Dunkle Wolken über Donington

Beim benachbarten Flughafen angeeckt, Alkohol an Jugendliche ausgeschenkt, mit einem Geschäftsführer gebrochen: Donington hat Probleme

(Motorsport-Total.com) - Als vor etwa zwei Monaten bekannt gegeben wurde, dass der britische Grand Prix ab 2010 nicht mehr in Silverstone, sondern in Donington ausgetragen werden soll, sagten viele spontan: "Das glaube ich erst, wenn ich es sehe!" Und tatsächlich ziehen langsam dunkle Gewitterwolken über Donington auf, obwohl alle relevanten Verträge längst unter Dach und Fach sind.

Titel-Bild zur News: Renault in Donington

2010 soll die Formel 1 erstmals auf der Strecke in Donington gastieren

Erstmals kam es zu Schwierigkeiten, als in der Nähe des benachbarten East-Midlands-Flughafens ein Rummelplatz, Handy- und Telegrafenmasten errichtet wurden. Das Areal liegt nämlich so nahe bei einer der Landebahnen, dass diese notgedrungen verkürzt werden musste. Außerdem waren die Flughafenbetreiber kürzlich gezwungen, zwei Frachtmaschinen umzuleiten, weil diese wegen der Donington-Anlagen nicht sicher landen hätten können.#w1#

Ein richtiger Eklat kam etwas später ans Licht, denn während des MotoGP-Events waren im Dienste der Polizei einige Jugendliche undercover im Einsatz. Diese bestellten an 14 Bars alkoholische Getränke und Spirituosen, die man ihnen nicht hätte aushändigen dürfen - und wurden problemlos bedient! Die Angelegenheit wurde inzwischen vor Gericht behandelt, woraufhin die Streckenbetreiber schwerwiegende Fehler eingestehen mussten.

Und dann wurde heute auch noch bekannt, dass sich COO Lee Gill dazu entschlossen hat, seinen Job in der Geschäftsführung zu kündigen. Dabei handelt es sich um jenen Mann, der gemeinsam mit Donington-Eigentümer Simon Gillett die Firma Donington Ventures Leisure Limited (DVLL) gegründet hat. Die beiden sicherten sich alle notwendigen Rechte für ihr Formel-1-Projekt, für das umgerechnet gut 120 Millionen Euro Budget veranschlagt sind.