Ermüdende Saison: Doch Franz Tost will 26 Rennen

Beim 19. Rennen biegt die Formel 1 auf die Zielgerade ein und beendet damit eine lange Saison: Während viel Müdigkeit herrscht, ist die Motivation doch ungebrochen

(Motorsport-Total.com) - Am übernächsten Wochenende geht wieder einmal eine lange Formel-1-Saison zu Ende. Wenn die Piloten am Sonntag in Abu Dhabi die Zielflagge kreuzen, haben sie 19 Rennen auf der ganzen Welt verteilt über die Bühne gebracht und dürfen sich auf die Winterpause freuen. Auch für die Verantwortlichen und Mechaniker vor Ort endet ein Jahr auf Reisen, nach dem sie wieder heim zu ihren Familien dürfen.

Titel-Bild zur News: Franz Tost, Monisha Kaltenborn, Federico Gastaldi

Müde Gesichter bei den Verantwortlichen, doch Franz Tost will noch mehr Zoom

In der kommenden Saison geht es allerdings wieder von neuem los. Von Mitte März bis Ende November 2016 werden 21 Rennen ausgetragen, nicht zu vergessen die Testfahrten vor der Saison. Das zehrt an den Kräften von allen Beteiligten in der Königsklasse. Doch während einige Team gerne noch ein paar weitere Rennen haben würden, um ihre Ziele zu erreichen, sind andere froh, wenn das Jahr endlich um ist.

Red Bull beispielsweise erlebte eine enttäuschende Saison und kann 2015 nichts mehr erreichen. Platz vier in der Konstrukteurs-WM ist die schlechteste Platzierung des Teams seit 2008, von daher ist es nicht überraschend, wenn die Luft eher raus ist als 2010 oder 2012, wo man mit Titelambitionen zum Saisonfinale kam. "Wir kommen in einer anderen Situation an, auch wenn ich vermutlich genauso müde bin wie in den vergangenen Jahren", sagt Chefingenieur Paul Monaghan.

"Der Kalender wird uns so präsentiert und wir müssen damit umgehen. Wenn wir Meister werden, bin ich natürlich glücklicher, als wenn wir nicht Meister werden", fährt der Brite fort. Doch nicht nur im vermeintlichen Vorderfeld ist die Arbeit kräfte- und nervenzehrend, auch im Hinterfeld wird fleißig gearbeitet, auch wenn es häufig unbemerkt bleibt. So etwa bei Manor-Marussia, die in diesem Jahr alle Hände voll zu tun hatten, um überhaupt zu überleben.

Sportdirektor Graeme Lowdon weiß, dass in der heutigen Formel 1 nicht nur der lange Kalender zu größerem Stress führt, auch sei in der heutigen Zeit alles größer und komplizierter - technisch und kommerziell. "Jeder ist müde, und das kann man sehen", meint der scheidende Marussia-Mann, der dennoch bei allen Beteiligten die Motivation vor dem Saisonfinale sieht. "Wenn man sich nicht für die Formel 1 motivieren kann, dann kann man sich für überhaupt keinen Motorsport motivieren", meint er.


Fotostrecke: F1 Backstage Sao Paulo

Der Brite trifft damit eine Meinung, die viele im Fahrerlager teilen. Für viele ist die Formel 1 ihr Leben, und sie könnten auch noch weitere Rennen durchführen. "Es ist eine lange Saison, aber sie hält uns in guter Form und in Bewegung", meint Lotus' Co-Teamchef Federico Gastaldi. "Es mag zwar ermüdend sein, aber es ist eine Herausforderung. Das ist gut, das mag ich", sagt er. Und Workaholic Franz Tost legt sogar noch einen drauf. Für den Toro-Rosso-Teamchef ist die Saison noch nicht lang genug: "Das Jahr hat 52 Wochen, also sollten wir 26 Rennen haben. Müde wird man zuhause."

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