Ecclestone: "Hatte nichts mit Geld zu tun"

Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone hat die Entscheidung, den Saisonauftakt abzusagen, dem Kronprinzen von Bahrain überlassen

(Motorsport-Total.com) - Die heutige Absage des Grand Prix von Bahrain war laut Bernie Ecclestone "die einzig mögliche Entscheidung, wenn man sich anschaut, was in dieser Region der Welt gerade passiert". So kommentiert der Formel-1-Geschäftsführer via 'BBC' die Bekanntgabe von Kronprinz Salman ibn Hamad ibn Isa Al Chalifa.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und ein Scheich von Bahrain

Bernie Ecclestone und die Scheichs sind sich einig, was die Absage betrifft

Ecclestone legt offenbar Wert auf die Darstellung, dass nicht er, sondern der Kronprinz die Entscheidung getroffen hat: "Der Kronprinz und ich haben die ganze Sache, was für alle richtig ist, diskutiert", sagt er und antwortet auf Nachfrage, wer letztendlich entschieden habe: "Er. Er war derjenige, der letztendlich sagen musste, dass sie es nicht machen können. Er hat mich gefragt, ob ich dem zustimme, und ich habe gesagt, dass ich das für die richtige Entscheidung halte."

Wahrscheinlicher Hintergrund: Hätte die Formel-1-Seite von sich aus abgesagt, wäre der Grand-Prix-Zirkus wahrscheinlich um die Veranstaltungsgebühr in Höhe von geschätzten 25 Millionen Euro gekommen. Diese müssen die Bahrainer nun auch ohne Saisonauftakt überweisen, wie man hört - auch wenn Ecclestone ausdrücklich beteuert: "Mit Geld hat das nichts zu tun - in solchen Fällen reden wir nicht über Geld."

Welche Kosten durch die Absage entstehen, wisse er nicht, denn "damit haben wir uns noch nicht befasst". Die Formel 1 habe sich aber "noch nie" in politische Angelegenheiten eingemischt und werde das auch nie tun. Daher habe man auch in diesem Fall keine eigene Entscheidung getroffen, sondern dem Kronprinzen vertraut: "Wir haben nicht gesagt, dass wir um jeden Preis dort sein werden, ob es ihnen gefällt oder nicht."

Start in Manama 2010

Der Saisonauftakt kann dieses Jahr nicht wie geplant in Bahrain stattfinden Zoom

Ob der Grand Prix von Bahrain wie vermutet am 6. November nachgeholt wird, wisse man noch nicht, betont Ecclestone: "Wir müssen die Situation abwarten." Fest stehe bisher nur, dass Bahrain auf keinen Fall das Saisonfinale austragen wird - und dass die Formel 1 in das arabische Königreich zurückkehren möchte. Aufgabe des Kronprinzen sei es nun, "das Land auf den richtigen Weg zu bringen, damit wir in Zukunft dort weitermachen können".

Für die Regierung in Bahrain, unter deren Führung bei Aufständen in der Hauptstadt Manama bereits sieben Menschen ums Leben gekommen sind, ist Ecclestone voll des Lobes: "Ich finde, sie machen einen sehr guten Job. Der Kronprinz nimmt sich der Sache an und versucht, die Situation für das Land zu lösen." Außerdem hofft er, dass die Aufstände nicht ohne Wirkung bleiben: "Vielleicht werden die Menschen in Bahrain am Ende davon profitieren."