Ferrari: Gute Stimmung vor dem Saisonauftakt

Kimi Räikkönen kommt entspannt aus dem Winter und fühlt sich im neuen F60 pudelwohl, Felipe Massa traut Brawn eine Überraschung zu

(Motorsport-Total.com) - In drei Tagen geht es in Melbourne mit dem ersten Freien Training zum Grand Prix von Australien los. Geheimfavorit ist nach den Wintertestfahrten das neue Brawn-Team, doch wenn man die Experten um einen sicheren Tipp bittet, dann lautet ihre Antwort meistens Ferrari. Die Stimmung im Traditionsrennstall aus Maranello ist auch dementsprechend positiv.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Barcelona, Circuit de Catalunya

Räikkönen will nach dem enttäuschenden Jahr 2008 wieder voll angreifen

"Ich habe diese Winterpause mehr als sonst genossen", betont etwa Kimi Räikkönen, nach seinem WM-Titel von 2007 im Vorjahr hinter Felipe Massa nur die Nummer zwei bei Ferrari. "Ich habe viel Zeit mit meiner Familie und Freunden in der Schweiz und in Finnland verbracht und ich habe hart und anders als früher trainiert, um für eine sehr anspruchsvolle Saison bereit zu sein." Unter anderem hat er an zwei Rallyes teilgenommen, "aber jetzt wird es ernst", grinst der 29-Jährige.#w1#

Räikkönens Vorfreude größer als 2008

"Ich kann die Saison kaum noch erwarten", sagt er weiter. "Den Helm aufzuziehen und Rennen zu fahren, dafür lohnt es sich zu leben. Seit dem Brasilien-Grand-Prix ist viel Zeit vergangen und es hat viele Änderungen an den Autos gegeben. Ich muss aber sagen, dass mir der F60 besser liegt als das vorjährige Auto. Er macht beim Fahren einfach mehr Spaß und er erinnert mich mehr an die Autos aus meinen ersten Formel-1-Jahren, die ich sehr gemocht habe."

¿pbvin|512|1182|ferrari|0pb¿"Bei den Tests waren wir sehr stark, aber wie gut der F60 wirklich ist, werden wir erst in Melbourne sehen", prognostiziert Räikkönen. "Erst wenn alle gleich viel Benzin an Bord haben, zeigt sich das wahre Bild - und vielleicht dauert es sogar noch ein paar Rennen mehr, denn der Albert Park ist eine besondere Strecke, genau wie auch die Stadt Melbourne besonders ist. Malaysia ist dahingehend, wer ein schnelles Auto hat, schon etwas aussagekräftiger."

"Ein guter Saisonstart ist wichtig, wenn ich an 2007 und 2008 denke - 2007 habe ich mit einem Punkt Vorsprung gewonnen, 2008 hat mein Teamkollege um einen Punkt verloren. Das bedeutet, dass jeder Punkt zählt", gibt der "Iceman" zu Protokoll. "Vor zwei Jahren habe ich den Grand Prix von Australien gewonnen, während ich im Vorjahr einige Probleme hatte. Unser Ziel ist diesmal also, sofort gute Punkte zu sammeln."

Peinliche Pleite vor einem Jahr

Im Vorjahr bekleckerte sich Ferrari im Albert Park nicht gerade mit Ruhm: Räikkönen konnte am zweiten Abschnitt des Qualifyings wegen eines Öldruckproblems nicht mehr teilnehmen und musste mit dem 16. Startplatz Vorlieb nehmen. Im Rennen wurde er mit Motorschaden als Achter gewertet. Teamkollege Massa drehte sich indes ohne Traktionskontrolle gleich in der ersten Kurve und schied später ebenfalls mit Motorschaden aus.

Diesmal fliegt der Vizeweltmeister "selbstbewusst und optimistisch" nach Australien, "aber auch mit Vorsicht: Die Tests lassen sich nicht immer auf die Rennwochenenden übertragen. Es gibt einige starke Teams, die uns gefährlich werden könnten." Massa nennt in diesem Zusammenhang "vor allem Brawn", aber auch Toyota und das BMW Sauber F1 Team: "BMW kann man schwer einschätzen, aber man muss sie auf jeden Fall auf der Rechnung haben."

Felipe Massa und Robert Smedley

Felipe Massa und sein Renningenieur Rob Smedley strahlen Optimismus aus Zoom

Bei Brawn möchte er abwarten, "ob das bei den Tests PR-Zeiten waren, um Sponsoren anzulocken. Das ist für Teams, die finanziell nicht abgesichert sind, natürlich immer reizvoll. Andererseits kenne ich Ross Brawn nur als guten Ingenieur. Ich glaube ehrlich gesagt, dass sie im Moment das schnellste Auto haben und dass ihre Pace echt ist. Wir werden sehen. Dass sie untergewichtig getestet haben, kann ich mir aber nicht vorstellen", so der 27-Jährige.

Massa strotzt vor Selbstbewusstsein

Er selbst sei "hundertprozentig bereit, perfekt in Form - und ich glaube, das gilt auch für das Team. Wir haben im Vorjahr einige Fehler gemacht und wir haben den Winter hindurch hart gearbeitet, um das zu verbessern, was noch nicht perfekt war. Alle haben hart gearbeitet, die Fehler analysiert und versucht, Lösungen zu finden. Ich glaube, wir sind gut vorbereitet und wir haben wirklich großartige Arbeit geleistet."

Nun stellt sich Massa auf ein heißes Stallduell ein: "Mein Teamkollege ist mein härtester Gegner. Ich glaube, dass Kimi wie immer auch dieses Jahr sehr stark sein wird", spekuliert der Brasilianer und fügt an: "Mein eigenes Ziel ist, eine Saison wie 2008 hinzulegen. Um das zu erreichen, muss ich konzentriert bleiben und hart arbeiten. Vor dem ersten Rennen tappt man immer im Dunkeln, aber ich kann es kaum noch erwarten."


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Barcelona


Der Start in Melbourne wurde übrigens von 14:00 auf 17:00 Uhr Ortszeit verlegt. Massa: "Ich hoffe nur, dass es nicht schon dunkel ist, wenn wir die Ziellinie überqueren!" Dunkel ist sein Gemüt auf keinen Fall, trotz der bitteren WM-Niederlage von São Paulo. Der Ferrari-Pilot wirkt im Gegenteil weiter gereift und noch selbstbewusster als vor einem Jahr - weil er jetzt weiß: Wenn alles passt, kann ich Weltmeister werden!

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