ebenfalls größere Löcher in seinen Büchern zu stopfen. Es ist also nicht verwunderlich, dass nach offiziellen Angaben des Teams keine Gespräche über einen Verkauf laufen.

Subrata Roy sitzt schon seit März 2014 wegen Betrugs in seinem Heimatland Indien im Gefängnis, nachdem er Einlagen von Investoren nicht zurückzahlen konnte. Mallya hat zahlreiche Probleme mit den Behörden: Seine Fluglinie Kingfisher Airlines liegt seit fast zwei Jahren an der Kette, es stehen weitere juristische Auseinandersetzungen bezüglich seiner Spirituosen-Geschäfte an. Dazu erklärt er anlässlich seines 60. Geburtstags im Dezember, demnächst privat zur Ruhe kommen zu wollen.