Ecclestone lehnt CoTA-Vertragsangebot ab

Bernie Ecclestone hat kein Problem mit Tavo Hellmund, offenbar aber sehr wohl mit Bobby Epstein und den anderen CoTA-Investoren in Austin

(Motorsport-Total.com) - Die Saga um den für November 2012 geplanten Grand Prix der USA in Austin (Texas) geht weiter. Angefangen hat alles damit, dass Bernie Ecclestone mit seinem alten Bekannten Tavo Hellmund einen Vertrag für ein Rennen abschloss. Doch entgegen Hellmunds Versprechen wollte der Bundesstaat Texas die fälligen 25 Millionen US-Dollar nicht rechtzeitig zahlen, sodass der Vertrag gekündigt wurde.

Titel-Bild zur News: Tavo Hellmund und Bernie Ecclestone

Mit Tavo Hellmund hat Bernie Ecclestone kein persönliches Problem

Ecclestone schickte einen neuen Vertragsentwurf an Bobby Epstein und Konsorten, die Betreiber des gerade im Bau befindlichen Circuit of The Americas (CoTA). Epstein kündigte vergangene Woche an, man könne die 25 Millionen jederzeit überweisen (fällig gewesen wären sie allerdings bereits im Juni), bezeichnete die Bedingungen des neuen Vertrags aber als "undurchführbar" - und setzte deshalb selbst einen neuen Vertrag auf.

Den schickten die CoTA-Investoren initiativ an Ecclestone, noch dazu mit der selbstbewussten Aufforderung, er solle diesen "in den nächsten Tagen" unterschreiben. Aber wer den 81-Jährigen kennt, der weiß genau, dass er sich kein Messer an die Brust halten lässt - und so kommt seine endgültige Absage an das CoTA-Angebot wenig überraschend: "Wir sind nicht interessiert", stellt er im Interview mit dem Formel-1-Journalisten Adam Cooper klar.

¿pbvin|512|4281||0|1pb¿"Sie haben einen Vertrag. Wenn sie ihn unterschreiben, ist alles in Ordnung, und wenn nicht, habe ich auch kein Problem damit", gibt sich Ecclestone gelassen. Bereits zuvor hatte er es als "unwahrscheinlich" bezeichnet, dass Austin 2012 stattfinden wird, gleichzeitig aber die Tür für 2013 offen gelassen - auch wenn er seinen amerikanischen Geschäftspartnern inzwischen misstraut: "Das Problem ist ganz einfach", ätzt er und begründet: "Sie hatten nie das Geld."

Seinem Freund Hellmund, dem er den ursprünglichen Vertrag entzogen hat, ist Ecclestone nicht böse, obwohl es an ihm gelegen wäre, "den Vertrag einzuhalten. Das tat er nicht, konnte er nicht, und dann kündigten wir den Vertrag." Enttäuscht sei er von Hellmund aber nur "insofern, als er Partner hatte, von denen er dachte, dass sie das Projekt finanzieren können, aber die haben ihn im Stich gelassen und ihn sogar bestohlen."

Ecclestone meint damit die CoTA-Betreiber rund um Epstein. Die wollten Hellmund seiner Meinung nach "raus haben und es selbst machen". Daher habe er Epstein auch einen schlechteren Vertrag vorgelegt als Hellmund, "weil wir wissen, dass das die Leute sind, die Tavo eigentlich finanzieren hätten sollen. Aber wir wissen ja, wie das gelaufen ist, und daher schätzen wir sie nicht als so zuverlässig ein, wie sie sein sollten."


Fotos: Großer Preis von Brasilien, Sonntag