Fahrer glücklich über neue Gummis

Nach dem Reifendebakel von Silverstone sind die Fahrer glücklich, dass Pirelli die Pneus grundlegend verändert - Keine Sicherheitsbedenken für den Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - In der Woche zwischen Silverstone und dem Nürburgring gab es eigentlich nur ein großes Thema: Das Reifenchaos um Pirelli, und wie man das Problem lösen will. Der Young-Driver-Test steht nun allen Fahrern für Reifentests offen, und kurzfristig bringt der Reifenhersteller einen überarbeiteten Pneu mit in die Eifel. Die Fahrer, die nach den ganzen Reifenschäden um ihre Sicherheit gefürchtet haben, nehmen diese Entscheidung positiv auf.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg, Sergio Perez, Adrian Sutil, Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel, Nico Rosberg

Die Fahrer musten auf der Pressekonferenz viele Fragen zu den Reifen beantworten Zoom

"Es ist wichtig, die Reifen für die Sicherheit zu verändern", findet McLarens Sergio Perez. "Es ist wichtig, dass wir Fahrer uns sicher fühlen", erklärt der Mexikaner. "Am letzten Wochenende hätte ein heftiger Unfall passieren können - definitiv ist es gut, dass Pirelli reagiert." Das sieht auch Nico Hülkenberg so: "Ich stimme Sergio da zu. Es geht jetzt um die Sicherheit, und da müssen Veränderungen her", fordert der Deutsche.

Allerdings glaubt er sowieso nicht, dass am Nürburgring ein ähnliches Debakel ansteht. "Ich denke, diese Strecke ist nicht so schlimm für die Reifen, sie hat nicht diese Hochgeschwindigkeitskurven wie Silverstone. Also hoffe ich, dass es jetzt sicher sein wird", so der Sauber-Pilot. Auch Adrian Sutil macht sich diesbezüglich keine Gedanken: "Ich habe mich sicher gefühlt auf den Reifen und hatte keine Probleme mit ihnen. In einem Zweistopprennen bin ich eine Zweistoppstrategie gefahren, also für mich war das Thema nicht so groß", erzählt er.

Doch der Force-India-Pilot weiß wie alle Fahrer: "Es sollte natürlich sicher sein. Aber es ist nicht zu 100 Prozent klar, ob es überhaupt an den Reifen lag. Manche sagen, es lag an den Reifen, andere sagen, es lag an den Randsteinen. Es ist also schwierig herauszufinden, wo das Problem überhaupt liegt. Aber vier Reifenschäden in einem Rennen sind zu viel", trifft er den allgemeinen Grundtenor im Fahrerlager.


Fotos: Großer Preis von Deutschland, Pre-Events


Silverstone-Sieger Nico Rosberg schildert derweil seine Erfahrungen mit den Reifen: "Wir sind sie in Montreal gefahren, konnten aber aufgrund des Wetters nicht so viel lernen. Es gibt also noch ein paar Fragezeichen", so der Mercedes-Pilot. "Wir müssen jetzt an diesem Wochenende so viel wie möglich in relevanten Umständen lernen. Die neuen Reifen sollten ein Fortschritt sein, es sollte keinen Grund zur Sorge geben."

Wen die neuen Pneus bevorzugen, kann der Silberpfeil-Pilot noch nicht sagen, doch er rechnet auf jeden Fall mit Verschiebungen in der Kräfterangfolge: "Es ist wahrscheinlich, dass die neuen Reifen Auswirkungen auf die Performance haben. Wir müssen sie jetzt eher verstehen als die anderen, und das Beste daraus machen." Das will aber auch Red Bull. Derzeit wird erwartet, dass Mercedes und der Rennstall von Sebastian Vettel die größten Profiteure des Reifenspielchens sein werden.

Doch das will Vettel erst einmal abwarten: "Es ist schwierig vorherzusehen, was passieren wird. Aber ich denke, Pirelli hat kein Interesse daran, die Verhältnisse zu verschieben", glaubt der Weltmeister. Doch in einer Sache stimmt er mit seinen Kollegen überein: "Ich denke es ist zuerst einmal gut, dass wir neue Reifen bekommen für dieses Rennen, die die Sicherheit für uns alle verbessern werden."